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Testbericht

6. Juni 2011
Willys Jeep ist eine automobile Legende. Sein Name blieb trotz der folgenden zahlreichen Offroad- und SUV-Modelle vieler anderer Hersteller als Gattungsbegriff für alle Geländewagen erhalten. Lange blieben die US-Amerikaner dem unverwechselbaren Jeep-Stil mit kernig-wuchtiger Optik treu, ehe sie sich im vergangenen Jahr mit der Einführung der vierten Generation ihres Flaggschiffs, dem Grand Cherokee, dem Zeitgeist beugten. Erstmals verpassten sie dem 2,3 Tonnen Koloss mehr Rundungen als Ecken und Kanten und bieten seitdem ein modernes, attraktives Blechkleid in eigenständigem Design, das dem überwiegenden europäischen Käufergeschmack deutlich mehr entspricht. Der Start erfolgte allerdings unter erschwerten Bedingungen. Konnten doch nur V6- und V8-Benzinmotoren mit 3,6 und 5,7 Liter Hubraum angeboten werden, während es ein zumindest für den deutschen Markt geradezu unverzichtbares Dieselaggregat nicht zu ordern gab. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. Ab sofort steht ein Sechszylinder-Diesel mit drei Liter Hubraum in zwei Leistungsvarianten zur Verfügung. Zum einen mit 140 kW/190 PS bei 4.000 Umdrehungen und einem maximalen Drehmoment von 440 Newtonmetern ab 1.600 U/min, zum anderen mit 177 kW/241 PS und einem maximalen Drehmoment von satten 550 Newtonmetern, das in einem Drehzahlbereich zwischen 1.800 und 2.800 U/min liegt. Pure Kraftentfaltung also, die aber nicht auf Kosten der Effizienz geht. Denn wenn auch im Vergleich zum Vorgängermotor der neue Turbodiesel eine um zehn Prozent höhere Leistung und acht Prozent mehr Drehmoment entwickelt, konnten Verbrauch und CO2-Emissionen um jeweils 20 Prozent gesenkt werden. In konkreten Zahlen: Den Verbrauch beider Dieselvarianten gibt Jeep mit 8,3 Liter Diesel auf 100 Kilometern an, der CO2-Ausstoß liegt bei 218 Gramm pro Kilometer. Alles ist eben relativ. Im Gegensatz zum V6-Benziner harmoniert die Fünfgang-Automatik im Kombination mit dem Selbstzünder gut, die Schaltvorgänge sind harmonisch und auch bei höheren Drehzahlen sowie plötzlichem Beschleunigen ist kein Unmut mehr über diese Mehrarbeit zu vernehmen. Und da sich auch die Wankbewegungen in flott durchfahrenen Kurven nur äußerst gering auswirken, überzeugt der Grand Cherokee nicht nur auf langen Autobahnetappen, sondern auch auf Land- und Bundesstraßen. Über die Off-Road-Fähigkeiten eines Jeep zu schreiben, ist eigentlich so, wie Eulen nach Athen zu tragen. Bei der Basisausstattungsvariante Laredo gibt es mit dem Allradantrieb „Quadra-Trac-II-System, das früh auf Sensordaten reagiert und bis zu 100 Prozent des Drehmoments an diejenige Achse leiten kann, die die meiste Traktion garantiert, in wirklich schwerem Gelände kleine Einschränkungen. Beim Quadra-Drive-II-System (Limited und Overland) mit elektronischem Sperrdifferenzial gibt es jedoch praktisch keine unüberwindbaren Hürden, die nicht außerhalb einer halbwegs vernünftigen Vorstellungskraft selbst eines Off Road-Freaks liegen. Platz satt bietet der Innenraum, der Wohlfühl-Atmosphäre vermittelt. Das beginnt beim lederbezogenen Cockpitbereich mit einem für manche wohl zu voluminösem Holz-/Lederlenkrad und klar strukturierten Anzeigen. Die Bedienung der ausreichend großen Bedienschalter und -knöpfe erfolgt intuitiv. Der Seitenhalt der ansonsten bequemen Sitze könnte etwas besser sein, die zahlreichen, großzügig dimensionierten Ablagen und Staufächer zeugen dagegen wiederum von der Erfahrung der Jeep-Designer. Neben einer kompletten Sicherheitsausstattung bietet Jeep den Grand Cherokee bereits in der Laredo-Ausstattung mit einer Fülle von Komfort-Features an, sodass der Basispreis von 42.300 Euro mehr als wettbewerbsfähig ist. Für die Spitzenversion Overland in der stärkeren Dieselvariante werden dann schon ab 57.650 Euro fällig. Allerdings mit einer Komplettausstattung und zahlreichen Assistenzsystemen, die den Grand Cherokee in die automobile Oberklasse hieven. Und in diesem Segment ist er dann fast schon ein Schnäppchen. (Auto-Reporter.NET/Hans H. Grassmann)      

Quelle: auto-reporter.net, 2011-06-06

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