Tradition: 50 Jahre Opel Commodore (Kurzfassung) - Der machte Opel stark
130 PS stark, fast 200 km/h schnell – mit dem 1967 eingeführten Commodore hat Opel die Konkurrenz von BMW und Mercedes mächtig düpiert. Die Werbung für den Commodore GS mit Vergaser spottete selbstbewusst: „Die Starken sind nur so lange mächtig, bis ein Stärkerer kommt“.
Und diese Stärke kam bei deutschen Kunden gut an. Ab 1968 erzielte die deutsche GM-Tochter jedes Jahr Rekordergebnisse, das alles mit dem Ziel, die Nummer eins in Deutschland zu sein. Anfang der 1970er Jahre wurde das Ziel erreicht, Opel überholte kurzzeitig Volkswagen.
Einen großen Anteil an diesem Erfolg hatte der Commodore, der gute Fahrleistungen bei kleinen Preisen bot. Bereits der durch zwei Registervergaser 96 kW/130 PS freisetzende GS brachte es in Coupéform auf getestete 194 km/h, genug um Jagd auf Mercedes 280 SE oder den neuen BMW 2500 zu machen. Noch mehr ging ab 1970 mit dem Commodore GS/E, der dank Bosch-D-Jetronic-Benzineinspritzung 20 zusätzliche PS bereithielt. Diese sogar 200 km/h schnelle Version konnte es beim Spurt auf Tempo 100 sogar mit dem Porsche 911 T aufnehmen.
Besonders begehrt war der Commodore nicht nur als viertürige Limousine, sondern auch das Hardtop-Coupé. Der Zweitürer mit verführerischen Fastbacklinien diente als Basis für das Commodore Cabriolet, den der Karossier Karl Deutsch in kleiner Stückzahl baute. Sogar einen Kombi im Kommandeursrang gab es, allerdings blieb der 1968 präsentierte Voyage mit allen Attributen von Lifestyletransportern späterer Jahrzehnte am Ende nur eine schöne Studie.
Mit 33.000 Zulassungen erreichte der Commodore 1970 den Zenit seiner Karriere. In der 2,5-Liter-Klasse verkaufte sich nur der Mercedes 250 besser, Erzrivale Ford dagegen kam mit seinen 2,6-Liter-Typen 20 M/26 M nicht einmal auf 10.000 Einheiten. Noch weniger Liebhaber fand nur der 1967 noch als Wankel-Wunderwagen gefeierte NSU Ro 80. In Vergleichstests fuhr der avantgardistische Ro 80 dem Opel zwar regelmäßig davon, in den Verkaufsräumen aber blieb er ein Ladenhüter.
Diese undankbare Rolle fiel dem Commodore erst in seiner dritten und letzten Generation zu, die sich ab 1978 in der zu kleinen Nische zwischen Rekord E und Senator A zurechtfinden musste. Zuvor aber zeigte der Commodore B zwischen 1972 und 1977 noch einmal, was geht, wenn 200-km/h-Flitzer zu Discount-Tarifen verkauft werden. Rund 141.000 Coupés und viertürige Limousine fanden damals Fans, die Spaß daran hatten, ihr 13.000-Mark-Fahrzeug an gleichstarken Wettbewerbern der 20.000-Mark-Preisregion zu messen.
Gute Fahrleistungen, kleiner Preis – so einfach war die Erfolgsformel des vor 50 Jahren in den Markt eingeführten Commodore. Das Modell der oberen Mittelklasse hatte einst großen Anteil daran, Opel zur Nummer Eins in Deutschland zu machen.
Quelle: Autoplenum, 2017-01-09
Autoplenum, 2017-01-09
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