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Testbericht

Stefan Grundhoff, 11. Juli 2016
Wer denkt, dass Mercedes in den vergangenen Jahren jede nur erdenkliche Lücke im prallvollen Produktportfolio zugefahren hätte, sieht sich getäuscht. Mit dem Mercedes Golf Cart zeigen die Schwaben ihr neues Einstiegsmodell - sogar kleiner als ein Smart.

Wer mit diesem Golf Cart vorfährt, hat die Show bereits vor dem ersten Abschlag im Kasten. Gerade einmal drei Kilowatt (elf kW kurzzeitig) reichen für 30 km/h Höchstgeschwindigkeit und eine elektrische Reichweite von bis zu 80 Kilometern. Nachdem das Daimler-Designteam unter Gorden Wagener in den vergangenen Jahren neben Autos bereits Hubschrauber und Yachten gestylt hat, geht es nun ein paar Nummern kleiner. Erstmals gibt es ein Golf Cart mit einem Stern auf dem Kühlergrill.

"Mit dem Mercedes Style Edition Garia Golf Car bieten wir ein High-End Golf Cart an, das weltweit einzigartig ist und gezielt für Golf-Sportler und die Ausübung ihrer Sportart entworfen wurde", sagt Dr. Jens Thiemer, Vice President Marketing bei Mercedes. Wie schon bei Helikopter und Yacht hat sich Mercedes bei der Umsetzung des Projekts eines etablierten Kooperationspartners bedient. Der dänische Hersteller Garia gilt als einer der exklusivsten Hersteller von Golf Carts und hat neben seinen Standardmodellen Golf, Via, Monaco und Roadster bereits mit dem Fahrzeugveredler Mansory den offenen Currus oder einen Offroader auf Golfplätze gebracht. Susanne Hahn, bei Daimler für den Bereich Business Innovation verantwortlich: "Wir haben alle relevanten Bereiche an einen Tisch geholt - unsere Designer und den Golf-Cart-Hersteller Garia, der in einem möglichen nächsten Pilotschritt Vertrieb, Produktion und Entwicklung übernimmt. Wir selbst steuern und koordinieren die verschiedenen Pilotphasen mit den internen und externen Partnern." In Ländern wie den USA sind Golf Carts auch für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Das 2,35 Meter lange und 440 Kilogramm schwere Mercedes Golf Cart bietet daher nicht nur über 80 Kilometer elektrische Reichweite, sondern auch Scheinwerfer, Rückleuchten, Blinker und ein Navigationssystem. Spektakulär: das Daimler-Golf-Mobil verfügt über ein aufwendiges Fahrwerk mit doppelten Dreiecksquerlenkern und Scheibenbremsen. Der Wendekreis: 5,20 Meter.

Das Golfmobil erinnert auf den ersten Blick an einen geschrumpften Smart Fortwo. Ungewöhnlich sind seine gewölbte Frontscheibe, die durchgehende Sitzbank mit darunterliegender Kühlbox sowie die Dachkonstruktion aus Karbon und der hölzerne Boden. Bei dem Elektromobil erinnern nicht nur Fünfstern-Felgen, Lenkrad oder das belederte Armaturenbrett an aktuelle Daimler-Modelle und auch die Grafik der LED-Scheinwerfer könnte von einem Stuttgarter Luxusmobil stammen. Halter für Golfbälle, Getränkeflaschen und Golftaschen kennt man von normalen Golf Carts. Ungewöhnlicher ist das Armaturenbrett mit einem integrierten Touchpad. Auf dem 10,1 Zoll großen Bildschirm mit einer Auflösung von 2560 x 1600 Pixel lassen sich im oberen Teil Fahrfunktionen wie Reichweite, Stromverbrauch, Geschwindigkeit oder die Funktion der Parkbremse ablesen. Die Ladezeit für den Lithium-Ionen-Akku beträgt sechs Stunden.

Zudem gibt es Bedienmodule für Scheinwerfer, Windschutzscheibenheizung, Scheibenwischer, Soundsystem und Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Je nachdem wie schnell man zum nächsten Abschlag oder ins Clubhaus möchte, kann der Fahrer zwischen den beiden Fahrmodi Eco und Sport wählen. Auf dem unteren Teil des Touch Displays lässt sich der Golfplatz darstellen oder eine elektronische Scorecard abrufen. Ob das Mercedes Golf Cart in Serie geht, steht noch nicht fest. Hersteller Garia hat erst einmal zwei Prototypen gebaut. Bei entsprechendem Interesse ist eine Kleinserie geplant. Wer wird daran zweifeln? Preislich dürfte unter 30.000 Euro jedoch kaum etwas gehen. Damit ist das Mercedes Golf Cart zwar das kleinste, aber nicht das günstigste Modell. Immerhin hier ist der Smart Fortwo das Einstiegsmodell. Hier geht es bei 10.485 Euro los.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-07-11

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