60 Jahre Porsche Amerika: US-Premiere für den 918 Spyder

Geburtstagparty für Porsche in den USA: Vor 60 Jahren stellte der amerikanische Autohändler Max Hoffmann die ersten beiden Porsche-Coupés in seinen Ausstellungsraum. Obwohl der 1,1 Liter-Vierzylinder-Boxer im Heck des Porsche 356 lediglich 44 PS leistete, kostete der Wagen damals so viel wie ein großes Cadillac Coupé. Den beiden Premierenmodellen folgten 1951 weitere 32 Sportwagen. Bereits 1954 verkaufte Hoffmann in jeder Woche elf Porsche, damals waren das 30 Prozent der gesamten Produktion. Seitdem war der US-Markt für die Stuttgarter stets ein stabiler Umsatzgarant.    

Zum 60. Geburtstag hat Porsche den 918 Spyder mit an die Westküste gebracht. Im Rahmen der 15. Monterey Peninsula Automotive Week feiert der Hybridsportwagen seine US-Premiere während des Concour d’Elegance von Pebble Beach. Der 918 Spyder, den Porsche erstmals auf dem Genfer Salon dieses Jahres der Öffentlichkeit präsentiert hatte, ist als neues Top-Modell der Marke vorgesehen. Zugleich lotet er als Technologieträger die Möglichkeiten von Hybridsystemen als Antriebsquelle für Supersportwagen aus. Der Zweisitzer umrundet die Nordschleife des Nürburgrings in unter 7:30 Minuten, kommt aber als Plug-in Hybrid im europäischen Normzyklus mit drei Litern Benzin aus.    

Während das Publikum in Genf den Spyder lediglich als stehende Studie bewundern konnte, zeigte Porsche den Zweisitzer in den Hügeln um Monterey auch bewegt. Designchef Michael Mauer selbst pilotierte den Hybridboliden, durfte den V8-Motor aber nur mit maximal 5.500 Umdrehungen arbeiten lassen. Hinter dem Fahrersitz liegt das Rennaggregat des RS-Spyder aus der American LeMans Serie. Die Maschine ist noch nicht für den Einsatz in einem Straßenauto ausgelegt und bedarf erhöhter Aufmerksamkeit vor und während der Fahrt.   Schon in Genf war der Spyder technisch einsatzfähig. Das fahrbereite Chassis stellten die Entwickler in nur drei Monaten, von Oktober bis Dezember letzten Jahres, fertig. Anders als bei den meisten Studien üblich, wurde dabei bereits die volle Funktionalität des Hybridsystems und der Nebenaggregate berücksichtigt. Nur der Rennmotor und das Doppelkupplungsgetriebe waren noch nicht angepasst.    

Nachdem der Porsche-Aufsichtsrat vor kurzem grünes Licht für die Produktion des Spyder gegeben hat, soll nun das Interesse der amerikanischen Kunden an dem 320 km/h schnellen Ökosportler ausgelotet werden. Seit der Weltpremiere vor vier Monaten hat Porsche rund 2.000 Anfragen von Kunden erhalten. 800 davon wertet das Unternehmen als echte Kaufabsichten. Über den möglichen Preis für den 918 schweigt man sich aus. Er dürfte aber deutlich über dem des Carrera GT mit Zehnzylinder-Motor liegen. Und der kostete immerhin auch schon 450.000 Euro. Günter Weigel/SP-X   (2.741 Zeichen)

Vor 60 Jahren startete Porsche in den USA. Zum Geburtstag gab es nun die Premiere des 918 Spyder in Pebble Beach.