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Testbericht

Stefan Grundhoff, 2. Januar 2015
Fiat Uno, VW Golf I oder jetzt der Mazda 6 - bei uns werden Autos nach wenigen Jahren abgelöst. Im Ausland laufen viele Modelle deutlich länger - mitunter Jahrzehnte.

Der VW Golf I setzte allem die Krone auf. In unseren Breiten bereits 1983 von seinem kaum weniger erfolgreichen Nachfolger Golf II abgelöst, erlebte der Ur-Golf in Südafrika seinen sonnigen Dauerfrühling. Erst Ende 2009 wurde seine Produktion im südafrikanischen Uitenhage eingestellt. Besonders das nahezu nackte Basismodell des VW Citi Golf Chico mit 1,4 Litern, fünf Türen, Klimaanlage und Colorglas lief zu Preisen von umgerechnet 8.000 Euro wie geschnitten Brot. Als sich der Golf II bei seiner Einführung 1984 überraschend schwer tat, legte man den Golf I als Billigversion Citi Golf kurzerhand wieder auf. Über die Jahrzehnte hat sich beim Citi Golf optisch und technisch nicht viel getan. Etwas kraftvollere Schürzen rundum, der GTI-Grill mit Doppelscheinwerfern und eine Designsicke an der C-Säule - das war es auch schon, was ihn von einem deutschen Modell aus dem Jahre 1982 abhebt. Armaturenbrett, Sitze und Verkleidungen kennt man von jüngeren Seat- und Skoda-Modellen bestens. "Der Wagen hat unter dem Lenkrad noch immer einen Choke", erzählt Verkäufer Derick Bester aus Swakopmund / Namibia, "die meisten Modelle sind wegen der heißen Temperaturen hier in Namibia weiß lackiert. Doch hier an der Küste gibt es wegen des Staubs viele dunkle Golfs." Insgesamt wurden 377.484 Citi Gölfe gebaut.

Als der Citi Golf auslief, hatte Volkswagen mit dem Polo Vivo ein billiges Nachfolgemodell in der Hinterhand. Der Wagen rollt ebenfalls im Werk Uitenhage vom Band und besteht zu 70 Prozent aus Teilen lokaler Zulieferer. Das Auto basiert auf dem Vorgänger des aktuellen Polo. Es wird als Zwei- und Viertürer sowie als Fließheck und Stufenheck angeboten. Optisch wurde der Wagen durch einen schwarzen, direkt mit den Scheinwerfern verbundenen Kühlergrill näher an das aktuelle VW-Design gebracht. Der Polo Vivo kostet umgerechnet knapp 10.000 Euro. Damit ist der Wagen teurer als der Citi Golf, verfügt aber neben zeitgemäßer Technik auch über eine deutlich bessere Ausstattung. Unter anderem sind Servolenkung und zwei Airbags an Bord. Klimaanlage, CD-Radio und ABS sind optional erhältlich. Unter der Haube arbeitet im Basismodell ein 1,4-Liter Motor mit 75 PS und einem Durchschnittsverbrauch von 6,2 Litern. Optional gibt es eine 86 PS-Version des Motors sowie eine 1,6-Liter Maschine mit 105 PS. Neben dem Polo Vivo laufen auch der normale Polo sowie der CrossPolo in Südafrika vom Band. Bis Ende 2009 hätten die Südafrikaner bereits 19.000 Rechtslenker-Polos nach England, Irland, Japan, Singapur, Malaysia, Australien, Neuseeland, Zypern und Malta exportiert. So führte der VW-Konzern die Dauerbrennergeschichte des Käfer weiter, der in Mexiko als VW Vocho zur Legende wurde, die erst 2003 ein Ende fand. Der Nutzfahrzeug-Bruder des VW Käfer, der T1-Transporter, lief in Brasilien erst im vergangenen Jahr aus.

Fiat machte es auf den Submärkten in Afrika und Südamerika ähnlich. Der Fiat Uno, europäischer Bestseller der 80er Jahre, bevölkert in Brasilien und Argentinien noch immer die Straßen. Nachdem die Produktion im italienischen Stammwerk 1995 eingestellt wurde, ging es in Polen, Indien, Südafrika und Brasilien weiter. Südafrika und Polen sprangen 1998 und 2002 infolge der gehobenen Sicherheitsanforderungen ab. Doch in Brasilien läuft der Fiat Uno noch immer vom Band und wird von hier aus auch ins Nachbarland Argentinien verkauft; optisch nach wie vor nur leicht verändert. Daran änderte auch die Einführung des Fiat Novo Uno im Jahre 2010 nichts, der technisch auf dem aktuellen Fiat Panda basiert. Volumentriebwerk ist ein 55 PS starker Einliter-Saugmotor.

Mazda konnte sich bisher nur eingeschränkt durch Endlos-Dauerläufer einen Namen machen. Doch die erste Generation des Mazda 6 ist auf dem besten Wege ein ebensolcher zu werden. Denn während die erste Generation des Mazda 6 in unseren Breiten bereits zweimal abgelöst wurde, zieht der erste Sechser in China als Mazda Maliu, was auf Chinesisch die Worte Pferd und sechs kombiniert, noch immer seine Kreise. Vorgestellt wurde er hier als Mittelklasselimousine bereits im April 2003. Zweimal wurde er leicht überarbeitet und die Kunden greifen mehr denn je zu. Produziert wird er bei FAW Mazda in Changchun, Provinz Jilin. Verkaufte sich der Ur-Sechser nach seiner Einführung vor knapp zwölf Jahren mit 23.000 Fahrzeugen pro Jahr eher schleppend, waren es zuletzt fast 100.000 Fahrzeuge jährlich. In chinesischen Ausstellungräumen steht die erste Generation des Mazda 6 neben dem aktuellen Sechser, der 2014 eingeführt wurde. Der Erfolg des Mazda 6 ist insbesondere auch der günstige Preis. Mit 120.000 Yuan (knapp 20.000 Euro) ist der China-Japaner deutlich günstiger als die direkte Konkurrenz. Mal schauen, wie lange der Mazda in China noch ein Dauerläufer sein darf. Die rauben hängen hoch. VW Käfer , Golf I und Transporter blieben jahrzehntelang auf dem Markt.

Quelle: Autoplenum, 2015-01-02

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