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Testbericht

Hanne Schweitzer/SP-X, 29. Mai 2016

SP-X/Engelskirchen. Im Bikini zum Bergsteigen? Mit Gummistiefeln auf die Sonnenliege? Ein SUV als Cabrio? Wem das spanisch vorkommt, der liegt falsch: das ist britisch. Land Rover bringt das Erfolgs-SUV Range Rover Evoque als Cabrio und kreiert damit eine weitere Spielart im höher gelegten Boom-Segment. Ab Anfang Juni steht es für mindestens 51.200 Euro beim Händler.   Gänzlich ohne Dach – die Stoffmütze verschwindet bündig hinter den Rücksitzen – sieht der Evoque nicht nur weiterhin harmonisch aus, sondern strahlt tatsächlich Grandezza aus. Natürlich kann man über die generelle Eleganz der SUV-typisch hohen Gürtellinie bei einem Cabrio streiten. Aber wer SUV mag, dem wird diese Frischluft-Version gefallen.   In 18 Sekunden verschwindet das automatische Verdeck, bis 48 km/h Geschwindigkeit. Zurück dauert der Vorgang mit 21 Sekunden etwas länger. Ist das knapp geschnittene Dach geschlossen, verliert sich allerdings etwas des wohlproportionierten Auftritts. Und im Innern wird es ziemlich duster, auch weil der ohnehin schon schlechte Ausblick im Evoque beim Cabrio nicht größer geworden ist. Zum Glück sind mindestens Parkpiepser vorn und hinten serienmäßig.   Zwar ist die maximale Insassenzahl in der offenen Version geschrumpft. Auf allen vier Plätzen finden aber dafür auch Erwachsene genügend Bein- und Kopffreiheit für eine längere Fahrt. Limitierender Faktor für die Rückbankbesetzung ist allerdings der Zustieg, für den man, zumindest bei geschlossenem Dach, eine gewisse Gelenkigkeit mitbringen sollte. Sehr groß Gewachsene könnten den dunklen Dachhimmel als unangenehm nah an ihrem Scheitel empfinden.   Egal ob das Verdeck offen oder geschlossen ist, im Kofferraum sind immer 251 Liter Platz. Das ist in etwa so viel wie im VW Polo, für ein SUV ziemlich wenig, für ein Cabrio okay. Für Skifahrer gibt es optional eine Durchreiche fürs Sportgerät.   Auf einem kleinen Offroad-Parcours zeigt der Evoque bei der ersten Fahrt, dass tatsächlich auch ein offener Range Rover Gelände kann: Dank des aus anderen Modellen bekannten „Terrain Response“-System braucht der Fahrer keine Geländeerfahrung, sondern wählt nur den Untergrund – zum Beispiel Schnee, Schotter, Gras – und das Auto unterstützt. Auch bei ganz genauem Lauschen knirscht in den Verschränkungspassagen nichts.   Der getestete 132 kW/180 PS starke Vierzylinder-Diesel (Normverbrauch: 5,4 Liter/100 Kilometer) ist eine gute Wahl, er zieht ab 1.750 Touren ambitioniert durch und lässt im Alltagsbetrieb sicher in keinem Moment den Wunsch nach mehr Power aufkommen. Daneben wird noch ein 110 kW/150 PS-Diesel und ein 177 kW/240 PS-Benziner angeboten, alle Motoren sind mit Allrad und Neunstufen-Automatik kombiniert.   Für den üppigen Einstiegspreis von 51.200 Euro sind Extras wie Infotainmentsystem mit 10,2 Zoll großem Touchscreen, Lederausstattung, 18-Zoll-Leichtmetallräder, Zweizonen-Klimaautomatik oder Einparkhilfen vorn und hinten an Bord. Der getestete große Diesel liegt bei mindestens 54.100 Euro, ebenfalls in der Ausstattung SE Dynamic.      

Fazit
Ein SUV als Cabrio? Diese neuste Variante im Boom-Segment fährt ab Anfang Juni auf deutschen Straßen.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-05-29

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