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Testbericht

Stefan Grundhoff, 2. Juli 2020
BMW trommelt bereits mächtig für seinen neuen M3 und hat mit dem M340i eine überaus kraftvolle Sportlimousine im Programm. Wo ist da noch Platz für einen Kraftmeier wie den Alpina B3?

Wenn Alpina einen neuen Dreier vorstellt, dass legt die Konkurrenz die Ohren an. Die Allgäuer stehen auf die perfekte Symbiose aus großer Leistung und maximalem Alltagsnutzen. Da macht der neue BMW Alpina B3 weder als Limousine noch als Kombi keine Ausnahme - im Gegenteil. Wieder einmal ist der B3 die wohl beste Möglichkeit, einen Dreier zu fahren - wenn man nicht auf Diesel steht. Für all diejenigen gibt es den D3 S. Der Alpina B3 wird von einem Doppelturbo angetrieben, der dem drei Liter großen Reihensechszylinder imposante Flügel verleiht. Während die normalen Dreiermodelle bei 374 PS enden und Sportfahrer seit längerem vom neuen BMW M3 mit 480 oder 510 PS träumen, so lässt es Alpina optisch betont dezenter angehen. Wer auf die Schriftzüge verzichtet, erkennt den B3 nur als den vier Endrohren am Heck und der angepassten Frontschürze. Dicke Backen wie beim BMW M3 / M4 trägt der Alpina B3 nicht zur Schau und verbreitet auf der Autobahn trotzdem Angst und Schrecken.

Beeindruckender denn je ist dabei das Kraftpaket unter der Motorhaube. Der kraftvolle Dreiliter leistet 340 kW / 462 PS und damit sogar mehr als die ausgelaufene Generation des BMW M3 / M3 CS. Der Motorklang ist dabei gerade im normalen Fahrmodus alles andere als aufdringlich - auch ein Zeichen für maximalen Alltagsnutzen. Das gilt auch für Lenkung, Fahrwerk und Bremsen (395 mm vorn und 345 mm hinten), denn beim Alpina B3 passt wirklich alles. Das Turboloch ist winzig, der Druck von unten heraus beinahe gnadenlos. Dank 700 Nm maximalem Drehmoment in einem alltagsgerechten Drehzahlband zwischen 2.500 und 4.000 U/min geht es aus dem Stand in 3,8 Sekunden auf Tempo 100. Mit unnötig frühen Abregelungen gibt man sich in Buchloe ohnehin nicht ab und so läuft der 1,8 Tonnen schwere Alpina B3 imposante 303 km/h. Bis dahin sind selbst viele hoch motorisierte Sportwagen entnervt ausgestiegen. Ein Sparwunder ist der B3 - verfügbar als Limousine oder Touring - mit einem Normverbrauch von 10,9 Litern Super Plus auf 100 Kilometern - jedoch nicht. Aber wer ähnlich viel Fahrdynamik haben will und sich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 273 km/h anfreunden kann, der steigt eben in den Alpina D3 S und freut sich an der Tankstelle mit einem Verbrauch knapp über sieben Litern. Beide Modelle bieten serienmäßig Achtstufenautomatik und Allradantrieb.

All diejenigen, die Spaß an einem hoch drehenden Reihensechszylinder haben, die sind mit dem mindestens 81.250 Euro teuren Alpina B3 jedoch bestens bedient. Das Triebwerk wurde vom bisherigen N55-Motor seines Vorgängers bei der neuen Dreier-Generation auf den S58-Motor umgestellt. Seine maximale Leistung von 462 PS ruft er im Unterschied zum Dieselbruder mit dessen allerdings nur 355 PS oberhalb von 5.500 U/min ab. Daher sollte man den B3 trotz Turbopower ruhig drehen lassen - es wirkt und drückt einen in den exzellenten Sportsitz, dessen Langstreckenqualitäten genauso beeindruckend sind, wie der Antrieb selbst. Das Paket garantiert unbändigen Schub und eine Drehfreude, wie sie sonst kaum ein Bayern bietet. Das Fahrverhalten ist klasse. Der Allradler fährt sich neutral und lässt einen die Geschwindigkeit selbst im Grenzbereich kaum spüren. Dabei ist man ebenso entspannt wie schnell unterwegs, freut sich für die klasse Rückmeldung der Lenkung und das ausgewogene und niemals zu straffe Fahrwerk.

Leistung und Hubraum sind eben durch nichts zu ersetzen. Kein Gedanke daher an einen sportlichen Dreier mit einem mageren Zylinderquartett und mäßigem Image. Zur viert sind bei der Mittelklasselimousine von Alpina allein die Endrohre. Damit die üppige PS-Zahl auf den Boden kommt, wurden nicht nur die exzellente Achtstufenautomatik aus dem Hause ZF angepasst, sondern die Gehäuse von Turbine und Verdichter adaptiert. Vorne wie hinten gibt es für den Allradler verstärkte Antriebswellen für die große Belastung und ein Hinterachssperrdifferenzial - elektronisch geregelt.

Gut, dass der Fahrer von all dieser für die Komponenten Belastung nichts merkt, denn der Alpina B3 ist eine grandiose Reiselimousine, wenn man sich mit einem Mittelklassemodell anfreunden kann. Denn so viele Kilometerfresser eine vergleichsweise kleine Fahrzeugklasse mit viel Leistung und der spektakulären Fahrdynamik eines Dreier BMW genießen, so viele wollen auf langen Strecken nicht nur Diesel, sondern mindestens auch eine Oberklasselimousine. Und der B5 leistet bei Alpina Dank seines doppelt aufgeladenen Achtzylinders sogar 621 PS.
Technische Daten
Antrieb:Allrad
Getriebe:Achtgang-Automatik
Motor Bauart:Reihensechszylinder mit Turboaufladung
Hubraum:2993
Preis
Neupreis: 81250 € (Stand: 2020-07-02)
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2020-07-02

Getestete Modelle
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