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Testbericht

9. März 2011
Berechtigte Frage: Wozu neben der gebündelten Power, wie sie in Gestalt eines Audi TT RS daherkommt, noch einen RS 3 Sportback, dem genau dasselbe Sportlerherz, der 2,5-Liter-Fünfzylinder-TSFI, implantiert wurde? – Die imposante Leistung von 250 kW (340 PS) und ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern samt permanentem quattro-Allradantrieb finden sich nun in einem kompakten Viertürer wieder. Macht das Sinn? Bei der internationalen Fahrpräsentation des RS 3 Sportback, der „dynamischen Speerspitze der A3-Baureihe“, wie Audi formuliert, war jetzt Gelegenheit, sich nicht nur dem explosiven Temperament der Audi-Neuerscheinung zu widmen. Die Begegnung mit dem jüngsten Spross der quattro GmbH forderte zum Vergleich mit einem TT RS heraus. Fazit: Ein RS 3 kann – kein Wunder! – dank völlig identischer Kraftentfaltung mit einen TT RS absolut mithalten, hat aber überzeugenderen praktischen Nutzwert. Den Zugang machen die vier Türen bequemer, und der erhebliche Zuwachs an Raum und Kopffreiheit (!) im Fond eines RS 3 zählt nicht minder. Was logischerweise folgt, ist der vergleichende Auftritt beider Kraftmeier! Schwer zu sagen, welche der beiden Frontpartien mehr Respekt einflößt: Die Wabenstruktur des Grills und der Lufteinlässe links und rechts im unteren Bugbereich, jeweils eingefasst in blankem Rahmen, lassen auch beim RS 3 überreichliche Power unter der Fronthaube vermuten. Die nicht minder aggressiv wirkende Frontpartie eines TT RS hält mit. Wer also wird einem RS 3 den Vorzug geben? – Ohne professionellen Marketing-Gedankengängen vorgreifen zu wollen, die mitunter ja ganz eigene Wege gehen, liegt auf der Hand, dass der Neue die familientauglichere Alternative ist. Väter mit motorsportlichen Ambitionen können frohlocken: Vielleicht lassen sich angesichts des größeren Platzangebotes eines RS 3 Sportback ja auch die bessere Hälfte und die möglicherweise vorhandenen kleinen Bestimmer in der Familie für dieses Auto begeistern. Das Auto selbst ist durch und durch ein Audi: Bestechendes Design außen wie innen. Design, Materialien und Verarbeitung des Interieurs sind eine Augenweide. Dazu kommt perfekte Ergonomie. Premium in sportlich-kompakter Ausprägung. Wer sich auch nur probeweise einmal hinters Lenkrad setzt, vor dem laufen Bilder ab, als sei er mit dem Auto eins und bereits unterwegs. Bei der Fahrvorstellung hat der RS 3 reichlich punkten können. Auch wenn die Landstraßen und Autobahnen rund um Monaco das landschaftliche Auf und Ab ebenso teilen wie nervende Staus, ergaben sich hin und wieder doch Freiräume, in denen Kostenproben von der überwältigenden Power eines Audi RS 3 genommen werden konnten. Man fragt sich, warum das Gefährt eine Sporttaste hat, die das Temperament und den Sound noch einmal verstärkt. In 4,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100! Wer so explosiv sprinten kann, hat etwa auch beim Überholen beste Karten. Audi entschied sich dafür, dem Auto die siebengängige S tronic serienmäßig mit auf den Weg zu geben. Dank des wundersamen Doppelkupplungsgetriebes flutscht der Gangwechsel, ohne dass man ihn wirklich spürt. Manuell lassen sich die Gänge per Wählhebel oder auch über die Wippen am Lenkrad wählen. Möglicherweise hätte mancher lieber ein herkömmliches griffiges Handschaltgetriebe. Fortschritt hat es mitunter nicht leicht, sich spontan durchzusetzen. Ohne Frage trägt der permanente quattro-Allradantrieb wesentlich dazu dabei, die Sprintqualitäten, ausgehend von den versammelten motorischen Bärenkräften, auf die Straße zu bringen. Doch ohne ein Fahrwerk, in das der Erfahrungsschatz eines jahrzehntelangen motorsportlichen Engagements der Marke einfließen konnte, gäbe es die frappierende Fahrstabilität eines RS 3 nicht. Das Auto lechzt förmlich nach Kurven. Temporeicher Richtungswechsel entspricht ganz seinem Naturell. Dass er fast spielerisch präzis vollzogen wird, ist auch der geschwindigkeitsabhängig elektrisch-mechanisch arbeitenden Servolenkung zu verdanken, die mit den ESP-Sensoren vernetzt ist. Im Umgang mit einem RS 3 glaubt man zu empfinden, dass überlegene automobile Fortbewegung durchaus auch schon mal fahrerischen Übermut aufkommen lassen kann. Audis Neuzugang: Klasse und Rasse im Kompaktformat! Warum bloß muss die rasch aufkommende Lust, solch ein Auto besitzen zu wollen, zu guter Letzt noch einen kleinen Dämpfer hinnehmen! Audis „MediaInfo“ zum RS 3 Sportback vermittelt ausgerechnet auf Seite 13, was ein Dauerarrangement mit diesem Auto kostet: 49.000 Euro! Das ist der Grundpreis. Wer überdies exklusive Wünsche hat, muss zulegen wollen und können; etwa für Schalensitze, bezogen mit feinem Nappaleder und mit integrierten Kopfstützen. Zu gezieltem Sparen aber bleibt jetzt kaum mehr Zeit: Die Auslieferung dieses tollen Autos beginnt laut Audi schon im Frühjahr. Gebaut wird der Audi RS 3 übrigens auf einer Montagelinie zusammen mit dem TT Coupé, dem TT Roadster und dem A3 Cabriolet bei Audi Hungaria in Györ. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel)               

Quelle: auto-reporter.net, 2011-03-09

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