Fünf Benziner von 70 bis 115 PS und zwei Dieselmotoren mit 75 oder 95 PS stehen zur Auswahl. Mein Corsa hat den komplett neu entwickelten Einliter-Dreizylinder unter der Haube. Der kleine Turbo-Benzindirekteinspritzer kommt bereits im Opel Adam zum Einsatz. Dank einer gegenläufigen Ausgleichswelle – die laut Opel einzigartig in diesem Segment ist – wurde die typische Geräusch- und Vibrationsentwicklung von Dreizylinder-Aggregaten massiv eingedämmt. Der Motor läuft rund, er spricht spontan an und bleibt auch bei höheren Touren stabil im gewünschten Drehzahlbereich.
Komfortables und effizientes Motor-Getriebe-Setup
An den Motor ist das neue und kompakte Sechsgang-Schaltgetriebe angeflanscht. Dieses lässt sich präzise schalten und senkt bei hohen Geschwindigkeiten die Fahrgeräusche. Bereits ab 60 km/h fordert die Ganganzeige die längste Übersetzung und siehe da: Das Einliter-Motörchen kommt selbst bei einer Drehzahl von knapp über 1.000 Umdrehungen pro Minute nicht ins Stottern. Das Motor-Getriebe-Setup ist von Opel mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,9 Liter Super auf 100 Kilometer angegeben. Während meiner rund 100 Kilometer langen Testfahrt berechnete der Bordcomputer nach einem Mix aus Frankfurter-Stadtverkehr, zügiger Autobahnfahrt und kurvigen Landstraßen im Taunus ein Verbrauchsmittel von 6,2 Liter.
Vielseitige und gute Innenraumgestaltung
Neben dem spritzigen Fahrverhalten hat mich vor allem die neue Innenraumgestaltung überzeugt: Je nach Ausstattungslinie kann sie jung und trendbewusst mit farblichen Akzenten versehen werden oder man lässt sie edel und erwachsen mit wertigen Materialien ausführen. So will Opel den Spagat zwischen dem kleineren Lifestyle-Adam und dem größeren, gesetzter wirkenden Astra bewerkstelligen.
Viele Sicherheitssysteme im neuen Corsa
Viele der sonst nur aus höheren Fahrzeugklassen bekannten Sicherheitsfeatures werden in dem Kleinwagen verbaut. Systeme wie die Frontkamera mit Verkehrsschild-, Fernlicht- und Spurhalteassistent sowie Abstandsanzeige und Kollisionswarner funktionieren eher im Hintergrund. Im dichten Autobahnverkehr bin ich aber froh, den ebenfalls erhältlichen Toten-Winkel-Warner an Bord zu haben. Auch sicherheitstechnisch ist aus dem ehemals spartanischen Zweitwagen also ein vollwertiges Automobil geworden.
Das Infotainment-System IntelliLink gibt mittels Siebenzoll-Touchscreen Inhalte vom gekoppelten Smartphone wieder. Bei Multimediainhalten wie Musik funktioniert das tadellos. Die 300 Euro teure Ausstattungsoption bezieht aber auch das GPS-Signal und die dazugehörige Navigationsapp "Bringgo" vom Smartphone. An für sich keine schlechte Sache, denn so aktualisiert sich die Hardware im Auto mit dem Kauf eines neuen Telefons gleich mit. Doch jetzt der Wermutstropfen: Denn weder die Reaktionsgeschwindigkeit noch die Genauigkeit und Handhabung konnten überzeugen beziehungsweise mit einem integrierten Navigationssystem mithalten.