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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 6. Juni 2013
SUVs und Crossover-Modelle, die ihre PS-Kraft nur auf eine Antriebsachse übertragen, verkaufen sich wie geschnitten Brot. Dabei bleibt die Kernkompetenz eines Geländewagens auf der Strecke. Alles was zählt, ist der robuste Schein.

Mehr Schein als Sein? Da fallen einen sofort die meist etwas beleibteren Zeitgenossen ein, die gerne mit T-Shirts herumlaufen, die den durchtrainierten Oberkörper Vladimir Klitschkos zeigen. Ähnlich ist es mit den sogenannten SUVs, die nur Vorder oder Heckantrieb haben. Sie machen optisch einen auf harten brachialen Geländejunkie, bieten aber nur die Fahrleistungen eines Asphalt-Cowboys. Die Namen und Optik schlagen in die Gelände-Suggestions-Kerbe: Modelle, wie Fiat 500 L Trekking, der Renault Captur oder der Peugeot 2008 bieten einen angedeuteten Unterbodenschutz, ein etwas höher gelegtes Fahrwerk und natürlich die erhöhte Sitzposition mit der dementsprechend verbesserten Rundumsicht. Oft wird damit geworben, dass eine verbesserte Traktionskontrolle für zusätzlichen Grip sorgt. Die Realität schaut bisweilen etwas anders aus. Beim Peugeot 2008 entpuppt sich "Grip Control" mehr als Marketing-Instrument, denn als eine sinnvolle Fahrhilfe. Einen echten Allradantrieb kann sie bei weitem nicht ersetzen. Beim Renault Captur ist die Kraftverteilung auf vier Rädern eben wie beim Peugeot 2008, dem VW Cross Golf oder dem Fiat 500 L Trekking erst gar nicht vorgesehen.

Den Vogel schießt BMW ab. Die nächste Generation des X5 kommt auch als s25d mit einem 218 PS starken 2.0-Liter-Vierzylinder-Diesel und Heckantrieb. Gerade der ist bei glatten Straßenverhältnissen mag man sich einen Luxus-SUV aus dem Hause des Fahrdynamik-Herstellers BMW nicht vorstellen. So dürfte der eine oder andere der neuen BMW X5 bei Schneefall in der Garage stehen bleiben; vom Image einmal ganz zu schweigen. Zudem kommt beim reinen Heckantrieb der SUV-immanente Nachteil eines hohen Schwerpunktes noch mehr zum Tragen als bei Limousinen. BMW wie auch die anderen Verfechter der einen angetriebenen Achse nehmen gerne das Mehrgewicht eines Allradantriebs von etwa 80 Kilogramm und das damit verbundene Verbrauchsplus von rund einen halben Liter pro hundert Kilometer als Argument. So wurden auch schon die kleinen Crossover BMW X1 und X3 auf Wunsch auch mit nur einer Antriebsachse angeboten. Bei Audi Q3 und Mercedes GLA / GLK sieht es nicht anders aus.

In Zeiten des verordneten Verbrauchsminimalismus ein schlagendes Argument. Schließlich sind SUVs in der Regel schwerer und haben im Vergleich zu den flacheren Autos einen höheren Luftwiderstand. Da kommt jedes Mittel zur Verbrauchsreduzierung gerade recht. Schließlich will die EU den Flottenverbrauch eines jedes Herstellers bis zum Jahr 2020 auf 95 Gramm CO2/km gesenkt wissen. Davon sind die deutschen Hersteller im Moment noch meilenweit entfernt. Die Verkaufszahlen geben den Herstellern Recht, die auf diese Gelände-Mimikry setzen. Die brachiale SUV-Optik ist "in" und die Fahrzeuge verkaufen sich, wie geschnittenes Brot. Beim Mini-Countryman entschieden sich im vergangenen Jahr fast 59 Prozent der Käufer für die Frontantriebsvariante. Beim BMW X1 ist die Verteilung paritätisch, während beim Opel Mokka 1.7 CDTi sogar 70 Prozent der Käufer die 2.000 Euro Aufpreis für den Allradantrieb scheuen. Insgesamt ist die Verteilung der Varianten auf gleicher Höhe. Beim Nissan Qashqai haben drei von vier Modellen nur einen wenig geländetauglichen Frontantrieb.

Volkswagen schlägt mit dem Tiguan etwas aus der Reihe: Immerhin 65 Prozent des kompakten Geländewagens werden mit Allradantrieb geordert. Die optischen Maulhelden heißen bei den Wolfsburgern "Cross". Egal ob Up, Polo oder Golf. Bei keinem dieser Vertreter gibt es Allradantrieb. Weder für Geld noch für schöne Worte. Lediglich beim Handwerker-Golf Caddy, steht Cross auch für Cross Country und ist mit einem sinnvollen Vierradantrieb verbunden. Doch der Trend für die weichgespülten Möchtegerne-Kraxler ist ungebrochen. Schließlich gilt das SUV-Segment als Wachstumsbereich. Laut den Vorhersagen der Analysten von IHS Global Insight wird sich der Marktanteil der SUVs weltweit bis 2017 auf 17 Prozent erhöhen. Tendenz steigend.

Die Verkaufszahlen geben den Herstellern recht, die auf diese Gelände-Mimikry setzen. Die brachiale SUV-Optik ist "in" und die Fahrzeuge verkaufen sich, wie geschnittenes Brot. Beim Mini-Countryman entschieden sich im vergangenen Jahr fast 59 Prozent der Käufer für die Frontantriebsvariante. Beim BMW X1 ist die Verteilung paritätisch, während Opel Mokka 1,7 CDTi sogar 70 Prozent der Käufer die 2.000 Euro Aufpreis für den Allradantrieb scheuen. Insgesamt ist die Verteilung der Varianten paritätisch. Bein Nissan Qashqai haben drei von vier Modellen Frontantrieb.

Volkswagen schlägt mit dem Tiguan etwas aus der Reihe: Immerhin 65 Prozent des kompakten Geländewagens werden mit Allradantrieb geordert. Die optischen Maulhelden heißen bei den Wolfsburgern"Cross". Egal ob Polo oder Golf. Bei keinem dieser Vertreter gibt es Allradantrieb. Weder für Geld noch für schöne Worte. Lediglich beim Handwerker-Golf Caddy, steht Cross auch für Cross Country und ist mit einem Vierradantrieb verbunden.

Doch der Trend für die weichgespülten Möchtegerne-Kraxler ist ungebrochen. Schließlich gilt das SUV-Segment als Wachstumsbereich. Laut den Vorhersagen der Analysten von IHS Global Insight wird sich der Marktanteil der SUVs weltweit bis 2017 auf 17 Prozent erhöhen. Tendenz steigend.

Quelle: Autoplenum, 2013-06-06

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