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Testbericht

Stefan Grundhoff, 31. Juli 2015
Einer, zwei, drei oder gar vier? Die Anzahl der Auspuffendtöpfe zeigt den interessierten Blicken, was ein Auto unter der Motorhaube zu bieten hat. Die einfache Faustregel: je mehr, je besser, je lauter.

Während echte Sportskanonen ihren Verfolgern auf der Autobahn nur selten mit weniger als vier Endtöpfen davonziehen, haben die Elektroautos technisch bedingt überhaupt keinen Auspuff, der nach hinten protzt. Ist das der Grund, weshalb sich die Elektromobile in den Verkaufsräumen die Reifen platt stehen? Wohl kaum - oder vielleicht doch? Denn für echte Autofans ist der Auspuff des eigenen Fahrzeugs ein für jeden sichtbares Zeichen der Macht. Vorbei sind die Zeiten, als Ende der 90er Jahre viele leistungsstarke Topmodelle ihre Endrohre schamhaft nach unten bogen und unsichtbar unter Heckschürzen versteckten. Imposante Sportskanonen wie ein Porsche 911 Turbo oder eine Corvette Z06 halten mit ihren Motorleistungen von über 500 PS heute optisch nicht hinter dem Berg und brüllen ihr Engagement wilder und herausfordernder denn je aus vier Endrohren in die weite Welt hinaus. Die Heckansicht mit Spoiler, Diffusor oder bulligen Schürzen wirkt durch die bis zu vier Trompeten noch Angst einflößender.

Ferrari trieb es mit der offenen Version seines 458 Italia Spider 2011 besonders doll und verzierte das schmucke Heck in der Mitte mit drei übereinander positionierten Endrohren, die die 570 PS und 540 Nm maximales Drehmoment hochtourig in die Umgebung posaunten. Der Nachfolger 488 Spider tönt mit seinen 670 PS dagegen wieder nur noch auch zwei Rohren auf Kniehöhe. Noch verwegener sieht das zerklüftete Heck des exklusiven Supersportlers Pagani Huayra aus. Hier thronen am Hinterteil wiederum vier Endrohre in einem künstlerischen Arrangement zwischen Heckspoiler und Kennzeichen - höher und auffälliger geht es kaum. Wenn der Auspuff Eindruck macht, kann man sich das überflüssige Typenschild getrost sparen. Umgekehrt kann selbst ein nomenklaturloses Hinterteil mit einem schmalen Endrohr kaum verheimlichen, dass hier eines der Basismodelle mit drei oder vier Zylindern unterwegs ist.

Bei den sportlichen Volumenmodellen wie BMW M5 / M6, VW Golf R oder einem Audi S4 Avant sieht es nicht anders aus. Je nach Sounddesign blubbern, brabbeln oder brüllen 333 bis 600 PS in die automobile Welt hinaus. Hier klingt es bassig aus vier Rohren - dort, wie beim Jaguar F-Type, einem Mini John Cooper Works oder einem Bentley Continental GT wummert es sonor aus zwei üppigen Endstücken, die beim nächtlichen Parken auch mittlerem Getier einen wärmenden Unterschlupf bieten. Ganz ähnlich sieht bei den PS-Protzen von AMG aus, die von ihrem 381 PS starken Einsteiger A 45 AMG bis zum 630 PS starken Topmodell S 65 AMG Coupé die Triebwerkspotenz ebenso klangstark wie optisch eindrucksvoll nach außen tragen. Auch die leistungsstarken Dieselmodelle wollen ihr Potenzial nur allzu gern mit Endrohren nach außen signalisieren. Nicht rund, sondern wuchtig und wie ein abgerundetes Rechteck zeigt sich der Heckabschluss vom 381 PS starken BMW M 550d xDrive oder ebenfalls vierflutig der Audi S Q5 mit seinen 313 -Selbstzünder-PS. Letztere unterstreichen die leistungsbereite Heckansicht noch mit einem Soundmodul, das den mäßigen Dieselklang in ungeahnte Resonanzhöhen erhebt. Auge und Ohr lassen sich bekanntlich gern gemeinsam beeindrucken. Ohren auf - Augen auf! Das Open-Air-Konzert möge beginnen.

Quelle: Autoplenum, 2015-07-31

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