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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 27. Januar 2014

Nach der Übernahme durch Fiat auf der Plattform des Alfa Giulietta aufgebaut, gehört der Jeep Cherokee zu den ersten US-Modellen, die „Italy Inside“ haben. Im Juni kommt der Amerikaner bei uns in den Handel, zu Preisen ab etwa 36.000 Euro.

Das neue Modell glänzt mit aufwendiger Allradtechnik. Die Plattform kommt zwar von einem Pkw und zum ersten Mal wird es mit Blick auf den Verbrauch deshalb in nennenswertem Umfang auch frontgetriebene Exemplare geben. Zusammen mit einem neuen Vierzylinder-Benziner geht so schließlich der Verbrauch um bis zu 45 Prozent zurück. Doch parallel dazu bieten die Amerikaner auch gleich drei verschiedene Varianten mit Allradantrieb an, von denen die potenteste allerlei Sperren, Offroad-Programme und sogar einen Geländetempomaten für Gefälle und Steigungen bekommt: „Trailhawk“ heißt das Topmodell mit V6-Motor, der wohl um die 50.000 Euro kosten wird und dafür angeblich mühelos über den legendären Rubicon-Trail kraxeln soll.

Während die Designer außen offenbar um jeden Preis auffallen wollten und dabei meilenweit über das Ziel hinaus geschossen sind, hätten sie innen gerne noch ein bisschen mehr Engagement zeigen dürfen. Ja, es gibt viele Ablagen, eine verschiebbare Rückbank und ein sehr ordentliches Navi mit Appstore und integriertem Hotspot. Doch das eher lieblose Ambiente wird von riesigen Hartplastik-Landschaften geprägt und die paar Vinylholzimitate in den Türen wirken ziemlich billig.

Dafür gibt es jede Menge Hightech-Ausstattung, die zumindest für Jeep teilweise neu ist: Der Cherokee hat einen Abstandsregeltempomat und eine automatische Notbremse, er hilft mit aktivem Lenkeingriff bei Spurführung und -wechsel und rangiert selbstständig in Parklücken längs und quer zur Straße.

Auch unter der Haube brechen bei den Amerikanern neue Zeiten an.  Dass es für die EU-Version zwei Diesel mit 2,0 Litern Hubraum und 140 oder 170 PS geben wird, ist nicht wirklich revolutionär. Und auch der neue Basis-Benziner mit 2,4 Litern Hubraum und 135 kW/184 PS ist keine Überraschung. Aber dass sogar der V6-Motor schrumpft, ist schon ein starkes Stück. Von früher mal 4,0 und zuletzt 3,6 Litern sind jetzt noch 3,2 Liter übrig.

Aus diesen 3,2 Litern holt der Sechszylinder immerhin 200 kW/271 PS und maximal 316 Nm, mit denen der Cherokee behände ausschreitet. Vor allem im mittleren Drehzahlbereich macht der Sechszylinder ordentlich Druck und sprintet in 6,4 Sekunden von 0 auf 100. Er schnurrt beim Überholen mühelos am Vordermann vorbei und macht nach ein paar Stunden im Stadtverkehr und auf den Highways um Los Angeles Lust auf den ersten Ritt über die Autobahn. Schließlich soll er immerhin 220 km/h erreichen.

Egal welchen Motor man bestellt, immer gibt es dazu die neue Neungang-Automatik von ZF, die dem Indianer seine Lust auf Feuerwasser ebenfalls weiter zügeln soll. Das kann schon stimmen und beim gemütlichen Cruisen überzeugt das Getriebe zudem mit seidenweichen Gangwechseln. Doch wenn es schnell herunterschalten soll, dann wirkt das Räderwerk bisweilen ein bisschen indisponiert und verhaspelt sich. Aber anders als das Design lässt sich das auf dem Weg nach Europa ja vielleicht noch korrigieren. Viel mehr als ein Software-Update ist dafür nicht nötig.

Nach jahrelanger Pause rollt der Jeep Cherokee diesen Sommer wieder zu den europäischen Händlern. Mag seine Optik nicht jeden überzeugen, seine Rolle als Geländefahrzeug beherrscht er. Zumindest in den Top-Versionen. Ansonsten ist auch bei den Amerikanern längst Spritsparen per Frontantrieb angesagt.

Fazit
Nach jahrelanger Pause rollt der Jeep Cherokee diesen Sommer wieder zu den europäischen Händlern. Mag seine Optik nicht jeden überzeugen, seine Rolle als Geländefahrzeug beherrscht er. Zumindest in den Top-Versionen. Ansonsten ist auch bei den Amerikanern längst Spritsparen per Frontantrieb angesagt.

Quelle: Autoplenum, 2014-01-27

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