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Testbericht

1. September 2015
München, 3. September 2015 - Bei Volvo heißt es "Cross Country", bei Opel "Country Tourer", bei Skoda "Scout", bei Seat "X-Perience" und bei Audi "allroad". Bei VW werden die Allrad-Feldweg-Versionen von Golf und Passat Variant mit dem Namenszusatz "Alltrack" versehen. Bezeichnungen hin oder her, alle schreien nach Offroad-Abenteuer abseits des Büro- und Autobahnalltags. Der Passat Alltrack ist der neuste in der ganzen Wildnis-Reihe. Darum haben wir ihn gleich einmal ausprobiert. Ob der Liebling aller Flottenmanager auch abseits befestigter Wege eine gute Figur macht, zeigt unser Test. Optischer Offroader Die optischen Formalitäten vor der Probefahrt sind schnell geklärt: Gegenüber einem normalen Passat Variant erhielt der Alltrack die bereits erwähnte typische Offroad-Trimmung. Neue Stoßfänger, ein Unterfahrschutz, Schweller- und Radlaufverkleidungen in unlackiertem Hartplastik sowie eine um 27,5 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit (insgesamt beträgt diese nun 174 Millimeter) schaffen den gewünschten Crossover-Kombi-Look. Ein weiterer Hingucker sind die vielen in Chromoptik gehaltenen Anbauteile: So sind die Außenspiegelgehäuse, die Umrahmungen der Seitenfenster, die Dachreling, eine am unteren Karosserieende umlaufende Zierleiste sowie die Trapezauspuffblenden in unterschiedlichen Silberfarbtönen ausgeführt. Am Kühlergrill, den vorderen Seitenteilen sowie auf der Kofferraumklappe weisen eindeutige "Alltrack"-Schriftzüge auf das Modell mit Freizeit-Anspruch hin. Kleine Unterschiede und mehr SerienausstattungIm Innenraum bleibt alles beim Alten: Die Verarbeitungsqualität und die Materialwahl sind gewohnt hoch und wertig. Alle Funktionen, Assistenzen und Unterhaltungsmedien haben ihren angestammten Platz und das Raumangebot vorne und hinten befindet sich zwischen Mittel- und oberer Mittelklasse. So sind lediglich die metallischen Einstiegsleisten sowie die Kopfstützen mit "Alltrack"-Beschriftung und eine umfangreichere Serienausstattung abhebende Unterschiede zur normalen Basis-Linie.
Antriebsspektrum und die Motorenwahl Das Antriebsspektrum umfasst einen Zweiliter-Turbobenziner mit 220 PS sowie drei Zweiliter-Turbodiesel mit 150, 190 und 240 PS. Während der Benziner und das 240-PS-Diesel-Derivat serienmäßig mit einem Siebengang-DSG vorfahren, muss man im 190-PS-Selbstzünder mit einem Sechsgang-DSG und im 150-PS-Diesel mit einer manuellen Sechsgang-Schaltung vorlieb nehmen. Den Allradantrieb mit Haldex-Kupplung und variabler Drehmomentverteilung haben dagegen alle Alltrack-Passat ab Werk verbaut. Wir entscheiden uns für die laut VW am häufigsten gewählte Antriebsvariante: die 190-PS-Selbstzünderausführung mit einer optionalen Zusatzfunktion der elektronischen Differenzialsperre namens XDS+. Autobahn und Business Los geht unsere Testfahrt mit einer Autobahnetappe: Das 190-PS-Triebwerk beschleunigt den gut 1,7 Tonnen schweren Passat in acht Sekunden auf Tempo 100. Schaltvorgängen unter Volllast sind kein Problem für das Sechsgang-DSG. Nur beim Wechsel von der zweiten in die dritte Fahrstufe lässt das Getriebe den Motor etwas zu lange im oberen Drehzahlbereich verweilen. Was folgt ist ein hastiger und etwas unsanfter Gangwechsel. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h erreichen wir nur mit viel Geduld. Das Schlechtwege-Fahrwerk ist eine Nuance straffer abgestimmt, als das reine Onroad-Setup, was im normalen Fahrbetrieb aber nicht auffällt. Den Verbrauch gibt VW mit durchschnittlich sechs Liter auf 100 Kilometer an. Wir erreichten bei flotter Fahrweise einen Wert von knapp unter acht Liter. Vertreter-Kunden können also aufatmen: Der Alltrack bleibt genauso langstreckentauglich wie das Pendant ohne Offroad-Allüren. Feldweg und Freizeit Wir verlassen die Autobahn und bewegen uns über nasse Landstraßen in Richtung der für den Alltrack propagierten Wald-, Wiesen- und Feldwege. Bereits auf den vom nahenden Herbst bearbeiteten und durch arme Kommunen schlecht instand gehaltenen Gemeindestraßen bewährt sich das Allradsystem von VW. So sehr, dass wir auch einen normalen Passat immer mit 4Motion nehmen würden. Als der Untergrund dann von Asphalt zu Erde, Gras und Schotter wechselt, wechseln wir in den serienmäßigen Fahrmodus "Offroad". Auf Knopfdruck werden mit diesem Programm die Fahr- und Assistenzsysteme, das Fahrwerk sowie die Motor- und Getriebesteuerung auf den Geländeeinsatz abgestimmt. Außerdem wird die Zusatzfunktion der elektronischen Sperrdiffenziale (XDS+) spürbar aktiver: Selbst bei schnellen Kurvenfahrten auf losem Untergrund wird ein übermäßiger Hang zum Untersteuern zur Seltenheit. Ein echter Geländegänger wird der Alltrack dadurch selbstverständlich nicht und wir müssen hier auf keinen Fall anfangen, über Achsverschränkungen, Wattiefen oder Böschungs- und Rampenwinkel zu diskutieren. Ein solider Freizeitbegleiter ist er trotzdem. Mit weiteren serienmäßige Hobbyfunktionen wie einer Anhängelast von 2,2 Tonnen sowie einem von VW auf den Namen "Trailer Assist" getaufte System, das Rückwärtsrangieren mit Wohnwagen oder Anhängern vereinfachen soll.
Preise im Ausstattungs- und Konkurrenzvergleich Der Einstiegspreis von 38.550 Euro klingt nach einer Menge Holz, liegt er doch satte 9.125 Euro über einem Passat Variant der "Comfortline". Unser getestetes Modell ist mit einem Basispreis von 43.200 Euro sogar stolze 14.650 Euro teurer als das Pendant der zweithöchsten Ausstattungslinie. Bucht man allerdings den Zweiliter-190-PS-Diesel samt Allradantrieb und Sechsgang-DSG in der Comfortline, liegt der Aufpreis für die optische und technische Sonderausstattung nur noch bei 2.725 Euro. Für rund 4.000 Euro weniger (ab 39.635 Euro) kann man übrigens in einem 170 PS starken Insignia Country Tourer mit Allradantrieb und Sechsgang-Automatik Platz nehmen. Ein Audi A4 allroad quattro mit dem gleichen 190-PS-Diesel ist dagegen in der Anschaffung 1.000 Euro teurer als das VW-Produkt.
Technische Daten
Antrieb:Allrad
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Doppelkupplungsgetriebe
Motor Bauart:Diesel-Reihenmotor
Hubraum:1.968
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:140 kW (190 PS) bei UPM
Drehmoment:400 Nm bei 1.900 - 3.300 UPM
Preis
Neupreis: 43.200 € (Stand: Juli 2015)
Fazit
Mit einer um 27,5 Millimeter erhöhten Bodenfreiheit, einem Unterfahrschutz für den Motor, Allradantrieb und robuster Plastikbeplankung samt Chrom-Applikationen ist der Alltrack genauso "geländetauglich" wie seine Crossover-Konkurrenten von Opel, Audi, Seat oder Volvo. Abzüge bei der Langstreckentauglichkeit oder dem Autobahnkomfort gibt es trotz des höheren und etwas steifer abgestimmten Schlechtwege-Fahrwerks nicht. Mit unbefestigten Wegen und rutschigen Untergründen hat der Alltrack dank seines Allradantriebs sowie dem Offroad-Fahrprogramm keine Probleme. Die unlackierten Plastikbeplankungen und die damit verbundene robuste Optik muss man mögen. Vor einem Reiterhof oder auf dem Wald-Parkplatz beim Wanderweg sieht der Alltrack aber besser aus als der normale Passat Variant und dafür lohnt sich der Freizeitcharakter-Aufpreis von 2.725 Euro.+ robuste Offroad-Optik, drehmomentstarker Dieselmotor, sparsamer Verbrauch, wertiger und gut verarbeiteter Innenraum, umfangreiche Serienausstattung - unter Volllast ruppiger Schaltvorgang vom zweiten in den dritten Gang
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2015-09-01

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