Audi Q5 - Bekannt und doch ganz anders (Kurzfassung)

Früher hätte man das wohl mal Facelift genannt: Der neue Audi A5 sieht aus wie eine leicht aufgemöbelte Variante seines Vorgängers. Unter dem Blech ist jedoch alles neu, wenn das Mittelklasse-SUV im Frühjahr auf den deutschen Markt kommt.

Großen Bedarf an optischem Feinschliff gab es nicht. Der Q5 ist mit 1,6 Millionen weltweit verkauften Autos einer der Bestseller im Portfolio der Marke. Und treue Kunden will man nicht durch stilistische Experimente verprellen. So wenig neu der Q5 von außen aussieht, fühlt man sich drinnen dafür sofort in einer neuen Welt. Das liegt zum einen am neuen Armaturenbrett, das genau wie bei A4 und A5 mit dem komplett animierten Virtual Cockpit, einem großen, freistehenden Navi-Monitor, dem Touchpad auf dem Mitteltunnel und einer Materialauswahl glänzt, die man bei der Konkurrenz nicht mal in der Klasse darüber bekommt. Und es liegt an einer spürbaren Komfort-Offensive: Zum ersten Mal ist der Q5 auch mit einer Luftfederung erhältlich. Die kostet zwar knapp 2.000 Euro Aufpreis, macht ihn aber zu einem echten Kuschel-SUV, das geschmeidig und ausgewogen über die Fahrbahn schwebt, ohne dabei wolkenweich und abgehoben zu wirken. Zusammen mit einer deutlich besseren Isolierung gegen Motoren- und Windgeräusche wirkt der Wagen deshalb viel ruhiger und reifer als zuletzt.

Souverän gehen auch die Motoren ans Werk. Die 252 PS-Variante des 2.0-TFSI-Motors als vorerst einzigen Benziner und der V6-Diesel mit drei Liter Hubraum und 286 PS lassen sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Die Leistung passt fürs gehobene Powercruisen genauso wie für aggressive Sprints. Unterhalb dieser beiden Triebwerke gibt es bis zum Debüt des SQ5 und eines Plug-In-Hybriden zunächst mal drei weitere Diesel mit vier Zylindern und zwei Litern Hubraum: Für die Basis den 110 kW/150 PS-TDI, der als einziger mit Handschaltung und Frontantrieb kommt sowie darüber eine Version mit 130 kW/163 und 140 kW/190 PS. Die Motoren sind alle ein bisschen stärker als früher und bis zu 13 Prozent sparsamer.

Gebaut wird der Q5 künftig nicht mehr in Ingolstadt, sondern in Mexiko. Somit wird er zum ersten Modell, das Audi in Amerika produziert und von dort aus um die Welt schickt: 4.000 Mitarbeiter haben die Bayern dafür eingestellt und binnen drei Jahren eine neue Fabrik aus dem Boden gestampft, die künftig bis zu 150.000 Autos pro Jahr bauen wird.

Bis die ersten Autos nach Deutschland kommen, wird es noch ein paar Wochen dauern. Die Zeit kann Audi gut brauchen. Nicht, weil es noch Feintuning am Fahrzeug geben müsste. Sondern weil die Bayern noch die Preise polieren. Bislang gibt es für das Basismodell nur eine grobe Orientierung, die den 150 PS Diesel mit Frontantrieb irgendwo zwischen 37.000 und 38.000 Euro verortet.

Der neue Audi Q5 wirkt auf den ersten Blick aus wie der alte. Doch spätestens beim Fahren fallen Unterschiede auf.