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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 22. Juni 2016
VW peppt den Up auf. Neben ein paar optischen Retuschen bekommt der Kleinwagen den Dreizylinder-Turbo-Benziner und mehr Konnektivität. Das Konzept überzeugt, aber im Detail hat Volkswagen noch ein paar Baustellen.

Die Zeit des verschmitzten Grinsens gehört beim VW Up der Vergangenheit an. "Ernsthafter" sei der Kleinwagen geworden, "erwachsener" heißt es bei VW. Damit die neue Identität auch für jeden ersichtlich ist, gibt es jetzt im GTI-Waben im schmallippigen Kühlergrill und einen angedeuteten Diffusor im Heck. Auch das LED-Tagfahrlicht ist neu und serienmäßig. Die schneidige Optik kommt nicht von ungefähr. VW will mit dem Up verstärkt bei die Fahranfänger und jungen Auto-Enthusiasten für Begeisterung sorgen, für die auch Konnektivität und Personalisierung immer wichtiger sind.

Deswegen gibt es den Up in 13 teilweise poppigen Außen-Farben, die man mit drei Dachlackierungen und zehn Dekorfolien kombinieren kann. Im Innenraum haben die VW-Designer die Farbdosen ausgepackt und hübschen das Cockpit mit Applikationen in zehn verschiedenen Designs auf. Damit gewinnt die Kleinwagen-typische Hartplastik-Landschaft deutlich an Charme, zumal auch die Verarbeitung VW-gewohnt solide ist. Um die Akustik haben sich die Wolfsburger Jugendforscher ebenfalls gekümmert: Beats by Dr Dre genießt bei den Kopfhörer-Freaks Kultstatus. Jetzt gibt es den druckvollen Sound auch im Up für den Preis von mindestens 13.150 Euro serienmäßig auf die Ohren. Allerdings sind die Bässe typisch Dr. Dre-mäßig eine Nummer zu präsent. Ansonsten halten sich die Änderungen im Innenraum in Grenzen: Im Fond ist immer noch viel Platz und der Kofferraum ist mit einem Volumen von 251 bis 959 Litern nur bei umgelegten Rückbanklehnen für den Transport größerer Güter geeignet. Der VW Up kostet mindestens 9.850 Euro, wer aber ein bisschen Luxus, wie eine Klimaanlage will, muss mindestens 12.450 Euro in die Hand nehmen.

Bei der Konnektivität soll der Up ein neues Zeitalter einläuten. Statt Mirror-Link oder einer ganzen App-Armada stehen das Smartphone des Autofahrers und eine VW-Up-App im Zentrum des Bedienkonzepts. Die VW-Software leistet einiges: Navigation, viele Fahrzeugdaten und sogar eine Schreiberkennung zur Eingabe von Navigations-Zielen und Begriffen. Dazu muss der Nutzer lediglich den Buchstaben auf das Smartphone malen. Eine Spracheingabe - zum Beispiel via Siri - ist dagegen nicht vorgesehen. Auch läuft nicht jede andere App parallel zu dem VW-Programm. Bei der Navigation heißt es entweder oder. Wer seinen gewohnten Lotsen nutzen will, kann das tun, muss aber mit der Standard-Bluetooth-Kopplung vorlieb nehmen.

Die Idee, diesen "persönlichen Mikrokosmos", wie es VW-Entwickler Dirk Bernhards ausdrückt, mit ins Auto zu nehmen, ist durchaus clever. Schließlich hantiert fast jeder oft mit seinem Smartphone und eine Handyhalterung findet sich in vielen Autos. 170 Euro kostet die Aufrüstung inklusive des Radio "Composition Phone" (130 Euro, nur bei der mittleren und höchsten Ausstattungsvariante erhältlich). Beim Up Beats ist das System serienmäßig, sollte es auch sein. Denn diese Ausstattungsvariante kostet mindestens 13.150 Euro. Allerdings präsentiert sich das System gut drei Monate vor dem Marktstart Ende September noch ziemlich unausgegoren. Abstürze und Probleme beim Koppeln des Telefons stören noch die Handhabung. Bernhards verspricht diese Kinderkrankheiten abzustellen, bis der Up beim Händler steht. Danach sollen Updates das Programm auf dem neuesten Stand halten und weitere Funktionen dazukommen.

Aber VW ist immer noch ein Automobil-Hersteller und so freut es nicht nur die Traditionalisten, dass mit dem 1.0 TSI der Turbo-Dreizylinder beim kleinen VW Einzug hält. Der 66 kW / 90 PS-Motor ist eine sinnvolle Ergänzung, da die mäßigen Saug-Motoren mit dem rund 1.000 Kilogramm schweren Kleinwagen jenseits der Stadtgrenzen schnell angestrengt wirken. Mit dem Turbo-Dreizylinder macht der Up auf Autobahnen und zügig befahrenen Landstraßen ungleich mehr Spaß. Nach 9,9 Sekunden ist die 100-km/h-Marke geknackt und der Up rennt weiter bis 185 km/h. Allerdings schmälert das stößige Fahrwerk die Freude, die aber bei dem Blick auf die Tankanzeige schnell zurückkehrt. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,8 Litern bei wirklich schnell und fordernd gefahrenen Strecken schlägt sich das Triebwerk wacker und übertrifft die Werksangabe lediglich um 1,4 Liter.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Fünfgang-Handschaltung
Motor Bauart:Dreizylinder-Turbo-Benziner
Hubraum:999
Drehmoment:160 Nm bei 1.500 bis 3.500 UPM
Preis
Neupreis: 14.600 € (Stand: 2016-06-22)
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-06-22

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