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Testbericht

Stefan Grundhoff, 27. August 2016
An sich war vom Kia Optima keine Kombiversion geplant. Doch um VW Passat, Ford Mondeo und Opel Insignia in Europa die Stirn zu bieten, legen die Koreaner nunmehr einen Sportswagon nach. Der sieht besser aus denn je.

Bereits bei den Mittelklasse-SUV und bei den Kleinwagen hat sich Kia gefährlich an Ford, Opel, Skoda und VW herangerobbt. Und auch der VW Passat spürt seit einigen Jahren den Kia Optima rechts im Augenwinkel. Was bisher für niedersächsische Entspannung sorgte, was das Fehlen eines variablen Kombimodells ohne das in Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz beim Kunden nur wenig geht. Doch Ende September ist mit der Schonzeit für die europäischen Kombimodelle der volumenstarken Mittelklasse Schluss. Kia erweitert die Optima-Palette nicht nur um eine Motorvariante mit Plug-In-Hybriden, sondern auch um einen Sportswagon. Der Koreaner mit Produktionsstandort in Hwasung will dabei nicht nur mit seinem schicken Design überzeugen, sondern auch mit Antrieb, Raumangebot und Ausstattung gleichermaßen Privat- und Flottenkunden locken.

Dem potenziellen Kunden wird die Wahl des Wunschmodells dabei überaus leichtgemacht. Denn zwar gibt es fünf Ausführungen sowie die beiden Benziner mit 163 und 245 PS. Doch die meisten dürften sowieso nur zur derzeit einzig verfügbaren Dieselvariante greifen. Der 1,7 Liter große Vierzylinder-Diesel leistet 104 kW / 141 PS und ein maximales Drehmoment von 340 Nm. Damit gruppiert sich die 4,86 Meter lange Kombiversion im breiten Konkurrenzspektrum eher am unteren Ende der Leistungsskala ein. Opel Insignia, Peugeot 508, Skoda Superb, Ford Mondeo, Mazda 6 oder der Segmentführer VW Passat sind mit Leistungen von 200 PS und deutlich mehr zu bekommen.

Immerhin gibt es den Kia Optima 1.7 CRDi Sportswagon wahlweise mit einer Sechsgang-Handschaltung oder einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe. Die automatisierte Schaltvariante passt gut zum dezent im Hintergrund arbeitenden Commonrail-Selbstzünder. Das Triebwerk hat keinerlei Mühe, den Fronttriebler aus unteren Drehzahlen kraftvoll nach vorn zu beschleunigen. In Innenstadt, auf Landstraßen und Autobahnen schwimmt der Optima SW lässig mit und kommt erst jenseits der 160 km/h in Bedrängnis. Denn nicht nur seine Höchstgeschwindigkeit ist mit 203 km/h etwas blass; in höheren Drehzahlbereichen kann der Vierzylinder seinen vergleichsweise geringen Hubraum von 1,7 Litern nicht überspielen. Ändert jedoch nichts daran, dass für viele Flottenkunden die 141 PS allemal ausreichen sein dürften. Nicht zuletzt deshalb, weil die Kombination mit dem Doppelkupplungsgetriebe passt und einen geringen Normverbrauch von 4,6 Litern realisiert. Da fällt schon schmerzlicher ins Gewicht, dass Kia keine seiner Optima-Varianten mit einem optionalen Allradantrieb ausstattet. Wer bei Kia Allrad will, muss zum entsprechend breit gefächerten SUV-Programm greifen. Limousinen und Kombis werden im Gegensatz zu den breiter aufgestellten Konkurrenten nur über die Vorderachse angetrieben.

Erstmals ist der Kia Optima auf Wunsch nun auch mit einem adaptiven Dämpfersystem zu bekommen. Der Fahrprogrammschalter verändert dann nicht nur Schaltpunkte, Lenkung oder Gasannahme, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Dämpfer entsprechend verhärten oder komfortabler werden. Wirklich braucht man dieses Extra jedoch nicht, denn die Abstimmung der normalen Federn und Dämpfern ist allemal stimmig und sportliche Ambitionen hat der 141-PS-Diesel nun wirklich nicht.

Neben einer je nach Ausstattungsvariante sehr umfangreichen Serienausstattung punktet der Kia Optima 1.7 CRDi SW unter anderem mit seinem guten Platzangebot. Vorne gibt es jede Menge Platz; hinten ist die Kopffreiheit aufgrund der leicht abfallenden Dachlinie jedoch für groß gewachsene Insassen recht dünn. Zudem sind die Fondsitze kaum konturiert und die Kopfstützen sind deutlich zu kurz. Der 552 Liter große Laderaum lässt sich durch Umklappen im Verhältnis 40:20:40 auf bis zu 1.686 Liter erweitern. Ebenso standesgemäß wie angenehm: zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten und die elektrische Heckklappe, an die man sich allzu schnell gewöhnt hat. Bei der Bedienung lässt der Optima einige Wünsche offen. Es gibt an Lenkrad und speziell auf dem Mitteltunnel eine Armee kleiner Schalter. Die Bedienung des maximal acht Zoll großen Multimedia- und Navigationsbildschirms über einen kleinen Drehregler rechts unter dem Touchscreen ist wenig komfortabel.

Bei der Serienausstattung des Kia Optima 1.7 CRDi Sportswagon wird die Konkurrenz dagegen blass. Bereits das mindestens 28.290 Euro teure Basismodell bietet unter anderem Navigationssystem, 16-Zoll-Alufelgen, Klimaanlage, Rückfahrkamera, elektrische Parkbremse, Multimediasystem, Tempomat und Freisprecheinrichtung. Je nach Ausstattungsvariante gibt es exzellent konturierte, klimatisierte und entsprechend bequeme Ledersitze, LED-Scheinwerfer, Panoramadach, schlüsselloser Zugang oder 18-Zoll-Radsatz. Sieben Jahre Herstellergarantie inklusiv Mobilitätsservice und Navigations-Update gibt es wie immer obendrauf.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-08-27

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