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Testbericht

Jens Meiners/SP-X, 11. Februar 2010

Passt ein SUV wie der Volkswagen Touareg noch in die Zeit? Bei aller Finesse im Detail wirkte der schwere Geländewagen, in dem man weit über dem profanen Verkehr thronte, zuletzt wie ein Relikt aus einer anderen, sorgloseren Zeit. Die Verkaufszahlen konnten sich allerdings bis zum Schluss sehen lassen - und der Touareg hat den Premium-Anspruch der Marke Volkswagen selbstverständlicher und einleuchtender erklärt als die Limousine Phaeton.

Jetzt wurde der neue SUV in München vorgestellt. Und obwohl er in Radstand und Länge um vier Zentimeter sowie in der Breite um einen Zentimeter gewachsen ist, wirkt der nunmehr 4,80 Meter lange Touareg schlanker und viel weniger massiv als der Vorgänger, dessen Plattform er übernimmt. "Wir haben zwei Kritikpunkte der Kunden aufgenommen: das Platzangebot im Fond und die soziale Verträglichkeit", sagt Exterieur-Designer Marc Lichte, der auch den VW Scirocco zeichnete.

Vorn übernimmt der Geländewagen das horizontal betonte, neue Markengesicht, nachdem sich der Wappengrill, der nach einer Modellpflege zuletzt auch den Touareg zierte, laut Lichte als "Sackgasse" erwiesen hat. Das Dach ist stärker geneigt und die Seite deutlicher tailliert; im Bereich der C- und D-Säule ist die Schulter jeweils um drei Zentimeter breiter geworden. Dies alles führt zu einem leichteren und bescheideneren Auftritt - der erfreulicherweise mit den inneren Werten des Touareg korrespondiert.

"Dem Thema Gewichtsreduzierung kann sich niemand mehr entziehen", sagt Dr. Harald Ludanek, Leiter der Gesamtfahrzeugentwicklung bei VW. Beim Wolfsburger sind die Gewichte um rund 200 Kilogramm gesunken, die Verbrauchswerte haben sich um 20 bis 40 Prozent verbessert. Für den stolzen Gewichtsverlust ist unter anderem der Verzicht auf die Off-Road-Technik des Vorgängers verantwortlich. Zwar verfügen alle Touareg über einen mit selbstsperrendem Torsen-Getriebe operierenden Allradantrieb. Ein Verteilergetriebe mit Untersetzungsstufe und sperrenden Mittel- und Heckdifferentialen gibt es jedoch nur gegen Aufpreis als Bestandteil des sogenannten Terrain-Tech-Pakets. Damit verbessert sich zwar die Steigfähigkeit von 31 auf 45 Prozent, der Gewichtsvorteil reduziert sich jedoch erheblich.

Während der 3,6-Liter-VR6 mit 206 kW/280 PS und der 3,0-Liter-V6-TDI mit 176 kW/240 PS unverändert im Programm bleiben, weicht der bisherige V10 TDI dem 250 kW/340 PS starken 4,2-Liter-V8-TDI aus dem Audi Q7. Der R5 TDI und der W12-Ottomotor wurden ersatzlos gestrichen. Der bisherige 4,2-Liter-V8-Benziner wird in Europa und den USA durch einen Vollhybrid ersetzt, der einen 3,0-Liter-V6-Kompressor von Audi mit einem elektrischen Motor zu einer Gesamtleistung von 279 kW/380 PS kombiniert. Damit läuft der Touareg bis zu 240 km/h schnell und soll im Schnitt 8,2 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Der V6 TDI soll mit 7,4 l/100 km auskommen. Alle Motoren sind mit einer Acht-Stufen-Wandlerautomatik gekoppelt.

Für den Touareg sind zahlreiche, teils aufpreispflichtige elektronische Assistenzsysteme lieferbar, wie die Umfeldbeobachtung Area View, die automatische Distanzregelung ACC, ein Spurhaltesystem und eine Luftfederung, die Seitenneigung fast völlig verhindert. Das Cockpit verfügt über einen Touch-Screen-Bildschirm und ist weitaus sportlicher als bisher gezeichnet, so dass der Fahrer glaubt, in einem kompakteren Auto zu sitzen. Die fast brutale Massivität des Vorgängers ist auch im Interieur passé.

Der neue Touareg steht ab der zweiten Aprilwoche bei den Händlern - zu Preisen, die ausstattungsbereinigt sogar günstiger als die des Vorgängers sein sollen. Der bisherige Einstiegspreis lag beim V6-Diesel mit Automatik bei 50.050 Euro und beim V6-Benziner bei 49.150 Euro. Jens Meiners/SP-X

SP-X/München. Passt ein SUV wie der Volkswagen Touareg noch in die Zeit? Bei aller Finesse im Detail wirkte der schwere Geländewagen, in dem man weit über profanen Verkehr thronte, zuletzt wie ein Relikt aus einer anderen, sorgloseren Zeit.

Fazit
SP-X/München. Passt ein SUV wie der Volkswagen Touareg noch in die Zeit? Bei aller Finesse im Detail wirkte der schwere Geländewagen, in dem man weit über profanen Verkehr thronte, zuletzt wie ein Relikt aus einer anderen, sorgloseren Zeit.

Quelle: Autoplenum, 2010-02-11

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