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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 30. März 2020
Der neue Audi A3 kommt zunächst als Sportback und später als Stufenhecklimousine. Während der Technikbruder Golf VIII alles auf die digitale Karte setzt, besinnt sich Audi bei seinem Kompaktmodell auf klassische Werte wie Design und spielt bei Komfort und Vernetzung trotzdem vorne mit.

Hach! Was waren das für Zeiten, als die automobile Welt in der Kompaktklasse noch einfach war. Da gab es den Golf, der über allem thronte, und dann waren da noch die anderen. Der Audi A3 nahm immer für sich in Anspruch, der schickere Golf, das dynamischere Fahrzeug zu sein. Optisch spielt der A3 Sportback mit der Silhouette und dem großen Singleframe Waben-Kühlergrill und den großen Lufteinlässen immer noch die dynamische Designkarte, aber im Innenraum werden die Karten neu gemischt. Das Audi-Cockpit spielt alle klassischen Trümpfe der Ingolstädter aus: Makellose Verarbeitung und ein Cockpit, das ein schöner Wohnen-Ambiente ausstrahlt und dennoch funktionell ist. Deswegen befindet sich der Startknopf auch nahe am Ganghebel in der Mittelkonsole. \"Kurze Wege\" erläutert Projektleiter Michael Schurr die Platzierung.

Grundsätzlich bietet der A3 die typische MQB-Baukasten-Kost: 10,1 Zoll großer Touchscreen und ein konfigurierbares virtuelles 12,3 Zoll Cockpit. Trotzdem gibt es beim Audi A3 Sportback noch einige klassische haptische Elemente: zum Beispiel die beiden Knopfleisten unter dem zentralen Display. Etwa für die Klimatisierung und dann jene für die Parkassistenten und die Fahrmodis. Allerdings kann der entsprechende nur nach unten gedrückt werden. Das bedeutet: Um von \"Individual\" zu \"Dynamic\" zu gelangen, muss man sich durch die anderen Einstellungen klicken \"Wenn wir das anders gelöst hätten, hätte einen ganzen Rattenschwanz an Veränderungen nach sich gezogen und das Bauteil wäre auch größer geworden\", gibt Techniker Maximilian Mitwalsky einen Einblick in den Kampf der Ingenieure mit den Designern. Alternativ kann man seine Fahrmodusauswahl auch per Touchscreen treffen.

Grundsätzlich eine gute Idee ist auch, dass man beim Audi A3 das Head Up Display nachrüsten kann. Allerdings muss dafür die Einbauvorrichtung vorhanden sein, die man bei der Konfiguration anwählen muss (Kosten 190 Euro). Da stellt sich die Frage, wer das macht und nicht gleich das gesamte System für 800 Euro ordert. Das Maßschneidern des A3 Sportback kann schon einige Zeit in Anspruch nehmen - schließlich ist die Preisliste knackige 98 Seiten lang und man kann verschiedene Ausstattungslinien miteinander kombinieren. Serienmäßig sind beim A3 Sportback unter anderem eine manuelle Klimaanlage, ein Tempomat und das digitale Kombiinstrument. Bei den Materialien gibt sich Audi beim A3 Sportback ganz progressiv, sprich nachhaltig. In den Sitzbezügen und dem Kofferraum sind 45 beziehungsweise 62 PET Flaschen verarbeitet.

Unter der Haube befindet sich nichts bahnbrechend Neues. Wir waren mit dem aktuellen Top-Benziner 1.5 TFSI mit 110 kW / 150 PS unterwegs und wurden in unseren Erwartungen bestätigt. Der aufgeladene Vierzylinder kann unterhalb von 2.000 U/min eine leichte Durchzugs- beziehungsweise Anfahrtsschwäche nicht verhehlen, aber dank der Sechsgang-Handschaltung kann man das problemlos ausgleichen. Generell gibt der Benziner ein gutes Bild ab und auch die Zylinderabschaltung funktioniert reibungslos. Mit einem Gewicht von 1.280 Kilogramm stellt der A3 Sportback keine schwere Last dar und das 1.5 Liter Triebwerk mit seinem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmetern (ab 1.500 U/min) lässt sich nur selten aus der Reserve locken. In 8,4 Sekunden ist Landstraßentempo erreicht und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 224 km/h. Damit kommt man in fast allen Fahrsituationen gut klar. Als Verbrauch gibt Audi 5,1 l/100 km an.

Das Fahrwerk ist harmonisch abgestimmt, bügelt Bodenunebenheiten unaufgeregt aus und kann aufgrund der variablen Dämpfer mit den Modi \"Efficiency\" \"Comfort\", \"Auto\" \"Dynamic\" oder mit \"Individual\" dem eigenen Geschmack angepasst werden. Grundsätzlich ist der A3 gutmütig und leicht zu beherrschen. Nur in engen, ambitioniert durchfahrenen Kurven neigt der kompakte Audi zum Untersteuern, was aber nie problematisch wird, da die Regelsysteme sofort zur Stelle sind. Audi bietet einen Spurhalteassistenten serienmäßig an, was generell eine gute Sache ist. Ist der Helfer aktiviert, erfüllt er seine zugedachte Aufgabe, allerdings pendelt das Fahrzeug an den Fahrbahnmarkierungen hin und her, korrigiert immer wieder per Lenkeingriff, bis irgendwann einmal die Begrenzungslinie überfahren wird. Deutlich geschmeidiger agiert das System im Zusammenspiel mit dem adaptiven Tempomaten: Da bleibt der Audi mittig auf der Fahrspur. Erhellend - im wahrsten Sinne des Wortes - ist das LED-Matrix Licht, allerdings hat das mit 1.590 Euro extra (bei Ausstattung \"edition one\" Serie) auch seinen Preis.

Umsonst ist der Platz im 4,34 Meter langen Ingolstädter, bei dem man auch in der zweiten Reihe so viel Platz findet, dass Erwachsene jenseits der 1,80 auch eine Weile ausharren können. Legt man die Lehnen der Rückbank um, wächst das Kofferraumvolumen von 380 Liter auf 1.200 Liter und da der Ladeboden eben ist, lassen sich die Utensilien bequem verstauen. Mit einem Basispreis von 29.900 Euro ist der gefahrene Audi A3 kein Sonderangebot, aber bietet schon optisch eine erwägenswerte Alternative zum Wolfsburger Platzhirschen.
Technische Daten
Antrieb:Vorderradantrieb
Getriebe:Sechsgang-Handschaltung
Motor Bauart:Vierzylinder-Benziner
Hubraum:1.498
Drehmoment:250 Nm bei 1.500 bis 3.500 UPM
Preis
Neupreis: 29.900 € (Stand: 2020-03-30)
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2020-03-30

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