Im letzten Sommer fuhr ich einen neuwertigen MINI Cooper Diesel als Mietwagen in seinem Heimatland England.
Das Fahrzeug war mit guter Ausstattung versehen worden - wobei Versuche, das mal über den Konfigurator nachzuvollziehen, einen sprachlos machen konnten. Erstaunlich, was es da an Extras gibt: Chromleisten, farblich abgesetztes Dach und Außenspiegelverkleidungen. Allein daran sieht man schon den "Lifestyle"-Charakter.
Das Auto versucht zwar den Ur-Mini nachzuahmen, ist aber im Gegensatz zu diesem kein Raumwunder für seine Klasse.
Vorn saß man gut; sitzen dort allerdings zwei ausgewachsene Menschen, ist hinten nur extrem wenig Beinraum übrig. Das gemietete Exemplar war als Viertürer plus Heckklappe ausgestattet. Das war keine so gute Idee. Dieses Auto ist in erster Linie als Zweisitzer nutzbar - die hinteren Türen gehen zu Lasten der Länge der Vordertüren, durch die man als großegewachsener Mensch nicht mehr bequem ein- und aussteigt.
Dann lieber gleich den Zweitürer nehmen!
Die Federung ist Cooper-gemäß recht straff - allerdings im Gegensatz zu einem Cooper S, den ich im Vorjahr mal gefahren hatte, durchaus alltagstauglich.
Zusammen mit dem drehmomentstarken Diesel macht diese insgesamt gelungene Federungsabstimmung den Wagen zum idealen Fahrzeug für kleine kurvige Landstraßen, die wir in diesem Urlaub mit großem Spaß befahren haben.
Auch Langstrecken über Autobahnen sind mit dem Auto keine Tortur, zumal sich das Geräuschniveau dank eines lang übersetzten 6. Gangs in Grenzen hält.
Der Verbrauch pendelte sich bei viel Landstraße sowie begrenzter Autobahn und eher wenig Stadtverkehr bei ca. 5,5 L Diesel ein. Kein Rekordwert für einen kleinen modernen Diesel mit Start-Stop-Automatik , aber akzeptabel.
Der Mini Cooper Diesel gefiel mir bei diesem Urlaub - und für diesen Urlaub.
Er hat mich allerdings nicht so fasziniert, dass ich mir danach einen privat hätte zulegen müssen. Ich kann aber verstehen, dass man seinem Charme erliegen kann.