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Testbericht

15. Mai 2012
Palma de Mallorca, 15. Mai 2012 - Schräghecklimousinen der Kompaktklasse gibt es wie Sand am Meer: Fast 30 verschiedene Modellreihen werden angeboten. Beschränkt man sich jedoch auf Premiumangebote, dann wird die Auswahl übersichtlich. Im Wesentlichen bleiben derzeit nur noch der Audi A3, der BMW 1er und der Volvo C30 übrig - die Mercedes A-Klasse ist erst in der neuen, bald startenden Generation eine Option. Bei Audis Kompaktmodell startet im August 2012 die neue Generation. Wir haben sie bereits jetzt getestet. Zum Start nur drei Motoren Der neue A3 ist das erste Fahrzeug des VW-Konzerns, das auf dem Modularen Querbaukasten basiert. Eine Konsequenz dieses Layouts für Autos mit quer eingebautem Antriebsaggregat: Der Motor wird um zehn Grad nach hinten geneigt eingebaut. Dadurch und durch die besonders kompakten Aggregate kann die Vorderachse um vier Zentimeter nach vorne rutschen, und der Überhang wird kürzer. Unter die Haube kommen zum Marktstart der 1.4 TFSI mit 122 PS, der 1.8 TFSI mit 180 PS und der 2.0 TDI mit 143 PS. Ein 1.6 TDI mit 105 PS, ein 1.4 TCNG mit 110 PS sowie eine Hybridvariante sind in Vorbereitung. Wir wählten den Topbenziner in der etwas später startenden Version mit Sechsgang-Handschaltung - zum Marktstart gibt es den 1.8 TFSI nur mit dem Doppelkupplungsgetriebe S tronic. Kernig bei höheren TourenzahlenDer Turbobenziner des 1.8 TFSI wirkt auf den ersten Blick fast schon bürgerlich. Man fährt damit automatisch sehr brav. Dass 180 PS unter der Haube stecken, merkt man erst bei höheren Drehzahlen. Dann macht das Aggregat richtig Spaß, verwöhnt auch mit kernigem Klang. Für die Standardaufgabe Tempo-100-Sprint benötigt der A3 1.8 TFSI S tronic 7,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 232 km/h. Den Verbrauch der S-tronic-Version - die Daten für die Handschaltervariante stehen noch nicht fest - gibt Audi mit 5,6 Liter je 100 Kilometer an. Kein schlechter Wert. Beim Spritsparen helfen serienmäßig eine Start-Stopp-Automatik, eine Bremsenergie-Rückgewinnung und eine Gangwahlempfehlung.
Straffes Sportfahrwerk Das in unserem Fahrzeug verbaute optionale Sportfahrwerk macht das Auto straff und zuweilen etwas hart, ohne ins Extrem zu gehen. Die elektromechanische Servolenkung gibt ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Die Auswirkung des optionalen drive-select-Systems sind minimal und daher auf einer kurzen Ausfahrt nicht spürbar. Per Schalter können damit das Motormanagement, die Servolenkung sowie die Arbeitsweise von verschiedenen optionalen Systemen wie der S tronic in verschiedenen Modi beeinflusst werden. Die Parkbremse wird serienmäßig über eine Taste eingelegt und wieder gelöst. Zwei USPs Die vier auffälligen Luftausströmer sind - allerdings nur optional - jeweils von einem schickem Chromring umgeben, der satt läuft und in den Endstellungen (Auf/Zu) mit einem Klick einrastet. Eine weitere Besonderheit: Durch Ziehen oder Drücken am Mittelteil einer Düse lässt sich der Luftstrom von konzentriert bis diffus verstellen. Die bei unserem Modell montierten Sportsitze bieten guten Seitenhalt. Hinten ist der Sitzkomfort aber eher mau. Nach oben ist zwar genug Platz, aber die Kniefreiheit ist sehr begrenzt. Die hinteren Fenster lassen sich beim Dreitürer nicht öffnen. Neben den speziellen Luftausströmern hat der A3 noch eine weitere Unique Selling Proposition (USP): ein Spezialfach für die Warnweste. Es wurde so in der Rückbank untergebracht, dass man von vorn her Zugriff darauf hat, indem man zwischen den Vordersitzlehnen durchfasst. Wenig Kofferraum Der Kofferraum bietet nun 365 bis 1.100 Liter. Besonders das Maximalvolumen bei umgeklappten Rücksitzen und dachhoher Beladung ist gering. Ein VW Golf bietet mit 350 bis 1.305 Liter deutlich mehr. Beim Umklappen entsteht im Audi kein ebener Ladeboden. Serienmäßig gibt es einen Einlegeboden, der sich in zwei unterschiedlichen Niveaus einsetzen lässt. Er überzeugt nicht: Erstens bleibt auch in der oberen Position noch eine Schwelle bestehen und zweitens lässt er sich nur mit Mühe positionieren - was beim VW Polo mit einer Hand spielend leicht gelingt, erfordert beim Premium-Fahrzeug A3 etwas Frickelei. Man spürt beim Kompakt-Audi, dass Fond und Kofferraum nicht zu den Prioritäten gehören: Mit dem Auto zielen die Ingolstädter nach eigener Aussage auf Singles, kinderlose Paare und Paare, deren Kinder aus dem Haus sind.
26.000 Euro Den A3 gibt es in den Ausstattungen Attraction, Ambition und Ambiente. Für die gefahrene Version 1.8 TFSI Attraction mit Handschaltung bezahlt man 26.000 Euro. Zum Vergleich: Ein BMW 120i mit 170 PS kostet 26.550 Euro, wobei eine Klimaanlage aber noch nicht an Bord ist. Andere Premiumangebote mit vergleichbarer Motorisierung gibt es zur Zeit nicht. Ein VW Golf GTI mit 210 PS kostet 27.700 Euro. Beim A3 kann man bereits mit der Basisausstattung gut auskommen. An Bord sind sieben Airbags inklusive Fahrer-Knieairbag, ein ESP, elektrisch einstellbare Außenspiegel, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne sowie ein CD-Radio mit MP3-Unterstützung und Aux-Eingang. Wer will, kann seine Bestellung durch eine schier endlose Zahl von Elektronikhelfern, vom Abstandstempomaten bis zum Einparkassistenten, teuer machen. Auch viele andere Extras, wie Xenonlicht, adaptive Stoßdämpfer, eine Lederausstattung, ein sündteures Navigationssystem samt Touchpad ein oder ein Glasschiebedach, können bestellt werden. Die S tronic kostet 1.800 Euro Aufpreis.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:Doppelkupplungsgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor, Turbolader, Ladeluftkühlung, Benzindirekteinspritzung, DOHC
Hubraum:1.798
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:132 kW (180 PS) bei UPM
Drehmoment:250 Nm bei 1.250-5.000 UPM
Preis
Neupreis: 26.000 € (Stand: Mai 2012)
Fazit
Böse Zungen könnten sagen: Die Alleinstellungsmerkmale des neuen Audi A3 sind die einmaligen Luftausströmer und das Spezialfach für die Warnweste. Nein, der Kompakte bietet schon noch mehr. Im Premiumbereich gibt es ohnehin fast nur die Alternativen BMW 1er und Volvo C30. Unter diesen Modellen spricht so manches für den Audi. Die gefahrene Version 1.8 TFSI kann im Alltag niedrigtourig und damit unauffällig gefahren werden. Der Spritverbrauch bleibt mit unter sechs Litern sehr bescheiden. Wer am Wochenende dann mal die Sau rauslassen will, dreht den Motor weiter aus und genießt rasanten Vortrieb und kernigen Klang. Das Sportfahrwerk ist der Motorisierung angemessen. Kritik ist wegen des eher engen Fonds und des kleinen Kofferraums angebracht - diese Punkte hatten bei Audi keine Priorität. Erfreulich, dass die Grundausstattung des A3 bereits ordentlich ist. Besonders ausstattungsbereinigt ist das Auto damit spürbar günstiger als ein vergleichbarer BMW 1er.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2012-05-15

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