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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 11. Juni 2013
Mr. Bean fährt Mini. Ein Exemplar, das höchstwahrscheinlich bei der Serie mitgewirkt hat, hat den Weg nach München gefunden. Was ist dran an Beans Fortbewegungsmittel mit der eigentümlichen Farbe?

Gottseidank ist dem zitronengelben Mini Cooper das Schicksal seines Serienbruders erspart geblieben. In einer Episode des TV-Klamauks "Mr Bean" mit Rowan Atkinson, die den Titel "Back to School Mr. Bean" (dt. Zurück zur Schule Mr. Bean) trägt, verwechselt der schräge Engländer seinen Mini mit einem baugleichen Modell und fährt mit diesem davon. Es kommt, wie es kommen muss. Sonst wäre Mr. Bean nicht Mr. Bean. Das irrtümlich benutzte Auto wird von einem Panzer überrollt und komplett zerstört, lediglich sein Vorhängeschloss überlebt und der skurrile Titelheld muss sich erneut Ersatz besorgen. Schließlich ist der BMC Mini MK III in Citron ein unverzichtbarer Teil der Serie.

Die auffällige Farbe des zwischen 1974 und 1980 gebauten Autos passt auch wie die Faust aufs Auge zu der Komiker-Reihe. Der Spitzname des zitronengelben Lacks lautet "catsick yellow", also Katzenauswurf gelb. Damit ist im Grunde auch schon alles gesagt. Und da bei der Produktion der Mr.-Bean-Reihe das eine oder andere Auto Schaden nahm, kamen die Ladenhüter in diesem Gelbton gerade recht.

Die zwischen 1969 und 1976 gebaute MK (Mark) III Serie des englischen Flitzers hatte im Gegensatz zu seinem Vorgänger innenliegende Türscharniere und Kurbelfenster, anstelle der Schiebefenster, wie noch beim MK II. Mit einer Länge von ein etwas mehr als drei Meter war auch die dritte Modellreihe des Minis äußerlich kein Raum-Monster. Steht man vor der zitronengelben rollenden Obstschale, fragt man sich, wie man da als erwachsener Mensch hineinpassen soll. Sobald man sich an der schmalen B-Säule vorbei geschlängelt hat, sieht die Welt dann auf einmal ganz anders aus. Platz ist nämlich vorne erstaunlich viel. Was den Fond angeht ... Naja, lassen wir das. Schließlich geht es hier um ein Kultmobil. Nur so viel sei gesagt: Drei Meter bleiben auch in England drei Meter, auch wenn es da 3,28 Yards sind.

Beim Cockpit hält der Mini nicht viel Überraschungen bereit. Zentraler Tacho, ein paar Schalter und ein riesiges Lenkrad mit dünnem Kranz, bei dem man instinktiv nach einer Kurbel tastet. Das Starten des 36 PS-Motörchens hat noch etwas von alter Autofahrer-Kunst: Choke ziehen, drehen, das Gaspedal behutsam treten und dann den Choke je nach Erwärmungsgrad des Triebwerks sukzessive wieder zurückschieben.

Schon nach den ersten Metern weicht die Skepsis der puren Fahrfreude. Das Triebwerk mit 998 Kubikzentimeter Hubraum und einem "aberwitzigen" maximalen Drehmoment von 70,5 Newtonmetern kommt mit dem 617 Kilogramm schweren UK-Flitzer mehr als gut zurecht. Vor allem auf kurvigen Landstraßen liegt der Mini wie auf Schienen und lässt sich so entspannt und schnell um die Kurven feuern, dass sich der Beifahrer und Besitzer des MK-IIIs festhalten muss. Da ist es also wieder das vielzitierte Gokart-Gefühl.

Selbst das monströse Volant und die Viergangschaltung mit den etwas längeren Wegen sind nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kein Problem. Der knapp 40jährige Automobil-Veteran mit der schwarzen Motorhaube und der Farbe, die auch beim vierten Mal hinsehen nicht schöner wird, ist erstaunlich alltagstauglich. Selbst auf schnellen Straßen ist der Mini mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 131 km/h keine rollende Schikane. So ein bisschen wabert bei jeder schnell durcheilten Kurve Rauno-Aaltonen-Esprit durch die Fahrgastzelle, der bei der berühmten der Rallye Monte Carlo 1967 der Weltspitze in einem Mini Cooper eine lange Nase zeigte und den Sieg holte.

Heute befindet sich der Bean-Mini im Besitz von Sebastian Kohlmeier, der das Auto im Januar von einem 93jährigen Engländer in London gekauft und nach selbst nach München überführt hat. Schaut man in die Historie des Autos, das ist Großbritannien mit den Nummernschild GKN 447N zuggelassen warm fällt auf, das ein Vorbesitzer bei "Thames Television" gearbeitet hat. Also jener Firma, die die Mr.-Bean-Serie produziert hat. Nur gut, dass er dieses Auto erwerben konnte, ehe es ein Opfer Mr. Beans wurde.

Quelle: Autoplenum, 2013-06-11

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