Erfahrungsbericht MINI MINI Cooper SE (184 PS) von lexi.lind, Januar 2020
Ich hatte das Vergnügen, den neuen Stromer-MINI bereits fahren zu dürfen und es war tatsächlich ein Vergnügen. Zum einen begrüße ich es sehr, dass MINI auf das bekannte Design setzt und nicht irgendwelche Designexperimente eingeht.
Und wer den MINI Dreitürer kennt, der weiß, die Rücksitzbank wird eher als zusätzliche Ablage genutzt und nur in den seltensten Fällen quetscht man sich als Großgewachsener nach hinten. Und womit ich nicht gerechnet habe, der Kofferraum steht mir auch in der Elektrovariante uneingeschränkt zur Verfügung. Sehr erfreulich, ist der Kofferraum ja von vorne herein nicht der Größte. Aber es ist ja auch ein MINI, da erwarte ich ja kein Raumwunder.
Die typische MINI-Charakteristik prägt auch dieses Cockpit, dass gilt auch für die tolle Verarbeitung und die feinen Materialien, für das Geld darf man das aber auch erwarten. Wer MINI kennt, wird sich bis jetzt sehr wohl und vertraut fühlen, was absolut für die Elektrovariante spricht. Doch komme ich zum entscheidenden Unterschied.
Mit 184 PS verspricht der E-MINI nicht nur auf dem Papier eine geile Performance, aber sei Dir bewusst, gibst Du Dich dieser hin, schmilzt die Reichweite nur so dahin. Und hier ist der MINI auch eher mini, als maxi. Autobahnfahrten sollten so nur für kurze Zeit eingeplant werden, zu den kälteren Jahreszeiten sollte man entspannt 150 Kilometer Reichweite einplanen, dann ist man vor bösen Überraschungen sicher.
Die Nutzung eines Stromers ist ohnehin in der Stadt am effektivsten und hier fühle ich mich mit dem MINI pudelwohl und mit den entsprechenden Ladevorgängen beim Einkaufen oder während der Arbeit ist für Entspannung gesorgt. Und dieses entsprechende Elektrofahr- bzw. Ladeverhalten hat man schnell raus, aber eine Umgewöhnung ist natürlich von Nöten. Keine Frage.
Ansonsten muss man sich nicht groß an den MINI E gewöhnen, einfach einsteigen und los geht es. Gut, es läuft im Detail ein bisschen anders als beim herkömmlichen MINI, aber vor große Probleme stellt einen das nicht.
Du kannst zum einen zwischen den vier Fahrmodi wählen, meist war ich in der Normalstellung unterwegs. Dafür wählte ich bei der Rekuperation stets das höchste Level, durch die sehr starke Bremswirkung war mir so sogar ein "One-Pedal-Fahren" möglich, d.h. ich steuere das Fahrzeug lediglich über das Gaspedal und schone das Bremspedal. Nach nur wenigen Kilometern hat man das verinnerlicht und ich habe es beim Fahrzeugwechsel in einen konventionell angetriebenes Fahrzeug schmerzlich vermisst. Ganz feine Sache.
Ein MINI steht für sportliche Performance, so auch die Elektrovariante und die lässt manch Sportwagen richtig alt aussehen. Nicht nur, dass der Kleine unglaublich rasant und stets geräuschlos von dannen zieht, dem Fahrwerk liegt der knackige Ritt ebenso wie der Lenkung. Alles wunderbar straff und direkt, Komfortfans dürfte das aber aufstoßen.