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Testbericht

Stefan Grundhoff, 27. August 2019
BMW legt nach längerer Pause wieder eine gepanzerte Version seines X5 auf. In den Schutzklasse VR6 ist das zwar nichts für hochrangige Politiker und Wirtschaftsgrößen, doch insbesondere Botschaften und die Polizei greifen beim neuen Panzer-SUV aus Mexiko zu.

Lange Jahre war BMW überaus erfolgreich im Panzergeschäft unterwegs; verkaufte geschützte B4-/ B6-Versionen von seinem ehemaligen 5er und dem X5. Beide Modelle kamen aus dem Panzermekka Mexiko und dem dortigen Kleinwerk in Toluca. Im Prestigewerk Dingolfing wurde für Präsidenten, Kanzler und Wirtschaftsbosse noch der schwer gepanzerte 7er BMW High Security der Schutzstufe B 8/9 gefertigt. Über Nacht kam das wenig ertragreiche und umso imageträchtigere Geschäft mit den gepanzerten Autos jedoch ins Stocken. Zunächst lief der 5er BMW aus und dann gab es technische Entwicklungsprobleme beim Aushängeschild, dem gepanzerte 7er BMW. Folge: die aktuelle Generation des 7er BMW ist als Werkspanzer gar nicht zu bekommen. Politiker und Wirtschaftsgrößen stiegen somit auf Audi A8, das Lieblingsauto von Bundeskanzlerin Angela Merkel, und die gepanzerte Mercedes S-Klasse zurück.

Nachdem es längere Zeit nunmehr auch keinen gepanzerten X5 gab, kehrt BMW nunmehr ins Panzergeschäft zurück. Der aktuelle BMW X5 ist ab dem ersten Quartal 2020 wieder als Schutzversion der noch jungen Schutzklasse VR6 zu bekommen. Dafür wird das Modell von seiner Produktionsstätte im amerikanischen Spartanburg ins mexikanische Toluca gebracht, wo der Umbau zum Panzermodell rund sechs Wochen dauert. Optisch ist der gepanzerte SUV allenfalls bei genauerem Hinsehen als Sicherheitsversion für gefährdete Personen zu erkennen. Die Scheiben haben dickere dunkle Glasrahmen. Die Scheiben selbst bestehen aus mehrlagigem 30 Millimeter dickem Sicherheitsglas und lassen sich nur vorne partiell öffnen. Türen, Dach, Seitenrahmen und Stirnwand sind mit Elementen aus hochfestem Sicherheitsstahl verstärkt. Gegen Sprengfallen soll ein Splitterschutz im Unterboden absichern, während sich hinter der Rücksitzbank eine zusätzliche Panzerscheibe befindet, die die Insassen gegen Angriffe von hinten schützt.

\"Die Bodenpanzerung schützt vor Splittereinträgen bei Explosionen von Handgranaten vom Typ DM51\", erklärt Johannes Lacher, Produktmanager des BMW X5 Protection, \"auf besonderen Wunsch gibt es eine erweiterte Unterbodenpanzerung mit Faserverbundstoffen, die auch einem Angriff mit HG85-Handgranaten widersteht. Als weitere Sonderausstattung ist ein besonders gepanzertes Dach erhältlich, das gegen Drohnenangriffe mit Sprengladungen der Kategorie DTG5 schützen soll.\" Die Kombination aus Karosseriepanzerung und Sicherheitsverglasung ermöglicht einen wirksamen Schutz vor einem Beschuss mit Faustfeuer- und Langwaffen mit Munition bis zum Kaliber 7,62 × 39 FeC / 7,62 × 39 SC, wie dem weltweit verbreiteten Schnellfeuergewehr vom Typ AK-47. \"Darüber hinaus hält die Fahrgastzelle seitlichen Ansprengungen mit bis zu 15 Kilogramm TNT aus einer Entfernung von vier Metern stand\", so Johannes Lacher.

Die verschiedenen Panzerungen sorgen dafür, dass der BMW X5 Protection VR6 statt der üblichen 2,4 Tonnen rund 3,2 Tonnen auf die Waage bringt und so gewichtsbedingt zum Viersitzer wird. Da die Fahrzeuge in den Schutzkolonnen oftmals überaus dynamisch bewegt werden, wird der Bayer aus Mexiko von einem aufgeladenen 4,4-Liter-V8 mit 390 kW / 530 PS angetrieben, der dem BMW X5 M50i entspricht. Wegen des hohen Gewichts wird der X5 Security jedoch bei 210 km/h abgeriegelt. Die Schutzklasse VR6 wird insbesondere von Polizei, BKA und LKA, sowie als Begleitfahrzeug in Politikerkolonnen und im Botschaftsdienst genutzt. Zudem sind einige Sondereinheiten der Polizei in Fahrzeugen dieser Schutzstufe unterwegs. Nach Angaben von BMW gehen rund 80 Prozent der Fahrzeuge in den Dienst von Behörden und Organisationen. Die CEOs von Konzernen und Toppolitiker können sich über den neuen BMW X5 daher nicht freuen, da diese fast durchgängig in Luxuslimousinen der Schutzklasse VR 9 / 10 unterwegs sind, was in Deutschland derzeit nur der Audi A8 und die Mercedes S-Klasse bieten.

Quelle: Autoplenum, 2019-08-27

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