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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 17. September 2013
Bei der Mobilität der Zukunft rückt zunehmend auch der Innenraum in den Brennpunkt des Interesses. Doch dabei geht es nicht um das Kreieren ansprechender Wohnlandschaften, sondern um neue Materialien, die auch Gewicht einsparen.

Um die ambitionierten C02-Ziele der EU zu erreichen, zählt bei den Automobilen jedes Gramm. Dass an der Karosserie Kilos weggeraspelt werden, ist mittlerweile jedem klar. Doch auch dieses Konzept stößt irgendwann an seine Grenzen. Also wird die Fahrzeug-Diät auch auf den Innenraum ausgeweitet. So hat zum Beispiel der fränkische Zulieferer Brose einen neuen, um 25 Prozent leichteren Vordersitz ersonnen, der im BMW i3 vewendet wird.

Dieses Projekt läuft in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz und BMW. Die prinzipielle Vorgehensweise ist dabei nicht anders als bei der Gewichtsreduktion an anderen Autoteilen. Es geht um eine Kombination aus verschiedenen Leichtbau-Materialien - also hoch- und höchstfeste Stähle, Verbundstoffe und neue effiziente, leichtere Motoren, die zur Sitzverstellung verwendet werden. So sind bei dem neuen Gestühl die Elemente der elektrischen Sitzlehnenverstellung nicht mehr aus Metall sondern aus Kunststoff. Das Resultat ist ein Gewicht von nur mehr 300 Gramm - das ist die Hälfte, von dem, was die Bauteile bei einem herkömmlichen Gestühl wiegen. Das Beste daran: Die Kosten sind auch um ein Fünftel geringer.

Die Wandstärke des Seitenteils der Sitzstruktur ist dank des Einsatzes von eben jenden hochfesten Stählen nur noch 1,3 Millimeter dick und damit 0,9 Millimeter dünner als zuvor. Damit wiegt dieses Bauteil nur noch 15 Kilogramm. Das sind rund 30 Kilogramm weniger als zuvor. Die Technik des Sitzes ist so flexibel, dass verschiedene Varianten des Gestühls bei unterschiedlichen Fahrzeugmodellen eingesetzt werden können. Die Basisvariante ist ein Sitz mit teil-elektrischer Verstellung, dem nur der Abstand zu den Pedalen per Hand justiert werden muss. Auch für die Ingenieure lohnte sich das Grübeln. Die Tüftelei brachte 20 Patente.

Der französische Zulieferer Faurecia hat ebenfalls Neuigkeiten bei Verstellungstechnik von Autositzen in petto. Eine elektronische Pumpe, die für die Verstellung von Höhe und Sitzposition zuständig ist, wiegt rund 25 Prozent weniger als der traditionelle Hubantrieb. Auch die Sitzschienen des französischen Zulieferers sind um etwa ein Kilogramm leichter als bisher. Bei beiden Lösungen bleibt der Komfort nicht auf der Strecke, verstellbare Wangen sind ebenfalls im Angebot, wie eine Massagefunktion. Die optimale Sitzposition wird sogar per Sensor oder durch die Smartphone-Kamera ermittelt. Beim Audi A8 können findet dann die Feinjustierung per MMI-Menü und Drehknopf statt.

Den minimalistischen Ansatz der Gewichtsreduktion weiten die Franzosen auch auf den gesamten Innenraum aus und stellen dies in einer Interieur-Studie namens Performance 2.0 auch schon vor. Statt das Trägermaterial üblicherweise mit Stoff zu beziehen, wird aus beiden Komponenten ein Bauteil. Das bedeutet natürlich weniger Kosten, eine Gewichtsreduktion. "Zudem strahlen die vewendeten Naturfasern eine ganz neue Ästhetik aus", erklärt Mathias Uhlig, Leiter des Advanced Design Interieur bei den Franzosen. Die Stoffe im Inneren der Tür fühlen sich gut an. Ein Unterschied zu der herkömmlichen Bauweise ist nicht zu ertasten. Die Optik erhält durch eine Hintergrundbeleuchtung noch ein besonderes Aussehen und Ästhetik. Die Illumination wird durch LEDs und einen gekrümmten Schirm erreicht. Ein weiterer Fortschritt ist die flache Instrumententafel mit zwei beweglichen Bildschirmen. Auch hier spielen Natur-Materialien eine große Rolle: Neben Ligneos (einem Holz-Verbundstoff) kommt auch Kork zum bei der Auskleidung des Handschuhfachs zum Einsatz.

Quelle: Autoplenum, 2013-09-17

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