Bei solchen Dingen wie Versicherungen muss man auch immer die andere Seite betrachten. Versicherungen bestehen immer auf der Basis eines Risiko, was eingeschätzt werden muss.
Das Risiko (und damit Prämie) IST deutlich anders, wenn es sich um einen "logischen Karriereschritt" im "entsprechenden Umfeld" handelt - also alles so normal wie der Buchhalter, der vom Golf auf einen Passat aufsteigt, oder
der Jungdynamiker Anfang 20, der nach dem alten Peugeot 206 nun seinen Golf 3 GTI an die Wand geworfen hat und durch eine finanzielle Zuwendung von der Oma, was eigentlich für das Studium gedacht war, nun einen Conti GT sich zulegt, um sich vermutlich sein Image und gehofft auch anderes vor der Disko polieren zu lassen.
Die Prämie basiert nicht auf Tatsachen und kann in diesem Bereich aufgrund der geringen Fahrzeuganzahl und fehlender Vergleichbarkeit auch nicht so einfach vom letzten Jahr hoch gerechnet werden.
Das ist alles nur Einschätzung eines Risiko und da sieht es für den Jungdynamiker nicht so gut aus.
Vielleicht auch für die Versicherung so unattraktiv, dass die auf dieses Geschäft lieber komplett verzichtet. So ein Fahrzeug lässt sich nicht ganz so einfach in pauschale Standards einbinden, macht also Arbeit, für die die Versicherung nicht vernünftig organisiert ist.
Leider aber nicht ehrlich ablehnen darf, somit eine Prämie verlangt, wo Du dann verzichtest.
Daher auch der Hinweis mit dem Agenten.
Es gibt ein paar Versicherungsvermittler, die haben sich auf derartige Sondergebiete spezialisiert und können eigentlichen "Risikogruppen" einen eigenständigen Tarif anbieten, der oftmals erheblich billiger ist, als bei der eigenen Versicherung.
Der hat einen Zwischenvertrag mit einer Versicherung gesondert ausgehandelt, zB. in dem er selbst dafür garantiert, dass er 100 derartige Fahrzeuge der Versicherung vermittelt und damit eine "Gruppe auf Gegenseitigkeit" bilden kann.
Damit kann dann die Versicherung eine doch annehmbare Prämie kalkulieren. Besondere Risiken liegen dann in der Verantwortung des Agenten.
Der kann zwar "Risiko-Patienten" ablehnen, aber dann kommt er nicht auf die vereinbarte Anzahl.
Nicht nur das Fahrzeug selbst, auch sämtliche zugehörigen "Umgebungsbedingungen" sind sehr individuell.
Konkret zu dem Fahrzeugangebot: Hier sollte man sehr aufmerksam und übergenau sein.
Die übliche Zielgruppe dieses Fahrzeugs kauft keine Gebrauchtwagen, man hat ausreichend Geld, man muss kein "Schnäppchen" auf dem Gebrauchtwagenmarkt machen.
Andererseits existiert eine recht große Gruppe, die ein solches Fahrzeug rein aufgrund des damit verbundenen Status haben wollen, aber die knapp 200.000 für einen Neuwagen nicht haben.
Der Gebrauchtwagenpreis wird bei solchen Fahrzeugen aufgrund des reinen Namens (und damit Image) deutlich überproportional gepusht.
Zieht man von nicht unbedingt wenigen 50.000 Euro den Anteil für Namen, Status und Imageerwartung ab, dann bleibt da nicht mehr so sonderlich viel übrig, was auf die tatsächlich noch einwandfreie Technik und Zuverlässigkeit zurückzuführen ist.
Ein Ferrari für 40.000 ist technisch in keinem sonderlich besseren Zustand als ein 10 Jahre alter Fiat Stilo, bei Bentley ist das Verhältnis vermutlich auch nicht viel besser.
Bei dem hier genannten doch erstaunlich geringen Preis, ist schon zu vermuten, dass bereits einige unangenehme Reparaturen in der Warteschleife hängen.