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Testbericht

Marcel Sommer, 14. Juni 2013
Audi verpasst seinem A3 ein Limousinen-Gewand. Vor allem in China und den USA sollen die Kunden schon lange auf ihn warten.

Die Audi-Fahrzeugpalette wächst und gedeiht. Jede noch so feine Nische wird von der Marke mit den vier überlappenden Ringen im Logo bedient. Jede? Eine kleine, jedoch vor allem in China und den USA stark anwachsende Fahrzeugnische wurde bisher übersehen. Die kompakten Stufenhecklimousinen erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Da wundert es nicht, dass Audi nun die dritte Version ihres A3 in einem Limousinen-Gewand auf den Markt loslässt. Weltweit soll der im ungarischen Györ produzierte A3 zu 50 Prozent in eben jener Form bestellt werden.

Den wesentlichsten Unterschied zu seinen beiden Brüdern, dem Sportback und dem Dreitürer, können auch Menschen ohne große Autokenntnis sowohl fühlen als auch sehen, sein Heck. Unter dem schicken Hinten, der am Ende einem Heckflügel gleich nach oben hin abschließt, verbirgt sich ein 425 Liter Gepäck fassender Kofferraum. Im Vergleich zum Sportback passen nun 45 Liter mehr hinein. Den Dreitürer schlägt die Limousine mit 60 Litern. Nach dem Umklappen der Rückbank findet mit 880 Litern mehr als die doppelte Anzahl an Gepäckstücken Platz. Dieser Platzgewinn ist allerdings nicht nur designgeschuldet, sondern auch das Resultat eines Längenwachstums. 15 beziehungsweise 22 Zentimeter beträgt die Fahrzeuglängendifferenz von der 4,46 Meter langen Limousine zum Sportback und zum Dreitürer. In der Breite sind nochmals knapp zwei Zentimeter hinzugekommen. Dass es bei derselben Fahrzeughöhe geblieben ist, spüren die Hinterbänkler nur, wenn sie größer als 1,90 Meter sind. Ansonsten bietet die A3 Limousine ausreichend Kopf- und Beinfreiheit für alle fünf Insassen.

In der beliebten ersten Reihe sorgen gut konturierte Sitze für einen angenehmen Fahrkomfort auch auf längeren Strecken. Für das dazugehörige Klima sind unter anderem die vier faustgroßen Luftauslässe verantwortlich, die sich nicht nur in ihrer Neigung oder in der ausströmenden Luftmenge regulieren lassen, sondern auch sowohl breitgefächert als auch punktuell agieren können. Über den auf Knopfdruck aus der Mittelkonsole nach oben gleitenden sieben Zoll großen Hauptbildschirm lassen sich Navigations-, Entertainment- und Fahrzeugeinstellungen vornehmen. Erstmals in einem Audi können Parkplatzinformationen angezeigt werden. Unabhängig vom eigenen Standort zeigt das System Parkplätze, Parkhäuser und Tiefgaragen sowie, wenn vorhanden, die Anzahl der freien Plätze und ihre Gebühren an. Wem das als Informationsquelle nicht ausreicht, der kann mit bis zu acht mobilen Endgeräten per W-Lan in der Audi A3 Limousine im Internet surfen.

Der stärkste Dieselmotor, der unter der Haube der ab September dieses Jahres auf den Markt kommenden Limousine zum Einsatz kommt ist 2,0 Liter groß. Geschaltet wird manuell und mit sechs Gängen. In Verbindung mit dem Allradantrieb quattro wird diese 30.000 Euro teure Kombination jedoch erst drei Monate später erhältlich sein. Anders als die Anfang 2014 startende S3-Variante soll er aber definitiv noch dieses Jahr auf den Straße fahren. Der 1.500 Kilogramm schwere Ingolstädter holt 110 kW / 150 PS aus seinen vier Zylindern heraus. Damit ist er zwar gleich motorisiert, aber 35 Kilogramm schwerer als der Sportback. Bei seinen Beschleunigungswerten ist ihm sein geringes Mehrgewicht nicht anzumerken. 8,5 Sekunden benötigt er bis Tempo 100, bei 214 Kilometern pro Stunde ist Schluss. Besonders bemerkenswert ist die Geräuschkulisse des Turbodieselaggregats, denn sie existiert so gut wie gar nicht. Autofahrer, die gern ihre Ruhe haben werden es zu schätzen wissen. Sportlich ambitionierten Fahrern wird hingegen eine deutliche Rückmeldung vom 4,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbrauchenden Selbstzünder fehlen.

An seinem sportlichen Habitus nagt diese Lautlosigkeit zwar ein wenig, doch bringt sein 320 Newtonmeter starkes Drehmoment beim bewusst starken Herausbeschleunigen ein leichtes Lächeln zurück ins Gesicht. Wunderwerke sind auf Grund der dann doch zu geringen Leistung nicht zu erwarten. Dass er dabei weder unter- noch übersteuert, dafür sorgt neben dem permanenten Allradantrieb die hervorragend arbeitende Traktionskontrolle. Selbst bei spontanen Ausweichbewegungen auf Schotterstraßen fängt das System das Fahrzeug sicher ab. Die Federung kann mit Hilfe des Audi magnetic ride-Systems variabel gestaltet werden. In den Kolben der Dämpfer zirkuliert ein synthetisches Öl, das winzig kleine magnetische Partikel einschließt. Wenn an einer Spule Spannung angelegt wird, richten sich die Partikel quer zur Strömungsrichtung des Öls aus und bremsen dessen Durchfluss durch die Kolbenkanäle - die Audi A3 Limousine fährt nun komfortabler.

Komfortabel zurücklehnen wird sich Audi jetzt zwar nicht, doch darf sich in Bayern über einen mit Sicherheit in den Wunschmärkten China und den USA hohen Absatz gefreut werden. Die Bänder im größten Motorenwerk der Welt, dem Audi-Werk in Györ, werden demnach kaum zur Ruhe kommen. Im vergangenen Jahr verließen 1.915.567 Motoren und 33.553 Automobile die gewaltigen Hallen.

Quelle: Autoplenum, 2013-06-14

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