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Testbericht

Marcel Sommer, 7. April 2014
Der Subaru WRX STI Sport will nicht jedem gefallen. Die, die sich auf ihn einlassen, werden ihn lieben.

Subaru WRX, Mitsubishi Evo - zwei Fahrzeugnamen, die bei Autofans nicht erst seit Einführung der Playstation für feuchte Hände und Emotionsschübe sorgen. Zudem rufen sie bei älteren Semestern Bilder erfolgreicher, aber längst vergangener Rallye-Zeiten hervor. Heute sind die beiden nur noch vereinzelt im Straßenverkehr auszumachen. Das soll sich, wenn es nach Subaru geht, jetzt wieder ändern, denn ab Juni kommt ein neuer WRX STI Sport. Mit knackigen 300 PS, die er aus einem 2,5 Liter großen wassergekühlten Vierzylinder-Leichtmetall-Boxermotor herauskitzelt, geht es mehr als rasant vorwärts. So fährt sich ein scharfer Japan-Krawallmacher. Dass seine 407 Newtonmeter auch auf der Straße ankommen, garantiert der permanente Allradanrieb mit einer variablen Drehmomentverteilung über Vorder- und Hinterachsdifferential.

Für das optimale Drehzahlfenster muss der Fahrer mit Hilfe eines manuellen Sechsganggetriebes selbst sorgen. Leider verhält sich das nicht immer so, wie sich das ein erfahrener Sportpilot wünschen würde. Innerhalb der ersten beiden Gänge können die maximal vier Passagiere schon einmal am Können des Fahrers zweifeln. Und es scheint an der Zeit zu sein, dass Subaru seinen Rallye-Renner mit einem sportlichen Doppelkupplungsgetriebe ausstaffiert, damit die Hände im Grenzbereich am Steuer bleiben. Allein eine Handschaltung? Das war einmal. Eine schnell zu durchfahrende Kurve kann in der Kombination aus Gangwechsel und Fliehkraft zu einem Wagnis werden. Ist die Kurve durchfahren und die 245er-18-Zöller mit ausreichend viel Traktion versorgt, prescht der 4,60 Meter lange Japaner voran wie ein echter Sportler. Bis Tempo 255 lässt sich die Tachonadel treiben, dann ist elektronisch bedingt Schluss. Den Sprint bis zur 100 Kilometer-pro-Stunde-Markierung legt die fünfte Auflage des Subaru WRX in 5,2 Sekunden zurück. Über den angegebenen Spritverbrauch von 10,4 Litern Super Plus sollte man bei ambitionierter Gangart den Mantel des Schweigens hüllen.

Dass der ab 45.200 Euro teure Subaru WRX STI als ein reinrassiger Sportwagen verstanden werden möchte macht neben seinem Spritverbrauch und seiner knallharten Federung sein martialisches Äußeres schon auf den ersten Blick klar. Autofahrer, die sportlich unterwegs sein möchte, gleichzeitig aber nicht auffallen wollen, sind bei ihm an der falschen Adresse. Wer es dezenter liebt, greift zur 3.300 Euro günstigeren Active-Version, die auf den gewaltigen Theken-Heckspoiler verzichtet. Beide Versionen verfügen über die vierflutige Doppelauspuffanlage und das große Atemloch auf der Motorhaube. Viele WRX-Fans werden die goldfarbenen Alufelgen vermissen. Sie sind, so heißt es seitens Subaru, vorerst nicht erhältlich, sondern sollen in naher Zukunft ein Sondermodell schmücken. Im Innenraum ist der Versuch zu erkennen Sportlichkeit mit einem Hauch von Komfort und moderner Materialanmutung zu vereinen. Der Grundton Schwarz wird von roten Ziernähten auf den Sitzen und der ebenfalls rot illuminierten Anzeigetafel im Cockpit durchbrochen. Ansonsten überwiegt eine puristische Plastikatmosphäre wie man sie von Subaru kennt. Dieser Eindruck erhärtet sich, wird mit etwas Kraft der 460 Liter fassende Kofferraum geschlossen.

Hat der Fahrer des Subaru WRX STI Sport die Großstadt mit ihren Kopfschmerzen erzeugenden Straßeneinbauten und Kopfsteinpflastern Richtung Landstraße verlassen, kann der Rallye-Urahn seine Stärken präsentieren. Dank des Subaru eigenen Vehicle Dynamik Systems, kurz VDC, lässt er sich perfekt um engste Ecken zirkeln. Vor allem, wenn per Knopfdruck die Wahl der Differenzialsperrungen dem Fahrzeug überlassen und das Intelligent Drive-System auf den sportlichsten Modus eingestellt wurde, verbessert sich auf einen Schlag sein Kurvenverhalten. Unterstützt wird der Fahrer dabei von einer Lenkung, die durch zusätzliche Versteifungsplatten am vorderen Anlenkpunkt der Druckstrebe über ein noch direkteres Ansprechverhalten verfügt. Wem die Kurve dann doch etwas zu eng wird, der hat zur Not noch die Brembo-Bremsanlage mit 17-Zoll-Bremsscheiben zur Verfügung. Gegen sein mit 1,6 Tonnen recht schweres Gewicht, das ihn in solch rasanten Kurven stark über die Vorderräder rutschen lässt, hilft aber auch die gute Bremsanlage nichts mehr. Der Subaru WRX STI Sport ist ein Spielzeug für alte Rallyefans und die, die es noch werden wollen. Für den täglichen Gebrauch oder den Wunsch, auch weiterhin im Straßenverkehr nicht auffallen zu wollen, ist er jedoch nicht gedacht.

Quelle: Autoplenum, 2014-04-07

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