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Testbericht

Sebastian Viehmann, 14. Juni 2010
Der Mini muss sich warm anziehen: Audi erweitert seinen Premium-Anspruch nach unten. Der A1 ist praktisch, sportlich und sparsam. Bei der Ausstattung schaut man aber in die Röhre – oder zahlt kräftig drauf.

Breite Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, Singelframe-Kühlergrill, ein leicht grimmiger Blick. Der Audi A1 ist seinen großen Brüdern wie aus dem Gesicht geschnitten, und das muss er wohl auch sein. Schließlich soll er Audis Premium-Anspruch in die Niederungen der Kleinwagenwelt tragen. Schon 1974 wagten die Ingolstädter mit dem Audi 50, den VW als Polo übernahm, einen Ausflug ins Zwergen-Segment. Seitdem gingen die Autos mit den Ringen eher in die Breite.

Noch nie gab es für ein Audi-Modell derart viele Vorbestellungen. Rund 10.000 Fahrzeuge sind laut Audi bereits geordert worden, obwohl der A1 erst im September auf den Markt kommt. „Der A1 wird neue Zielgruppen bringen – jung, urban, Lifestyle-orientiert“, glaubt Produktmanager Peter Hirschfeld. Audi erhofft sich viele Neukunden bei den unter 30-Jährigen und erwartet einen Frauenanteil von 50 Prozent.

Der kleinste Audi seit dem A2 ist 3,95 Meter lang und 1,74 Meter breit, in der Basisausführung bringt das Auto 1040 Kilogramm auf die Waage. Im Fond kann man als Erwachsener mit der Kopffreiheit leben. An den Knien wird es etwas knapp, es ist aber auszuhalten, wenn man nicht gerade von der Nordsee an die Alpen fährt. Der A1 ist übrigens kein Fünfsitzer wie der Polo, sondern hat nur vier Plätze. Der Raum zwischen den Fond-Passagieren ist mit zusätzlichen Becherhalten ausgefüllt.

Der Kofferraum fasst 270 Liter (Mini: 160 Liter; BMW 1er: 330 Liter; Citroën DS3: 285 Liter; Alfa Mito: 270 Liter; VW Polo: 280 Liter). Der Gepäckraumboden lässt sich in zwei verschiedenen Positionen einrasten. Wenn man die hintere Sitzfläche nach vorn klappt, kann man die Lehnen umlegen und erhält so eine zwar immer noch kurze, aber ebene Ladefläche. Maximal schluckt der Audi 920 Liter. Damit man sperrige Güter mit offener Klappe transportieren kann, befinden sich hinter dem Kofferraumdeckel kleine Rückleuchten mit integrierten Blinkern.

Das Cockpit des A1 ist perfekt zugeschnitten, die Armaturen sind übersichtlich und die Bedienelemente gut erreichbar. Materialanmutung und Verarbeitungsqualität lassen keine Wünsche offen. Einige Zierelemente sind aber erst mit aufpreispflichtigen Paketen an Bord, ebenso wie die vielen Möglichkeiten zur Individualisierung des Exterieurs. Die Sitze sind bequem und bieten am Rücken guten Seitenhalt, würden aber eine straffere und längere Beinauflage vertragen. Das Navigationssystem (ab 1160 Euro) hat einen 6,5 Zoll großen aufklappbaren Bildschirm auf dem Armaturenbrett, eine USB-Schnittstelle, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung sowie einen zusätzlichen SDHC-Kartenleser.

Unter der Haube stehen der Turbo-Benziner 1.2 TFSI mit 86 PS (63 kW), der 1.4 TFSI mit 122 PS (90 kW) sowie der Dieselmotor 1.6 TDI mit 105 PS (77 kW) zur Verfügung. Später folgt ein 90 PS-Diesel, der laut Werksangabe einen Durchschnittsverbrauch von 3,8 Litern pro 100 Kilometer erzielt.

Der Basismotor mit 86 PS und Fünfgangschaltung dürfte den meisten Ansprüchen bereits genügen, er ist drehfreudig und beschleunigt den A1 ohne jede Anfahrtsschwäche in 11,7 Sekunden von 0 auf 100 Km/h. Wie alle A1-Motoren hat der 1.2 TFSI eine Sprit sparende und sehr sanft arbeitende Start-Stopp-Automatik an Bord. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 5,1 Litern pro 100 Kilometer. Der 122 PS-Benziner hängt natürlich noch besser am Gas und klingt schön kernig. Selbst bei 200 Km/h auf der Autobahn hält sich der Geräuschpegel aber im Rahmen. Es wird den A1 auch in der Sportversion S1 geben. Ob und wann dagegen das elektrische Show Car A1 e-tron zur Serienreife gelangt, ist ungewiss.

Das Fahrwerk des A1, der technisch eng mit dem Polo verwandt ist, hat beim Basismodell eine komfortable Abstimmung. Der Audi lenkt nicht so zackig und knackig ein wie der Mini, dafür schluckt er Bodenwellen sehr gut weg. Mit dem Sportfahrwerk (Serie bei Ambition-Ausstattung) fährt sich der A1 direkter und agiler, nimmt Unebenheiten aber spürbar härter als in der normalen Ausführung. Bei allen Modellen ist neben ESP auch eine elektronische Differenzialsperre an Bord, die die Traktion verbessert.Der A1 ist in den Ausstattungslinien „Attraction“ (ab 15.800 Euro) und „Ambition“ (ab 17.200 Euro) zu haben. „Attraction“ kann man durchaus wörtlich nehmen, denn das Basismodell zieht die Aufpreisliste magisch an. Sogar die Klimaanlage (900 Euro) kostet immer extra. Serienmäßig sind unter anderem CD-Radio, Start-Stopp-Automatik und elektrische Fensterheber an Bord. Ähnlich wie beim Mini (ab 15.300 Euro) dürften die meisten A1 also kaum zum Basispreis den Händlerhof verlassen. Citroën zeigt sich bei seinem Lifestyle-Gleiter DS3 (ab 15.200 Euro) großzügiger – Nebelscheinwerfer und Tempomat zum Beispiel sind immer serienmäßig an Bord, die Klimaanlage ab der zweiten Ausstattungsstufe.

Quelle: Autoplenum, 2010-06-14

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