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Testbericht

Marcel Sommer, 2. Juli 2013
Der neue Mazda 3 schafft den Spagat zwischen einem dynamischen Äußeren und einer hohen Alltagstauglichkeit.

Das Heck des neuen Mazda 3 von außen zu beschreiben ist eigentlich ganz leicht. Es schaut aus wie das einer geschrumpften Ausgabe eines Infiniti FX - was nicht schlecht ist. Die beiden Auspuffrohre rechts und links unterhalb des wohlgeformten Schräghecks wecken die Hoffnung auf Sportlichkeit. Insgesamt ist das Design des neuen japanischen Golfgegners schlicht weg gelungen. Sehr angenehm ist die Tatsache, dass er auch im Innenraum hält, was er außen verspricht. Hier ein wenig Chrom, dort ein Hauch von Karbon und vor allem Platz. Dass aus Komfortgründen die Rückbank nicht immer mit drei Erwachsenen belegt sein sollte dürfte klar sein - doch sie könnte. Selbst 1,95 Meter große Insassen stoßen weder am billig wirkenden Dachhimmel, noch am Sitz des Vordermanns an. Die Vorteile des mit 2,70 Meter längsten Radstands im C-Segment sind schon auf den ersten Metern erfahrbar. Spätestens bei der ersten Modellpflege sollten die beiden Vordersitze allerdings mit etwas mehr Seitenhalt daher kommen.

Neben fünf Insassen bietet der 4,47 Meter lange, 1,80 Meter breite und 1,45 Meter hohe Mazda 3 350 Litern Gepäck unter der großen Heckklappe Platz. Im Vergleich zum gleichlangen aber um vier Zentimeter schmaleren und 2,5 Zentimeter höheren Vorgänger ist dies ein Zuwachs von zehn Litern. Wird die Rückbank komplett umgelegt passen 1.250 Liter auf die ebene Grundfläche. Der Benzintank hat hingegen um vier Liter eingebüßt. Er fasst nun 51 Liter Treibstoff. Besonderes Augenmerk wird bei Nachfolgegenerationen bekanntlich auf das Leergewicht gelegt. So auch beim Mazda 3 der dritten Generation. Mit 1.280 Kilogramm wiegt der Skyactiv-G 120 ganze 61 Kilogramm weniger als sein vergleichbarer Vorgänger. Die mögliche Anhängelast von 1,6 Tonnen ist gleichgeblieben.

Der größte Unterschied befindet sich unter der langgezogenen Motorhaube. Hier arbeitet der neue 2,0 Liter große Vierzylinder-Benzinmotor mit Skyactiv Technologie. 88 kW / 120 PS und ein maximales Drehmoment von 210 Newtonmeter sorgen für eine angenehm ruhige und auch lineare Beschleunigung. Durchdrehende Vorderräder sind lediglich auf nasser oder eisiger Fahrbahn zu erwarten. Für alle anderen Szenarien fehlt ihm dann doch die Kraft. Für die beiden ersten äußeren Umstände steht dem Fahrer eine Traktionskontrolle zur Verfügung. Auf langen und freien Autobahnstücken erreicht der Mazda 3 195 Kilometer pro Stunde. Wobei er sich für die letzten zehn Kilometer pro Stunde ordentlich Zeit nimmt.

Die digitale 100 leuchtet im Optimalfall nach 8,9 Sekunden auf. Etwas unverständlich ist die Verwendung eines großen Drehzahlmessers in der Mitte des Cockpits. Der digitalen km/h-Anzeige wird gleichzeitig nur ein Daumen großer Abschnitt im rechten unteren Eck zu Teil. Hier haben es die Designer in puncto Dynamik und Sportlichkeit etwas zu gut gemeint. Das in ähnlicher Bauweise von Citroen bekannte Head-Up-Display in Form einer hochgeklappten, durchsichtigen Plastikscheibe mutet wie ein Zielerfassungs-Werkzeug eines Raumschiffs an.

Richtig Spaß macht das Herumwerkeln im manuellen Sechsgang-Getriebe. Die Schaltwege sind kurz, der richtige Gang schnell gefunden und die Abstufung fahrzeugangemessen. Hier wird die Nähe zum Spaß-Roadster MX-5 spürbar. Schade, dass der in der mittleren Ausstattungsvariante für 20.290 Euro erhältliche Mazda 3 Skyactiv-G 120 nicht auch die Lenkung von ihm übernommen hat. Die Zahnstangenlenkung mit geschwindigkeitsabhängiger elektrischer Servounterstützung fühlt sich bei minimalen Richtungsänderung noch zu synthetisch und das Lenkrad etwas zu dünn an. Hier dürfte ruhig noch etwas mehr Leder Verwendung finden. Nahezu perfekt für die Großstadt abgestimmt ist die Federung des 5,1 Liter auf 100 Kilometern verbrauchenden Japaners. Straßeneinbauten und Kopfsteinpflaster sind kaum wahrnehmbar.

Gleiches gilt für das schnellste Start-Stopp-System auf dem Automarkt. Das System würgt bereits beim langsamen Heranrollen an die nächste Ampel den Motor kaum spürbar ab und startet ihn bei Bedarf blitzschnell. Nebenverbraucher wie Klimaanlage und Radio können während dieser Pause bis zu eine Minute lang weiterarbeiten, ohne, dass der Motor gestartet wird. Dafür verantwortlich sind die Mazda eigenen Super-Caps. In den knapp fünf Kilogramm schweren Kondensatoren wird die Bremsenergie gespeichert und zur Entlastung des Motors wieder freigegeben.

Der ab dem 17. Oktober in Deutschland erhältliche Mazda3 verfügt serienmäßig über einen sieben Zoll großen Touch-Screen auf der Mittelkonsole. Ähnlichkeiten zum Bildschirm-Design einer Mercedes-Benz B-Klasse sind bestimmt nur zufälliger Natur. Die Möglichkeit, dass in naher Zukunft ein japanisches Erdbeerkörbchen, sprich eine Cabrio-Version des Mazda 3, über die Straßen flitzt, sieht Mazdas Europachef Jeffrey H. Guyton ebenso wenig wie eine baldige Kombi-Version: "Ein Mazda 3-Cabrio ist nicht geplant, aber natürlich auch nicht ausgeschlossen. Allerdings gibt es überhaupt keine Nachfrage zu dieser Modellvariante. Ähnlich sieht es mit einem Kombi aus. Abgesehen von Deutschland, Österreich und der Schweiz interessiert sich niemand für einen Kombi." Eine Limousine-Variante wird hingegen von Anfang an in den Autohäusern zu sehen und natürlich auch zu kaufen sein.

Quelle: Autoplenum, 2013-07-02

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