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Testbericht

Stefan Grundhoff, 27. April 2010
BMW feiert in diesem Jahr einen besonders spektakulären 70. Geburtstag. Im Jahre 1940 gewannen die sportlichen Bayern im BMW 328 Kamm Coupé mit der Mille Miglia das renommierteste Autorennen der Welt. Der Star beim diesjährigen Concorso d’Eleganza ist ein Nachbau der Autolegende.

Bei dem jahrzehntelangen dynamischen Engagement von BMW ist es kaum zu glauben, dass das seinerzeit wichtigste Autorennen der Welt nur ein einziges Mal gewonnen wurde – im 328er. Vor 70 Jahren fuhr der fliegende Rennfahrer Huschke von Hanstein der Konkurrenz um die Ohren und gewann die Mille Miglia überlegen auf einem Rundkurs in der Nähe von Brescia / Norditalien mit seinem Beifahrer Walter Bäumer. Im Gegensatz zu den anderen BMW 328 am Start war das Siegerauto kein Roadster, sondern ein Coupé, das eigens für den Renneinsatz der Mille Miglia aufgebaut wurde. Das Kamm-Coupé mit der Startnummer 70, benannt nach dem damaligen Aerodynamikpapst Wunibald Kamm, war knapp 800 Kilogramm schwerer Supersportwagen, wie es sonst keinen im Feld gab. Mit ihm schafften Hanstein und Bäumer den neunmal zu fahrenden Dreieckskurs zwischen Brescia, Cremona und Mantua in gerade einmal 8.54 Stunden mit einer damals sagenhaften Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 167 km/h. Das BMW-Team Adolf Brudes und Ralph Roese wurde beim „I. Gran Premio Brescia delle Mille Miglia“ mit einem offenen Rennroadster dritter.

Das originale Siegerfahrzeug von 1940 war bei einem Nachkriegsunfall zerstört worden. So gab es seit den 90er Jahren Bestrebungen, ein solches Fahrzeug nach alten Plänen komplett neu aufzubauen. Doch der Aufwand war riesig, die Kosten schienen kaum überschaubar und zahlreiche technische Informationen fehlten. Rechtzeitig zum Concorso d’Eleganza ist die Replik des BMW 328 Mille Miglia Renncoupés fertig. Der Concorso an der Villa d’Este gilt zusammen mit der gleichnamigen Veranstaltung in Pebble Beach nahe Monterey in Kalifornien als die exklusivste Oldtimer-Veranstaltung der Welt. BMW stellte hier in den letzten Jahren bereits zahlreiche ungewöhnliche Studien und Fahrzeuge aus der Historie vor. Doch nie war der Aufwand größer, als in diesem Jahr.

Anhand von alten Daten aus Privatsammlungen, Fotos und Computersimulationen wurde das BMW 328 Mille Miglia Kamm Coupé beim Karosserie-Spezialist Rene Große aus der Nähe von Berlin komplett neu aufgebaut. Auf dem Concorso d’Eleganza am Comer See können Besucher erstmals das nachgebaute Siegerauto von 1940 bestaunen. „Ein solches Auto komplett neu aufzubauen, ist eine besondere Herausforderung und Ehre zugleich“, erzählt Karosseriebauer Rene Große, der zusammen mit BMW-Spezialisten an dem Fahrzeug arbeitete, „Computer können vieles vermessen und errechnen – bauen muss man das Fahrzeug dann aber selbst.“ Wie so oft bei Um- und Neuaufbauten von Oldtimern steckt der Tufel im detail. „War zum Beispiel die Motorhaube endlich fertig gestellt, gab es keine Hinweis darauf, wie sie ver- und entriegelt wird“, lacht Große heute, „das Kamm Coupé hat mir viele schlaflose Nächte bereitet, aber als es dann das erste Mal in Fahrt gesehen und den Motor gehört habe, waren alle Mühen vergessen.“

Angetrieben wurde das Kamm-Coupé vom bekannten Sechszylinder- Reihenmotor des BMW 328 Roadster. Für den Renneinsatz im Coupé wurde dieses zwei Liter große Triebwerk deutlich modifiziert. Statt der ursprünglichen Leistung von 80 PS standen Husche von Hanstein und seinem Beifahrer Walter Bäumer bei 6.000 U/min immerhin 136 PS zur Verfügung. Die Motorleistung wurde per manuellem Viergang-Getriebe an die Hinterachse übertragen. Das reichte, um den 760 Kilogramm schweren Renner auf den geraden Teilstücken zwischen Brescia nach Cremona 230 km/h schnell zu machen. Für sportliche Verzögerungswerte sorgten Alfin-Trommelbremsen mit belüfteten Magnesiumplatten. Klaus Kutscher, technischer Leiter der BMW Classic Werkstatt: „Ich war beim Wiederaufbau seit Mitte der 1990er Jahre dabei. Das ist unglaublich, dass wir jetzt wirklich fertig sind. Wir mussten nicht nur ein Auto rekonstruieren, sondern uns in die Köpfe der BMW Ingenieure und Mechaniker von damals versetzen, um das Auto zu verstehen.“

Quelle: Autoplenum, 2010-04-27

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