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Opel Speedster Turbo: Reifeprüfung im Männer-Roadster
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Opel Speedster Turbo: Ausfahrt im Männer-Roadster wird zur Reifeprüfung

Frauen lieben Roadster: den Mazda MX-5, den Mercedes SLK, den Porsche Boxster. Doch den Opel Speedster? Das können wir uns kaum vorstellen. Das liegt nicht nur an den kantigen Formen, sondern auch an seiner kompromisslosen Härte. War schon der 147 PS starke Speedster nur etwas für echte Kerle, so gilt das in noch stärkerem Maße für den 200 PS starken Speedster Turbo. Der hat eine noch martialischere Optik und ein Fahrwerk, das die Härte auf die Spitze treibt. Wir haben die starke Variante für Sie getestet.

Nichts Weiches, nichts Rundes
Schon der erste Blick ins Innere eines Speedster verblüfft. Da gibt es nichts Weiches, Rundes. Keine unterschäumten Kunststoffoberflächen, keine Verkleidungen. Nur Aluminium und kalte, glatte Flächen. Würden noch ein paar Kabelstränge mit Klebeband das Cockpit zieren, man könnte glauben, es wäre ein Rennfahrzeug.

Einsteigen als erste sportliche Herausforderung
Das Einsteigen in den nur 1,12 Meter hohen Roadster ist denn auch schon eine erste sportliche Herausforderung. Ein breiter Schweller macht es nicht eben einfach, auf den sehr tief liegenden Sitz zu gelangen. Doch wenn man einmal sitzt, dann sitzt man, und das sehr gut: Die Schalensitze halten den Körper auch in rasant gefahrenen Kurven bombenfest. 

Mittelmotor
Der Motor wird mit einem unscheinbaren Knopf in der Mitte des Armaturenbretts gestartet. Daraufhin beginnt es hinter einem zu arbeiten: Der Speedster hat einen Mittelmotor, der zwischen den Sitzen und der Hinterachse eingebaut ist. Das kann man hören, riechen und fühlen. Zuweilen spürt man die Vibration am Rückgrat, und die Ausdünstungen des Zweiliter-Aggregats steigen in die Nase. Es handelt sich um das 200 PS starke Turbo-Triebwerk, das es auch in den OPC-Varianten des Astra und Zafira sowie im Astra Coupé und Astra Cabrio gibt.

Feines Pfeifen
Der Motor klingt lange nicht so markig wie das drehfreudige Aggregat des Honda S2000. Manchmal ist das feine Pfeifen des Turboladers zu hören, und bei untertourig abgeleisteten Ortsdurchfahrten ein tiefes Brabbeln. Die Fahrleistungen sind umso spektakulärer - und das dank Turbo bei niedrigen und hohen Drehzahlen gleichermaßen.

Schneller als ein Porsche 911
Das Aggregat hat leichtes Spiel mit dem nur eine Tonne schweren Speedster und bringt ihn in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 - der 320 PS starke und rund doppelt so teure Porsche 911 braucht eine Zehntelsekunde länger. Mit soviel Kraft gerät das Autofahren unversehens zur Reifeprüfung. Und die ist nicht ganz einfach, denn um sich trotz der Power immer verkehrsgerecht zu verhalten, ist Selbstbeherrschung gefragt. 

Euro 3 und D4
Ganz und gar nicht sportwagenartig gebärdet sich der Motor, was Abgasnorm und Verbrauch angeht. Der Motor ist schadstoffarm nach Euro 3 und D4. Deshalb ist das Auto bis 2005 von der Kfz-Steuer befreit. Und der Verbrauch bei unseren Testfahrten betrug 8,8 bis 9,5 Liter auf 100 Kilometer - der Hersteller gibt 8,5 Liter an. Damit bleibt der Motor außergewöhnlich sparsam - vor allem, wenn man die Fahrleistungen bedenkt.

Tiefer als ein Ferrari 360 Spider
Im Speedster sitzt man so tief wie in kaum einem anderen Auto. Selbst ein Ferrari 360 Spider ist rund 12 Zentimeter höher. Im Straßenverkehr befindet man sich dann auf Augenhöhe mit den Türöffnern der meisten anderen Fahrzeuge, nicht höher. Und in den Kurven klebt man förmlich am Asphalt. Wie es sich für einen Sportwagen gehört, hat der Opel vorn und hinten eine Mehrlenkerachse. Dementsprechend gut ist das Fahrverhalten. Dem extremen Fahrwerk des Speedster ist die Neigung in der Kurve fremd, und so saust man um die Ecke wie im Go-Kart. Das Mittelmotor-Layout macht sich hier bezahlt: Das Hinterteil des Roadsters bringt man nur schwer zum Ausbrechen.

Spartanische Ausstattung
Zu der Härte des Fahrwerks passt die Ausstattung: Sie ist fast nicht existent. Servolenkung? Ein Zeichen der Dekadenz. Elektrische Fensterheber? Unmännlich. Zentralverriegelung? Zivilisationsschnickschnack. An Sicherheitstechnik findet sich in der Bordausstattung nur ein Airbag, der sich im kleinen Sportlenkrad verbirgt, sowie ABS. Ein Airbag für den Beifahrer, ESP oder gar Seitenairbags - Fehlanzeige. 

Toter Winkel
Die Rundumsicht ist beim Speedster nicht so gut wie bei anderen Roadstern wie etwa Honda S2000 oder BMW Z4. Der Fahrer sitzt vor dem Motor, und das verstellt den Blick nach schräg hinten. Der Vorteil: Man ist von hinten gegen die Luftwalze geschützt, die sich bei schnellen Autobahnfahrten ohne Verdeck sonst aufbaut. Wir fuhren bis zu 200 km/h ohne die Stoffhaube.

Zwei Holme und ein Stückchen Stoff
Zum spartanischen Konzept des Roadsters passt auch das einfach gehaltene Softtop. Um das Auto bei schlechtem Wetter zu schließen, setzt man zunächst zwei separate Plastikstreben in den Rahmen ein. Dann bringt man das Verdeck an: Es besteht aus zwei Seitenholmen und einem Stück Stoff dazwischen. Mit etwas Übung gehen Montage und Demontage schnell von der Hand. Das demontierte Verdeck lässt sich hinter den Sitzen verstauen.

Wenig Ablagemöglichkeiten
Abgesehen von dem Stauraum hinter den Sitzen finden sich im Innenraum fast keine Ablagemöglichkeiten. Zwei Fächer vorne links und rechts sind nur für weiche Gegenstände zu benutzen - denn beim Gasgeben fliegen einem die Kleinteile entgegen. Platz gibt es sonst noch unter der Motorhaube im Heck. Hier, direkt hinter dem Motor, findet sich ein Abteil, in das laut Hersteller 206 Liter Gepäck passen. Besonders groß ist die Öffnung des Gepäckabteils aber nicht; außerdem erwärmt der Motor den Inhalt. 

36.500 Euro
Der Preis für den Speedster Turbo liegt bei 36.500 Euro - das sind 4.000 Euro mehr als für den Speedster. Der Preis ist angesichts der gebotenen Fahrleistungen mehr als angemessen.

Zwölf Farbtöne
Zwölf verschiedene Farbtöne sind für die Karosserie verfügbar, davon drei - gelb, rot und blau - ohne Aufpreis. Im Innenraum finden sich entweder graue Stoffbezüge oder Leder in einer von fünf verschiedenen Farben. Ein schwarzes Stoffverdeck ist Serie, für andere Farben sind 210 Euro Aufpreis zu zahlen. Ein Hardtop in Wagenfarbe schlägt mit 1.950 Euro zu Buche.

 

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