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Testbericht

Sebastian Viehmann, 6. März 2012
Sie haben ein eigenes Schloss und Ihre persönliche Falken-Zucht? Dann fehlt nur noch das passende SUV. Bentley stellt einen Luxus-Geländewagen mit Zwölfzylinder auf die Räder. Willkommen in der Offroad-Welt der Superreichen.

Nicht weit vom Bentley-Hauptquartier in Crewe erhebt sich majestätisch das Peckforton Castle. Das restaurierte Schloss war Schauplatz zahlreicher Kinofilme und beherbergt auch eine berühmte Falknerei. Eins der stolzen Tiere präsentierte Bentley gemeinsam mit dem Falkner des Peckforton Castle auf dem Genfer Salon. Denn das F im Namen des monströsen Show Cars EXP 9 F steht tatsächlich für "Falke". Die Eigenschaften dieses Greifvogels hätten seine Designer inspiriert, sagt Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer. Der Falke stürzt sich mit bis zu 300 km/h auf seine Beute herab. Bleibt zu hoffen, dass das schwere Bentley-SUV nicht das Gleiche mit Kleinwagen tut.

Der bullig-kantige EXP 9 F wirkt wie aus einem Marmorblock gemeißelt, rollt auf gewaltigen Rädern mit 23-Zoll-Felgen und ist als 4+1-Sitzer ausgelegt. Als Antrieb schwebt Bentley standesgemäß ein Zwölfzylindermotor mit doppelter Turboaufladung, Achtgang-Automatikgetriebe und mehr als 600 PS vor. Sechs Liter Hubraum und 800 Nm Drehmoment dürften eine Fahrt durchs Gelände zum Kinderspiel machen. Aber auch ein kleinerer V8 sowie ein Hybridantrieb könnten unter die Haube kommen.

Für Bentley-Chef Dürheimer wäre ein SUV die ideale Ergänzung seiner Modellpalette. Der EXP 9 F sei ein Wagen, "der sich in den Innenstädten der USA oder Chinas genauso wohl fühlt wie in den Sanddünen des Mittleren Ostens oder auf der linken Spur der Autobahn". Schließlich, so Dürheimer, hätten Bentley-Kunden neben ihren Mulsannes und Continentals in aller Regel auch noch ein paar SUV in der Garage stehen.

Interessenten für ein SUV in der Ultra-Luxusklasse dürfte es also reichlich geben, die 160 Bentley-Händler von Shanghai bis Beverly Hills werden zweifellos in den kommenden Monaten bei ihrer Kundschaft herumhorchen. Zwar hat Bentley über eine Serienfertigung des EXP 9 F noch nicht entschieden, doch die Chancen dafür stehen gut. Der Verkaufspreis des Wagens dürfte mindestens bei 200.000 Euro liegen. Auch das wäre für die Kunden der Marke kein Hindernis.

Mit ein paar Komfortsitzen und einer umklappbaren Rückbank ist es in der automobilen Oberliga natürlich nicht getan. Deshalb präsentiert sich auch das Interieur des Wagens exklusiver als alles andere, was man bislang im SUV-Bereich gesehen hat. Leder, Holz, poliertes Aluminium und Bronze schmeicheln dem Auge und den Händen, ein Panorama-Glasdach gewährt freien Ausblick auf den Himmel. Das Platzangebot ist üppig, bei der ersten Sitzprobe fühlt man sich wie in der Lounge eines Fünf-Sterne-Hotels.

Große TFT-Bildschirme und virtuelle Instrumente paaren sich mit klassischen Uhren-Instrumenten vor dem Fahrer. Der EXP 9 F lässt sich in den drei Fahrmodi "Komfort", "Sport" und "Offroad" bewegen. Passend dazu ändert sich die Instrumentenanzeige im Cockpit, im Offroad-Modus zum Beispiel wird das umgebende Gelände auf einer kleinen 3D-Karte dargestellt.

Die Fußmatten tragen auf der einen Seite edlen Teppichstoff nach außen, auf der anderen strapazierfähiges Sattelleder. Damit sind die Passagiere für den Trip zur Pferdekoppel genauso gut gerüstet wie für die Fahrt zum Opernball. Die Mittelarmlehne im Fond beherbergt ein Kühlfach für die Champagnerflasche nebst passender Gläser.

Die Heckklappe des Edel-Allradlers ist zweigeteilt, beide Hälften werden natürlich elektrisch und bei Bedarf mit einer Fernbedienung geöffnet. In speziellen Stauboxen wartet als i-Tüpfelchen die farblich auf den Wagen abgestimmte Picknick-Ausrüstung. Der untere Teil der Heckklappe dient gleichzeitig als Sitzbank. Diese Funktionalität hat Bentley zwar nicht erfunden, aber nobler umgesetzt hat das bislang wohl noch kein Hersteller.Wenn der EXP 9 F grünes Licht bekommt, ist in etwa zwei bis drei Jahren mit einer Serienversion zu rechnen. Bis dahin sollten sich die Briten noch einen klangvolleren Namen aussuchen. Dann könnte der Wagen für Bentley das Gleiche erreichen, was der Cayenne für Porsche geschafft hat. Für den Exterieur-Designer Crispin Marshfield ist der EXP 9 F schlicht eine "Kombination von Extremen". Besser kann man das wohl nicht ausdrücken.

Quelle: Autoplenum, 2012-03-06

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