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Testbericht

Stefan Grundhoff, 1. März 2016
Das europäische Autojahr beginnt mit dem Genfer Salon. Die Messe am Lac Leman präsentiert wieder einmal das, was sie am besten kann: Traummobile, spektakuläre Sportwagen und ungewöhnliche Studien. Alles fast wie immer, oder?

Mit dem Genfer Automobilsalon beginnt zumindest inoffiziell das europäische Automobiljahr. Hersteller aus der ganzen Welt holen ihre Modellneuheiten ins Messegelände Palexpo, um sich im exklusiven Umfeld zwischen Genfer See und französischen Alpen stilecht in Szene zu setzen. Neben dem überirdischen Bugatti Chiron kommen die wichtigsten Neuigkeiten in diesem Jahr von Herstellern wie Audi, Mercedes, Renault, Skoda und Honda. Von klein und günstig bis zu edel und stark ist für jeden etwas dabei.

Irgendwann muss es mit der Heerschar neuer SUV doch einmal vorbei sein - möchte man zumindest meinen. Doch einige Schlafmützen schaffen es erst in diesem Jahr die allseits so beliebten urbanen Kraxler in den Handel zu bringen. Andere Hersteller fahren jede SUV-Lücke zu - so klein diese auch sein mag. So bricht auch auf dem Genfer Salon wieder eine SUV-Welle über die Messebesucher herein. Maserati Levante, Seat Ateca, Peugeot 2008, Opel Mokka X, Skoda Vision S Concept, Ford Kuga, Mercedes GLS, Mitsubishi ASX oder SsangYong XLV - an beinahe jedem Messestrand aalt sich im grellen Scheinwerferlicht ein SUV. Die meiste Aufmerksamkeit bekommt dabei der neue Audi Q2. Ehemals als Q1 eine Klasse darunter geplant, ist der Q2 mit einer Länge von 4,19 Metern zumindest in der Premiumliga ebenso spät wie konkurrenzlos. BMW X1, Range Rover Evoque und Mercedes GLA sind deutlich größer und so kommen die Gegner für den Audi Q1, der zunächst mit Motoren zwischen 116 und 190 PS unterwegs ist, vorrangig aus dem Ausland. Beinahe genauso cool: der Kia Niro.

Doch die allgegenwärtigen SUV sind nicht die einzigen, die der 86. Auflage des Genfer Salons ihren Stempel aufdrücken. Mehr denn je setzen sich in der französischen Schweiz diesmal überraschend viele Cabrios dem hellen Schweizer Scheinwerferlicht aus. Eine perfekte Vorbereitung für die Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten. Mercedes zeigt mit C-Klasse Cabrio, S 65 AMG Cabrio und dem zum SLC umgetauften Ex-SLK gleich ein Triumvirat von Sonnenanbetern. Ähnlich viel Bräunung ereilt einen im nur 170 PS starken Abarth 124 Spider, dem nur noch vierzylindrigen Porsche 718 Boxster oder dem elektrischen Citroen E-Mehari. Für Sturmfrisuren garantieren nicht nur am Ufer des Genfer Sees offene Spaßmacher wie der McLaren 675 LT Spider oder der Lotus 3-Eleven.

Bei aller Offenheit Richtung Himmel fahren in dem Messezentrum Palexpo diesmal besonders luxuriöse Limousinen auf die Showbühnen. BMW lässt seine darbenden Fans der M GmbH erstmals am M 760 Li xDrive schnuppern, dessen Zwölfzylinder seine üppige Leistung von 600 PS über alle vier Räder auf den Asphalt bannt. Noch mehr Dampf bietet der ungewöhnlich nah positionierte starke Alpina B7 mit seinem 608 PS starken Achtzylinder. Ökologisch integer feiert der BMW 740e mit sparsamem Plug-In-Modul seine offizielle Premiere. Wenn einem ein Luxus-BMW nicht reichen sollte, spülen einen die drei verschiedenen Karosserielängen des aufgefrischten Bentley Mulsanne in königliche Sphären - mit Liegesitzen wie in der First Class. Noch exklusiver ist nur der schwer gepanzerte Mercedes S 600 Maybach Guard.

Kaum weniger spektakulär setzt sich auf dem Genfer Salon die Schar der Supersportler in Szene. Der 1500 PS starke Bugatti Chiron als Nachfolger des ohnehin schon übermächtigen Veyron führt selbst Hochleistungsboliden wie den limitierten Lamborghini Centenario, den Pagani Huayra BC, benannt nach dem ersten Pagani-Kunden Benny Caiola, Ferrari GTC 4 Lusso, Aston Martin DB 11, das McLaren-Doppel aus 570 GT / 675 LT Spider oder die Koenigsegg-Zwillinge Regera und Agera vor. Bei aller Sportlichkeit ruft der Genfer Automobilsalon auch einen neuen Sportpurismus aus. So müssen es nicht immer hoch gezüchtete Hightech-Renner sein, die auf Rennstrecken für schweißnasse Hände sorgen. Der handgeschaltete 500-PS-Sauger Porsche 911 R oder der 370 PS starke BMW M2 entführen einen ebenso wie der Ausblick auf einen neuen Renault Alpine in ein automobiles Sportwagenzeitalter, das beinahe verloren schien. Beide Spaßmacher werden schneller als schnell vergriffen sein.

Angenehm zu sehen, dass es auch am hochpreisigen Genfer See ganz normale Autos zu bestaunen gibt. Toyota will mit dem ungewöhnlich polarisierend gezeichneten C-HR ebenfalls vom SUV-Trend profitieren, während die Modellpflege für den VW Up eher überschaubar ausfiel. Ebenfalls neu in Genf: der Fiat Tipo. Nicht nur Familien dürften die beiden Kombis Volvo V90 und Kia Optima SW gefallen. Ebenfalls etwas für Familie und Freizeit: das Renault-Doppel aus Megane Grandtour und Scenic, der mit seinen ebenso mächtigen wie schmalen Rädern an den BMW i3 erinnert.

Wieder einmal wenig Neues gibt es bei den elektrischen Autos. Ein Abbild der aktuellen Nachfrage für alternativen Antriebe, die durch die geringen Kraftstoffpreise nochmals mehr unter Druck gekommen sind. Citroen setzt mit dem E-Mehari ebenso wie der Bee Bee XS mehr auf die Retro-, denn auf die Elektrokarte und so ist außer dem erstmals bereits im Herbst 2012 vorgestellten Tesla Model X nicht viel Elektrisierendes in Genf zu bestaunen. Die nach oben aufschwingenden Albatros-Türen bleibe jedoch ebenso eine Schau, wie die üppige Motorleistung des Amerikaners. Hyundai zeigt mit dem Ioniq Electric die nächste Antriebsvariante des Prius-Gegners, der zudem als Hybride mit und ohne Plug-In-Modul angeboten wird.

Was bleiben sind die Genf-typischen Spielmobile. Der kunterbunte Opel GT setzt ebenfalls auf die Retrowelle, während das VW T-Cross Concept als Ausblick auf einen Polo-SUV wie ein Abbild des Range Rover Evoque Cabrios erscheint. Ob sich ein echter Trend zu SUV-Cabrios entwickeln wird, darf jedoch bezweifelt werden. Das dürfte auch für die meisten Studien der Kleinserienhersteller gelten. Noch abgefahrener als der EP Tender, ein Range Extender, den man auf einem Anhänger hinter dem Elektroauto herzieht, geht es jedoch kaum. Die 400 Kilometer zusätzlicher Elektroreichweite spart man sich aufgrund des Elektro-Wurmfortsatzes nur allzu gern.

Quelle: Autoplenum, 2016-03-01

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