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Testbericht

automobil-magazin.de, 25. Juli 2015

Ob der BMW X1 ein erfolgreiches Modell war? In Spitzenzeiten trugen 10 Prozent der BMW Produktion am Heck die Typenbezeichnung „X1“. Nun präsentiert BMW den neuen X1, der mehr Sportlichkeit, Komfort und Platz bieten soll – Stimmt´s? Der BMW X1 im ersten Test: Fahrbericht BMW X1 xDrive25d und X1 xDrive25i.

730.000 BMW X1 von 2008 bis 2015 – nicht schlecht, oder? Hätte BMW das mit der X-Baureihe nicht 1999 mit dem SUV X5 (Typ E53) begonnen, was wäre dann? Weniger Absatz, in der Kasse und es wäre einiges an Fahrspaß auf der Strecke geblieben. Nun hält der Erfolgstyp X1 die nächste Überraschung bereit: Er zeigt sich deutlich gewachsen und geräumiger, ohne in der Länge zuzulegen.

Kürzer gebaut, mehr Platz
Der X1 der zweiten Generation endet um 1,5 Zentimeter früher als die erste Auflage. Nach 4,44 Metern. In der Höhe legt der Bayer, der mit dem X-typischen Sechs-Augen-Gesicht (Nebelscheinwerfer nahe der Hauptscheinwerfer platziert) und bulligerem Äußeren auftritt, um gehörige 5,3 Zentimeter zu. Dies ist nicht nur gut für den Überblick und den bequemen Einstieg, sondern ebenso für das Sitzen, denn die Sitzposition fällt vorne um 3,6 Zentimeter höher aus als bisher. Noch positiver sind die Folgen im Fond. Die Kniefreiheit wächst um 3,7 Zentimeter oder sogar um 6,6 Zentimeter, wenn die um 13 Zentimeter in Längsrichtung verschiebbare und auch in der Neigung verstellbare Rücksitzbank geordert wurde. Der fast schon traditionell den Münchenern gemachte Vorwurf, dass es auf der Rückbank zu eng zugeht, zielt damit ins Leere. Da das Dach erst kurz hinter den Kopfstützen den Abgang macht, haben auch große Erwachsene kein Problem auf der ab Werk 40:20:40 teilbaren Rücksitzbank unterzukommen. Dahinter passt ein Volumen von 550 bis 1.550 l in den Kofferraum. Das sind 85 Liter mehr als zuvor und beträchtliche 200 Liter mehr bei flachgelegtem Gestühl. Bei einem maximalen Zuladegewicht von 595 Kilo im X1 xDrive25d.

Mehr Gepäck, weniger Verbrauch
Egal ob der neue BMW X1 mit Front- oder Allradantrieb antritt, der Verbrauch sinkt. Um bis zu 17 Prozent gegenüber den Vorgängermodellen. Auf dem Papier kommen stehen Verbräuche von 4,1 bis 6,6 Liter. In der Praxis liegt der Konsum höher. Aber er läuft in einem X1 xDrive25d, bei dem der sehr gute Cw-Wert von 0,29 zum Verbrauch von 5,2 l/100 km beiträgt, trotzdem nicht aus dem Ruder. Der 231 PS starke Diesel, der ab 1.500 U/min 450 Newtonmeter an die Vorder- und Hinterachse schickt, läuft ruhig. Die gute Dämmung des neuen X1 trägt zur entspannten Akustik hörbar ein guten Teil bei. Der gleichstarke und mit 350 Newtonmeter gut anpackende X1 xDrive25i, dessen Normverbrauch bei 6,6 l/100 km liegt, tut es noch laufruhiger, hängt noch vorbildlicher am Gas und dreht noch weicher hoch bis über 6.000 Umdrehungen. In den Fahrleistungen schenken sich die beiden Topmotoren im X1 nichts. Der xDrive25i läuft 235 km/h und der xDrive25d tut es auch. Beim Spurt aus dem Stand auf 100 km/h verliert der X1 xDrive25d lediglich 0,1 Sekunden auf den xDrive25i. Dafür verbleibt deutlich mehr Kraftstoff im 51 Liter-Tank – was getrost als Empfehlung für den X1 mit Dieselmotor gewertet werden kann.

X1 mit Dreizylinder
Zum Start stehen erst einmal zwei Vierzylinder-Ottomotoren und drei Vierzylinder-Diesel zur Wahl, die mit dem Sechsgang-Handschaltgetriebe oder der Achtstufen-Automatik interagieren. Der X1 xDrive20i leistet 192 PS und die Diesel im xDrive18d und xDrive20d 150 oder 190 PS. Der permanent mitdenkende Allradantrieb verteilt die Antriebsmomente zwischen Vorder- und Hinterachse. Allein sDrive20i und sDrive18d arbeiten nur mit Vorderradantrieb.
Der erste Eindruck vom neuen Fahrwerk im X1 ist der: Komfortabler als bisher, aber tendenziell straff, was auch daran liegt, dass beide Testprobanden mit wenig Gummiauflage auf dem Niederquerschnitt rollen. Die Bremse greift angenehm schnell und die Lenkung tut´s mal wieder vorbildlich. Federn und Dämpfer agieren sensibel, aber bei sehr flott angegangenen Kehren mahnen die Gummis auf den 17 bis 19 Zoll großen Leichtmetallrädern früher als in einem BMW 1er – klar bei 1,60 Meter Höhe – die Grenzen an.
Und wie verhält sich der neue X1 im Gelände? Die im ersten Test gefahrenen 34 Grad sind schon gewaltig Schräglage. Mehr auf jeden Fall, als den meisten X1-Fahrern lieb sein dürfte. Mit 18,3 Zentimeter Bodenfreiheit und 25 Zentimeter Watttiefe kommt man weit hinauf und mit der Bergabfahrhilfe, deren Tempo sich über den Tempomat einregeln lässt, auch sicher wieder hinunter. Rollt der X1 zurück, greift für drei Sekunden die Anfahrhilfe.

Die Assis sichern ab
Mit dem vollen Assistentenrepertoire an Bord reagiert der X1, der im Hängerbetrieb 2.000 Kilo an den Haken nehmen kann, noch abgesicherter, wenn die Spurverlassens-, die Auffahr- und Personenwarnung, die City-Anbremsfunktion und das Head-Up-Display dabei sind. Mit Apps lässt sich die Navi und das Infotainment aufpimpen. Im übersichtlichen Cockpit fallen die mit Leder bezogene Abgrenzung rechts des Automatikwahlhebels und das smart designte Chromgriffpaar am Rollo über den Cupholdern ins Auge. Kein blaues gibt es bei der Ausstattung. Zu der gehören im X1 immer die Klimaanlage, das Audiosystem mit USB- und AUX-In-Anschluss und das iDrive, dessen 6,5-Zoll-Monitor fesch in die Armaturentafel integriert ist. Alternativ zur Basis werden die Ausstattungslinien Advantage, xLine, Sport Line und M Sport.

Auf zu den nächsten 730.000 X1?
Der neue BMW X1 kommt im Oktober auf den Markt. Mit dem 136 PS starken Dreizylinderbenziner und dem 116 PS leistenden Dreizylinderdiesel ist ab November zu rechnen. Die Preise beginnen bei 29.950 Euro. Dafür sitzt man X1 sDrive18i. Der günstigste Diesel, der X1 sDrive18d, steht für 32.900 Euro in der eigenen Garage. Für den X1 xDrive25i und X1 xDrive25d zahlt man 42.500 Euro. Das ist und bleibt viel Geld. Allerdings für viel Fortschritt. Der lässt den neuen X1, der dem BMW X3 mit seinem Raumangebot näher rückt, überzeugend dastehen. Auf zu den nächsten 730.000 X1? Könnte klappen, wird wohl klappen. (Lothar Erfert)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2015-07-25

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