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Testbericht

27. Januar 2016

Der Audi A4 Avant ist in der aktuellen Generation B9 seit November letzten Jahres auf dem Markt. Der besonders als Dienstwagen beliebte Kombi verspricht hohe Zuverlässigkeit. Das Vorgängermodell B8 hat noch keinen Staub angesetzt und ist als Gebrauchter eine kostengünstige Option. Wir haben uns den prestigeträchtigen Ingolstädter für Euch zur Brust genommen.

Wer sich den Audi A4 Avant anschauen möchte, findet das Fazit im Video. Den ausführlichen Erfahrungsbericht findet Ihr darunter.



Wie hoch sind die Kosten?
Unser A4 Avant hat knapp 27.000 Kilometer runter, Erstzulassung war im November 2014. Zwar wird der „alte“ Audi nicht mehr produziert, in die Jahre gekommen ist er dennoch nicht. Dass diese Qualität einen hohen Preis hat, betont Ihr immer wieder. Denn neuwagenähnlich sind die Kosten auch für einen getretenen A4 Avant. Auf 12gebrauchtwagen.de oder der online Audi-Gebrauchtwagensuche muss man für einen Gebrauchten mit unseren Altersmerkmalen etwa 25.000 Euro* ausgeben.

Dafür bekommt man den A4 Avant 2.0 TDI mit 150 PS in der Ausstattungslinie Ambiente, den wir auch fahren. Ambiente steht für Komfort und bringt Sitzheizung, Tempomat und Reifendruck-Kontrollanlage mit. In unserem Wagen gibt es außerdem das Multimediasystem mit Farbdisplay, eine akustische Einparkhilfe und eine elektrische Heckraumklappe. Die war in den letzten Produktionsjahren Serie. Im Winter sind zudem die beheizte Front- und Heckscheibe praktisch. Zum Vergleich: In den neuen A4 Avant steigt man ab 36.900 Euro ein, ohne Mehrausstattung zu bestellen.

Wir fahren den neueren, 150 PS starken Dieselmotor mit Sechsgang-Schaltgetriebe, der den vorher angebotenen 143 PS TDI ersetzte. Trotz der Modernisierung bot Audi für den letzten A4 auch in seinen letzten Modelljahren keine Mehrausstattung wie zum Beispiel eine Rückfahrkamera an.

Wie ist das Platzangebot?
Leider, denn der A4 Avant ist massig. Trotz moderaten Außenmaßen ist der Kofferraum mit 490 Litern nur für den Alltag zu gebrauchen. Bei Familienausflügen empfiehlt sich eine Dachbox, wie User mrdigitalhh es vorschlägt. Der Raum im Heck wird bei umgeklappter Rückbank auf maximal 1.430 Liter erweitert. Leider entsteht so keine komplett ebene Fläche. Wirklich beeindruckend ist das für einen Kombi nicht.

Ihr habt festgestellt, dass der Platz im Fond knapp bemessen ist. Das machen aber laut Eurer Meinung die guten Sitze wett. Beim Probesitzen fühlt sich der 1,85 Meter große Fahrer auf der Rückbank nicht eingeschränkt. Kniefreiheit ist ausreichend geboten. Gleichzeitig hat der vorn sitzende mit denselben Maßen immer noch genug Luft zwischen den Beinen. Trotz der bequemen Rückbank saß der Fahrer flugs wieder am Lenkrad ...

Wie ist der Fahreindruck?
... denn am meisten Freude hat er beim fahren. Die 150 PS bringt unser A4 sauber auf die Straße. Leider muss man sich an das TDI-typische „Turboloch“ gewöhnen, dass den Wagen unter etwa 1.500 Umdrehungen kaum voranbringt.

Danach drückt es die Insassen beim Ausfahren der lang übersetzten Gänge auch bei höheren Geschwindigkeiten angenehm in die Sitze. Der Turbo meldet sich hier mit seinem charakteristischen Pfeifen. Das macht genauso wie das knackige Schaltgetriebe Spaß, aber nur, wenn man das mag. Moderne Turbolader arbeiten unauffälliger.

Auch bei sportlicher Fahrweise fühlt man sich im Audi sehr wohl. Das liegt einerseits am gedämpften, warmen Brummton des Motors. Andererseits hat Audi beim Fahrwerk unseres A4 Avant ein gutes Verhältnis von Sportlichkeit und Komfort gefunden. So ist es ausreichend hart für ein direktes Fahrgefühl und gibt gleichzeitig nur wenige Unebenheiten an die Insassen weiter.

Bei aktueller Preislage des Diesels ist Autofahren generell günstig, beim mittelgroßen Audi mit 63 Liter großem Tank sind Strecken von 1.000 Kilometer ohne neue Füllung locker zu schaffen. Unser Verbrauch lag bei etwa 6 Litern auf 100 Kilometer, das ist solides Mittelmaß.

Wie ist das Gefühl?
Zu Punktabzug beim Fahren führen die Windgeräusche. Nicht nur Laufente meint, dass man bei hohen Geschwindigkeiten permanent das Zischen des Windes hört. Auch uns macht dieses Geräusch ab 80 km/h zu schaffen, das klingt, als wäre permanent Sturm.

Im Audi erwartet man Optik und Haptik auf einem hohen Qualitätsniveau. Ihr kritisiert den Einsatz von Hartplastik. An der Verarbeitung der Bedienelemente gibt es in unserem Wagen nichts zu bemängeln. Das Material könnte hochwertiger sein, mutet aber nicht billig an.

Knackpunkt in unserem A4 Avant B8 ist das Design der Bedienelemente. Im Auge Eures Kritiksturms sitzt ein runder Drehschalter, der das Zentrum der Steuerung ist. Rundherum ist das Menü angebracht. In welchem Unterpunkt Ihr Euch gerade befindet, signalisiert eine rote Lampe. Dazwischen sitzen vier weitere Schalter, die Untermenüpunkte öffnen können, wenn sie als Option auf dem Display aufleuchten.

Hat man den Dreh des zentralen Schalters raus, die Position der Menüpunkte auswendig gelernt und sich daran gewöhnt, dass sich die Lautstärkeregelung rechts oben auf der Tafel befindet, stört nur noch die Position des Displays. Denn das sitzt zu tief. Ein modernes Touch-Screen-Display kann in der falschen Position ähnlich ablenken, ist aber fürs Einstellen besser geeignet. Für den A4 bot Audi später als Kompromiss eine Joystick-Steuerung an.

Die Steuerung der Sitzheizung ist Euch ein Dorn im Auge. Denn die müsst Ihr mit Taste und Drehschalter bedienen. Bei uns ist das nicht der Fall, wir regeln die Wärme durch wiederholten Knopfdruck.

Die Ausstattung unseres A4 ist im Vergleich zum heutigen Stand der Technik nicht mehr modern: Die Karte des Navigationssystems sieht altbacken aus, die Einparkhilfe beschränkt sich auf Pieptöne und anstelle des Komfortschlüssels und einfachem Zündungsknopf muss man den zahnlosen Schlüssel in eine Aussparung neben dem Lenkrad stecken. Dieser zündet den Motor wie der moderne Knopf durch eine Druckbewegung.

Fazit
Wer weniger Wert auf viel Stauraum legt, dafür ein Auto für Langstrecken sucht, wird mit dem A4 Avant gut bedient. Der seriöse Auftritt und der spritzige Motor runden das Bild ab. Hohe Kosten, umständliche Bedienelemente und kleine Ungereimtheiten beim Fahrerleben führen zu Punktabzug.

Privatpersonen, die mehr Funktionalität und Platzangebot wollen, sollten sich bei den günstigeren Konzerngeschwistern umschauen. Vielfahrer, die täglich lange Strecken zurücklegen und auf das Imageplus nicht verzichten wollen, werden glücklich. Wer zudem Technologie wie moderne Connectivity-Systeme nicht braucht, greift zum gebrauchten A4 Avant B8.

Kosten  
Gebrauchtwagenpreis etwa 25.000 Euro
KFZ-Steuer 248 Euro p.a. **
Versicherungsklasse HP/TK/VK 16 / 24 / 20
Motor  
Leistung 150 PS
max. Drehmoment 320 Nm
0 – 100 km/h 9,5 s
Höchstgeschwindigkeit 208 km/h
Verbrauch (Werksangabe) 4,7 Liter / 100 km
Testverbrauch 6,0 Liter / 100 km
CO2-Ausstoß (Werksangabe), Abgasnorm, Effizienzklasse 124 g CO2 / km, EURO5 plus, A    
Modell  
Länge / Breite / Höhe 4.699 mm / 1.826 mm / 1.463 mm
Leergewicht 1.610 kg
zulässiges Gesamtgewicht 2.105 kg
Anhängelast (gebr. / 12 %) 1.600 kg
Kofferraumvolumen 490 - 1.430 Liter
Tankinhalt 63 Liter

* Stand: 04.01.2016
** Erstzulassung ab dem 01.01.2014, bundesfinanzministerium.net, Stand 04.01.2016

Testwertung
3.5 von 5
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