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Opel Grandland X

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2,7/5

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Opel Grandland X

Test: Opel Grandland X Hybrid4  - Potz-Plug-in-Blitz
Autoplenum

Potz-Plug-in-Blitz Test: Opel Grandland X Hybrid4

Einmal Opel „mit alles“ bitte. Das ist bei den Rüsselsheimern derzeit ein Opel Grandland X Hybrid4 zum Mitnahmepreis von 51.165 Euro. Viel Geld für ein mittelgroßes SUV, das allerdings auch mit gleich drei Motoren antritt und dem wir auch die Umweltprämie von rund 4.100 Euro noch nicht angerechnet haben. Trotzdem: Vom reinen Listenpreis her ist selbst der stärkste Opel Insignia, der GSI, mit 49.700 Euro zunächst günstiger. Der kommt allerdings auch nur auf 230 und nicht auf beeindruckende 300 PS wie der Plug-in-Blitz. 

So steigen wir einigermaßen stolz in unseren Testwagen mit der Zweifarblackierung á la Kadett C (schwarze Motorhaube) und sind zunächst ganz leicht enttäuscht. Denn auch als hochmoderner Teilstromer bleibt der Grandland immer noch ein Opel. Also kein Schicki-Micki-Armaturenbrett und auch sonst auf den ersten Blick solide deutsche Ingenieurskost. Dasmuss erwähnt werden, hat sich die einstige GM-Marke doch ansonsten ganz ungeniert und doch geschickt in den Regalen der neuen Mutter PSA bedient. Um es gleich zu sagen: Letztlich ist der Grandland X Hybrid4 nichts anderes als das deutsche, übrigens in Eisenach gebaute Pendant zu den gleichstarken französischen Geschwistern Peugeot 3008 PHV 300e und DS 7 Crossback E-Tense.

Aber sowas ist in der Automobilindustrie ja durchaus üblich und sinnvoll. Und so, wie es etwa feine Unterschiede zwischen einem VW Golf und einem Audi A3 Sportback gibt, so macht es eben auch Opel etwas anders als die französischen Marken. Die Federung ist komfortabel und dabei doch verbindlicher. Das Cockpit ist weniger verspielt, aber auch nicht teutonisch-streng. Die Instrumente sind vorbildlich platziert und sehr gut ablesbar. Die AGR-Sitze sind absolut langstreckentauglich. Und der zur Verfügung stehende Raum im 4,48 Meter langen SUV wird noch ein wenig cleverer genutzt. Trotzdem, im Vergleich zu einem normalen Grandland X kostet das Plug-in-Paket natürlich einiges an Platz. Da wäre zunächst das Kofferraumvolumen, es sinkt von guten 514 auf für ein Auto dieser Größe recht mickrige 390 Liter, bei umgelegten Rücksitzen bleibt der Raumverlust von 124 Litern erhalten, macht sich aber nicht so bemerkbar. Hier steckt die Hybrid4-Version bis zu 1.528 Liter Gepäck weg, in einem Diesel oder Benziner sind es 1.652. Gespart hat Opel aus Platzgründen auch beim Tank, er fasst nur noch 42 Liter und damit 10 Liter weniger.

Ja, aber dafür ist ja eine Batterie an Bord, werden Sie jetzt sagen. Stimmt, die fasst 13,2 kWh und lässt den Opel theoretisch knapp 60 Kilometer rein elektrisch fahren. Aber das schafft der Grandland in der Realität natürlich nicht, auch wenn man mittels der Taste neben dem Wählhebel für die Achtgang-Automatik den „E-Modus“ gewählt hat. In diesem fährt er aber beim Neustart sowieso immer los. Und obwohl der Verbrenner und der stärkere E-Motor mit 110 PS für den Frontantrieb zuständig sind, arbeitet das Fahrzeug wenn immer möglich im reinen Hinterradantrieb mit dem 113 PS leistenden E-Motor, der direkt in die Hinterachse integriert ist.Wer aber nun zum Beispiel weiß, dass es am Ende der geplanten Etappe noch durch die Stadt geht, kann sich den Stromdafür sichern. Hier machen es die Opel-Leute einem denkbar einfach, per Knopfdruck sind 10 oder 20 Kilometer elektrische Restreichweite aufsparbar oder auch als dritte Möglichkeit einfach alles, was noch in der Batterie ist. Ansonsten ist der Hybrid-Modus mit seinem ausgeklügelten Zusammenspiel aus unauffällig zuschaltendem Verbrenner und E-Motor die beste Wahl im Alltag.Neben dem reinen E- und dem Hybridmodus hält das System noch einen Allradmodus, etwa für den Einsatz bei Schnee, und den Sport-Modus bereit. Letzterer macht vor allem bei noch gefüllter Batterie selbstredend am meisten Spaß, obwohl der Grandland X Hybrid4 nicht wie ein reines E-Auto reagiert. Das heißt ergeht etwa beim Ampelstart nicht gleich ab wie die Post, sondern lässt es leicht verzögert angehen, erst nach 2 bis 3 Sekunden merkt man einen zusätzlichen Schub. Das ist im Alltag überhaupt kein Problem, denn schließlich will man ja eigentlich mit seiner elektrischen Energie haushalten.

Muss man allerdings auch, denn wer den Opel im E- oder Hybrid-Modus „tritt“, wird mit der üblichen Schnellschmelze der Batterie bestraft, dann ist auch mal nach 20 oder 30 Kilometern Schluss mit Strom. Und wenn der fehlt, wird es PHV-typisch teuer, dann sind 7 Liter Verbrauch für das immerhin fast 1.900 Kilo schwere SUV, 370 Kilo mehr als der Benziner mit gleichem Hubraum,sogar noch ein guter Wert. Mit leerer Batterie im Sport-Modus auf der Autobahn – also der GAV (Größter Anzunehmender Verbrauchsfall) – geht es zwar auch zügig auf bis zu 235 km/h, aber ebenso schnell in die Zweistelligkeit. Denn dann hat der Turbobenziner mit 200 PS, die er allerdings aus nur 1,6 Liter Hubraum schöpfen muss, schwer zu kämpfen, und der Öko-Effekt ist futsch.

Nein, auch wenn der immerhin in 6,1 Sekunden auf Tempo 100 spurtende Opel viel Fahrspaß verheißt, man sollte ihn stets bewusst und intelligent nutzen. Also immer wieder Strom tanken und wenn es denn lange Strecken sein müssen, seinen Strom-/Gasfuß zügeln. Überhaupt ist eine eigene Wallbox, die Opel für rund 900 Euro anbietet, sehr zu empfehlen. Allerdings zieht der Grandland den Strom serienmäßig nur einphasig aus der Stromleitung. Also sollten weitere 500 Euro für den stärkeren Onboard-Charger investiert werden. Dann ist die kleine Batterie nach zwei Stunden wieder voll. Weiterer Vorteil der eigenen Ladestation: Man muss  sich nicht ständig in den Tarifdschungel der öffentlichen Stromanbieter begeben, die einen – wenn man nicht aufpasst – das Geld nur so aus der Tasche ziehen und den vermeintlichen finanziellen Vorteil Strom vs. Benzin/Diesel glatt ins Gegenteil verkehren. Wenn man sich also für einen Plug-in-Hybriden entscheidet und vielleicht sogar als Dienstwagenfahrer die 0,5-Prozent-Besteuerung mitnehmen will, sollte das Fahrprofil aber schon passen. Etwa, weil man die Fahrt zur Arbeit und zurück locker komplett elektrisch zurücklegen oder, wenn das nicht geht, während der Arbeit nachladen kann. Dann verzeiht die Öko-Bilanz auch die einmal jährliche Fahrt über den Brenner an den Gardasee. Und wenn es so passt, dann ist der komfortable Opel Grandland X Hybrid4 sicher nicht die schlechteste Wahl.Das wäre eigentlich ein schönes Schlusswort aber …… wer es noch ein wenig vernünftiger haben will, kauft die Version Grandland X Hybrid. Aus dem Fehlen der „4“ wird deutlich, hier verzichtet Opel auf den Hinterradantrieb und belässt es bei 224 PS. Dann kostet der Spaß nur noch 44.190 Euro. Und weil das weniger als 40.000 Euro netto sind, darf sogar die erhöhte Umweltprämie von 4.927 Euro (brutto) gegengerechnet werden. Zu kompliziert? Anders gesagt: macht dann 39.260 Euro. Zum Schnäppchen wird der Grandland X als Teilzeitstromer auch so immer noch nicht. Aber er passt vielleicht besser ins Dienstwagenbudget.

Opel Grandland X Hybrid4 – Technische Daten:

Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Mittelklasse
Länge: 4,48 Meter, Breite: 1,91 Meter (mit Außenspiegeln: 2,10 Meter), Höhe: 1,61 Meter, Radstand: 2,68 Meter
Kofferraumvolumen: 390 – 1.528 Liter
1,6-Liter-Turbobenziner mit 147 kW/200 PS 
2 Elektromotoren mit 81 kW/110 PS (vorne) + 83 kW/113 PS (hinten)
Systemleistung: 221 kW/300 PS
Achtgang-Automatik
Allradantrieb
maximales Drehmoment: 520 Nm
0-100 km: 6,1 s
Vmax: 235 km/h (rein elektrisch: 135 km/h)
Normverbrauch: 1,3-1,4 Liter/100 Kilometer /15,3 – 15,9 kWh
Reichweite: 57-59 km (WLTP)
CO2-Ausstoß: 29-32 g/km
Abgasnorm: Euro 6d
Emissionsklasse: A+
Preis: ab 51.165 Euro (Innovation) minus 4.100 Euro Umweltprämie

Kurzcharakteristik
Warum: stark motorisiert, gut ausgestattet, günstig im E-Betrieb
Warum nicht: teuer in der Anschaffung, hoher Praxisverbrauch im Verbrenner-Modus, eingeschränktes Ladevolumen

Was sonst: die Schwestermodelle Peugeot 3008 und DS 7 Crossback E-Tense
Was kommt noch: die deutlich günstigere Basisversion „Hybrid“ mit nur einem E-Motor und reinem Frontantrieb ab 44.190 Euro

Fazit

Man nehme ein knackiges Baguette und serviere es mit Handkäs. Oder umgekehrt belegte man ein kräftiges hessisches Landbrot mit feinem französischem Camembert. Was wir sagen wollen: Die neue hessisch-französische Freundschaft funktioniert. Zumindest im automobilen Bereich.

Testwertung

3,5/5

Opel Grandland X Hybrid4 - Blaulicht
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Opel Grandland X Hybrid4 - Blaulicht

Opel beginnt die Elektrifizierungsoffensive mit dem Grandland X Hybrid4. Das E-SUV setzt auf Komfort und PSA-Technik - die deutsch-französische Zusammenarbeit geht langsam auf.

Heutzutage wird viel von Transformation gesprochen. Der Begriff wird genutzt, um die Veränderung der Gesellschaft zu beschreiben, oder auch die der Automobilindustrie. Bei Opel wird das Modewort greifbar. Innerhalb kürzester Zeit hat PSA-Chef Carlos Tavares den deutschen Traditionshersteller auf links gedreht und zieht dabei seinen Sparkurs gnadenlos durch. Das Gleiche gilt für die Elektromobilität: Der Rüsselsheimer Autobauer nutzt die beiden PSA-Plattformen, die auch eine Elektrifizierung ermöglichen und setzen ihre Modellpalette möglichst schnell unter Strom. Der Corsa-e inklusive flankierender Elektro-Markenrennserie, den Opel e-Rally Cup, steht in den Startlöchern. Dazu kommen noch in diesem Jahr der Elektrotransporter Opel Vivaro-e und Ende 2020 der Mokka X-e. Den Anfang macht aber der Grandland X als Plug-in-Hybrid. Den gibt es mit Vorderradantrieb als "Grandland X Hybrid" mit 165 kW / 224 PS und als Allradler "Grandland X Hybrid4" mit einer Systemleistung von 221 kW/300 PS.

Die resultiert aus der kombinierten Kraft zweier E-Maschinen - eine mit 81 kW / 110 PS die in der Achtgangautomatik integriert ist und eine mit 83 kW / 113 PS direkt an der Hinterachse sowie einen 1.6 Turbo Verbrenner, der 147 kW / 200 PS beiträgt. Wir sind diese stärkere Allradversion gefahren, beiden Grandland X PHEVS gemein ist die Batterie mit einer Kapazität von 13,2 Kilowattstunden, die beim Hybrid4 für eine rein elektrische Reichweite von 59 km und einen kombinierten Durchschnittsverbrauch von 1.4 Litern pro 100 Kilometern gut ist. Interessanterweise ist die elektrische Reichweite bei der Allradversion größer als beim im 2. Quartal erscheinenden Bruder, bei dem nur die Vorderachse am Vortrieb beteiligt ist (57 km WLTP). Der Unterschied ist in der Tatsache begründet, dass der Motor an der Hinterachse effizienter rekuperiert, und außerdem schaufeln zwei E-Maschinen mehr Saft in die Akkus als eine. Das führt uns zum Thema Laden: An der haushaltsüblichen Steckdose dauert es 7:10 Stunden, ehe die Batterie wieder voll ist und an der optionalen 7,4 kW Wallbox 1:50 Stunden.

Wie bei elektrifizierten Fahrzeugen üblich, bietet auch der Opel Grandland X Hybrid4 verschiedene Fahrmodi mit unterschiedlicher Arbeitsteilung der Antriebskomponenten an. Im Standardmodus Electric sind die E-Maschinen gefragt, der Verbrenner wird nur zugeschaltet, wenn der Fahrer es aktiv per Gaspedal einfordert. Mit einem leichten rechten Fuß kamen wir 41 Kilometer weit und erreichten auch die maximale rein elektrische Geschwindigkeit von 135 km/h; maximal sind 235 km/h möglich. Wer die Software entscheiden lassen will, welche Antriebskonfiguration die beste ist, wechselt in den Hybridmodus. Bei rutschigen Verhältnissen schreitet der permanente Allradantrieb ein, der über beide Elektromotoren realisiert wird. Angst vor einer leeren Batterie muss man dabei nicht haben. "Wir lassen immer so viel Energie in der Batterie, dass man mit einem Boost aus dem Schneehaufen kommt", erklärt Techniker Matthias Reinartz. Außerdem wird der Startergenerator dazu benutzt, vom Verbrenner Strom in die Batterie zu pressen.

Wer in der Stadt rein elektrisch unterwegs sein will, schaltet auf "e-Save", wo drei Reichweiten zur Auswahl stehen: zehn Kilometer, 20 Kilometer und "Max" -also die volle Batteriekapazität. Allerdings ist dieser Modus energetisch nicht der günstigste, weil bei Bedarf vom Verbrenner Energie abgezweigt wird, um die Akkus zu füllen, was den Spritverbrauch nach oben schnellen lässt. Zieht man den Ganghebel nach hinten, wechselt das System in den einstufigen Rekuperationsmodus, der so abgestimmt ist, dass man nicht mit dem Kopf nickt, sobald man vom Gas geht. Mit etwas Voraussicht kann man so das Verzögern per Bremspedal fast vollständig eliminieren. Für zukünftige Elektro-Fahrzonen haben die Ingenieure ein blaues Licht am Rückspiegel ersonnen, das immer dann aufleuchtet, wenn der Opel rein elektrisch unterwegs ist. Allerdings dürfte es nicht lange dauern, bis findige Geister da einen Schummelmodus finden.

Der Opel Grandland X Hybrid4 ist komfortabel abgestimmt und kommt auch mit schlechten Straßen gut zurecht. Allerdings neigt sich der Crossover in den Kurven und auch das Gewicht von üppigen 1.875 Kilogramm ist dann spürbar. Im Fahrmodus Sport klappt das Zusammenspiel zwischen Verbrenner und E-Maschinen am besten. Allerdings liegt immer die Kraft aller drei Herzen an und der Ottomotor springt ein, um seinen ganzen Schmalz in den Vortrieb zu investieren. Seine Arbeit tut er dabei hochdrehend knurrend kund. So erreicht der Plug-in-Hybrid Grandland X nach 6,1 Sekunden die 100 km/h-Marke. Ähnlich läuft es auch bei flotten Überholmanövern. Beim Verbrauch gibt Opel 1.4 Liter pro100 Kilometer und 15,9 kWh; bei uns spuckte der Bordcomputer üppige 5,8 Liter aus.

Das Infotainment erreicht unverändert nicht das Niveau der deutschen Premiumhersteller. So sind umgangssprachliche Kommandos nicht möglich, aber die Bedienung über den acht Zoll Touchscreen und den darunterliegenden Knöpfen ist problemlos. Allerdings hat auch der Opel Grandland X Hybrid4 in der Top-Ausstattung Ultimate mit 53.830 Euro seinen Preis. Dafür bekommt man ein volltaugliches SUV, bei dem im Innenraum keine Kompromisse eingegangen werden. Allerdings reduziert sich das Kofferraumvolumen aufgrund der wegfallenden Reserveradmulde um 120 Liter auf 390 Liter. Legt man die Lehnen der Rückbank um, entsteht eine ebene Ladefläche und das Volumen des Gepäckabteils erhöht sich auf 1.528 Liter. Allerdings ist die Ladekante recht hoch.

Testwertung

4,0/5

Opel Grandland X - Rüsselsheims größter X-Man
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Rüsselsheims größter X-Man Opel Grandland X

Lange bevor der Verkauf von Opel nach Frankreich besiegelt wurde, stand schon fest. Peugeot und der deutsche Partner am Main werden in Zukunft die immer noch steigende Nachfrage nach SUV-Modellen gemeinsam befriedigen. Im Frühjahr kam der knuffige, weil kleine Crossland X und nun also der um gut 20 Zentimeter längere Grandland X. Auch er hat ein Pendant aus dem Nachbarland. Ist es beim SUV-Mini der ebenfalls neue Citroen C4 Aircross, feiert der derzeit größte Stadtindianer von Opel Brüderschaft mit dem Peugeot 3008. Da der schon seit letztem Herbst auf dem Markt ist, blieb also genügend Zeit, den Grandland X „einzudeutschen“.

In der Tat gibt es sichtbare Unterschiede der Zwillinge. „Gleichteile da, wo es der Kunde nicht sieht“, betont Produktmanager Michael Walter. Ein Rundgang ums „große Land“ macht deutlich, was der Opel-Mann meint. Die Motorhaube, beim Opel durch drei gen Bug gepfeilte Linien strukturiert, ist beim 3008 glattgebügelt. Das LED-Tagfahrlicht knickt beim Peugeot nach unten ab, die beiden äußeren Lufteinlässe sind beim Deutschen höher angebracht und dank einer Chromschwinge einen Hauch eleganter. In Summe wirkt der Peugeot etwas grimmiger als der in diesem Punkt bravere Opel.

Ähnliches gilt für die Flanken, bei denen die Designer beider Marken getrennte Wege gingen. An der ansteigenden Linie von Fahrertür bis zum Ansatz der Heckleuchten ist der Grandland X zu erkennen. Die Nachbarn entschieden sich für jeweils kurze Betonungen der Seitenpartie oberhalb der Radhäuser. Die Rückansicht wird beim 3008 durch ein durchgehendes mattschwarzes Element dominiert, das optisch aus der Rückscheibe herauswächst und die Heckleuchten umschließt. Opel wählte eine scharfe Kante mit klarer Struktur, montierte das Kennzeichen im hinteren Stoßfänger. Bei Peugeot ist es viel höher in die Heckklappe eingebettet.

Designer Sven Weinfurther spricht von der typischen Linienführung der neuen Opel-Generation, die den Grandland X klar als Familienmitglied ausweist. „Auch der neue Insignia Sports Tourer und der Mokka haben Pate gestanden“, sagt er und verweist auf die nach hinten abfallende Dachlinie. Da Opel und Peugeot vom selben Band in Frankreich vom Band laufen, musste bei alledem auch auf die reibungslose Produktion geachtet werden. „Kein Problem“, betont Weinfurther, „die unterschiedlichen Teile passen perfekt auf die gemeinsame Plattform“.

Den größten Freiraum bot die Gestaltung des Innenraums. Hier sollten die Fans der beiden Marken nur Vertrautes finden. Das Grandland X-Cockpit ähnelt dem von Mokka, Insignia und Co. Die beiden Hauptinstrumente ruhen in einer chromumrandeten hantelförmigen Behausung, darüber kleine Anzeigen für Tank und Temperatur. Der Peugeot vertraut auf das hauseigene digitale Kombiinstrument. Getrennte Wege auch bei der Verteilung der Luftgitter, der Mittelkonsole oder der Anbringung des Zentralmonitors fürs Navi und die Bedienung diverser Funktionen. Nur die Türgriffe sind identisch. Wirkt der Peugeot wiederum etwas mutiger, kommt der Opel durchaus konservativer daher. Da das dem Geschmack der typischen SUV-Käufer mit deutschem Pass eher entspricht, haben die Opelaner sicher nichts falsch gemacht.

Die Sitzprobe im Grandland X überzeugt mit weiteren Qualitäten, die den Zwillingen gemeinsam sind. Das Raumgefühl, auch auf den hinteren Sitzen, ist beeindruckend. Drei Erwachsene sitzen kommod nebeneinander, haben dank des üppigen Radstandes reichlich Platz bis zur Rückwand der Vordersitze. Auch über dem Haupthaar bleibt eine gute Handbreit Luft. Der Kofferraum mit seinen 514 bis 1.652 Litern macht den Opel zum Familien- und Hobbyfreund, kann mit geräumigen Kompaktklasse-Kombis locker mithalten.

Nur Gemeinsamkeiten finden sich im Motorraum, wo sich Triebwerke made in France breitmachen dürfen, die sich in Sachen Hubraum bescheiden geben. Der Grandland X startet mit einem Dreizylinder-Benziner mit 1,2 Litern Hubraum und 96 kW/130 PS. Der 1,6-Liter Diesel (4 Zylinder) bringt es auf 88 kW/120 PS. Stärkere Herzen werden aber folgen. Alles andere als bescheiden dagegen die lange Ausstattungsliste. Tempomat mit Fußgängererkennung und Notbremsfunktion, Müdigkeitserkennung, Parkassistent oder 360-Grad-Kamera. Auch Lenkradheizung, per Fußwackeln öffnende Heckklappe oder Voll-LED-Scheinwerfer sind zu haben.

Natürlich kommt das Basismodell für 23.700 Euro nicht mit diesen Feinheiten daher. Sie sind meist in Ausstattungslinien und Paketen versteckt oder müssen trickreich miteinander kombiniert werden. Wer den Verlockungen nicht widerstehen kann und einen voll ausgerüsteten Grandland X im eigenen Carport parken will, ist gut 35.000 Euro los. Bei Peugeot (ab 23.250 Euro) ist das ähnlich. Wobei die beiden Firmen darauf geachtet haben, dass die jeweiligen Kombinationen an Extras nicht vergleichbar sind. Was beim einen in Serie an Bord ist, muss beim anderen extra bezahlt werden.  Ganz schön pfiffig.

Eines jedoch gibt es nicht gegen Geld und gute Worte. Da in Frankreich der Allradantrieb nicht so populär wie hierzulande ist, müssen sich auch die Opel-Käufer mit Frontantrieb begnügen. Anstatt dessen gibt es auf Wunsch eine elektronische    Allrad-Simulation namens IntelliGrip, die auf verschiedene Straßenzustände eingestellt werden kann und richtigem Gelände aber schnell an ihre Grenzen stößt. Aber für Grandland-Fahrer ist das Land auch auf festen Straßen sicher groß genug.

Die junge Zusammenarbeit zwischen Opel und dem neuen Besitzer Peugeot kommt ins Rollen. Nach dem kleinen Crossland X bringt Opel zur IAA den größeren Grandland X, ein Schwestermodell des schon bekannten Peugeot 3008. Die beiden sind verwandt, aber keine eineiigen Zwillinge. Gemeinsam ist ihnen allerdings der Verzicht auf den Allradantrieb.

Fazit

Die junge Zusammenarbeit zwischen Opel und dem neuen Besitzer Peugeot kommt ins Rollen. Nach dem kleinen Crossland X bringt Opel zur IAA den größeren Grandland X, ein Schwestermodell des schon bekannten Peugeot 3008. Die beiden sind verwandt, aber keine eineiigen Zwillinge. Gemeinsam ist ihnen allerdings der Verzicht auf den Allradantrieb.

Testwertung

4,0/5

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