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Testbericht

Stefan Grundhoff, 12. Mai 2010
Was der Golf GTI seit langem ist, will nun auch der kleine Bruder werden – eine fahrende Ikone. Jetzt kommt der 180 PS starke Polo GTI.

Der Weg zur automobilen Ikone ist bekanntlich lang und beschwerlich. Einen Polo GTI gab es bereits seit längerem, doch zur Legendenbildung hat es bisher noch nicht gelangt. Bei der neuen Sportversion könnte dies anders werden. Denn nachdem sich der aktuelle Polo in Sachen Motorleistung dezent zurückhielt, macht der Polo GTI ein echtes Fass auf. War für Polo-Fans bisher bei überschaubaren 77 KW / 105 PS Schluss mit lustig, so fegt der GTI mit seinem doppelt aufgeladenen 1,4-Liter- Triebwerk mächtig nach vorn: 132 KW / 180 PS. Damit katapultiert sich der kleine Wolfsburger zwar nicht an die Spitze der sportlich motorisierten Kleinwagenklasse, doch allemal in die erste Reihe.

Bieten Konkurrenten wie Opel Corsa OPC oder Renault Clio RS vielleicht noch ein paar Pferde mehr an Motorleitung, so stellt sie der Polo mit seiner nahezu perfekten Symbiose aus Kraftentfaltung und Fahrdynamik jedoch deutlich in den düsteren Schatten. Grund für die Überlegenheit ist jedoch nicht der GTI an sich, sondern die nahezu konkurrenzlos gute Basis, die der normale Polo bietet. „Wir haben besonders viel Mühe in die Abstimmung von sportlichem Fahrwerk und Motor gelegt“, erläutert der Verantwortliche für die kleinen Baureihen im Hause Volkswagen, Dr. Ernst Lindner, „schließlich soll der Polo auch als Sportversion Maßstäbe setzen.“ Ein paar Kilometer auf kurvigen Straßen zeigen, dass die Entwicklungsabteilung von Volkswagen nicht zu viel versprochen hat. Der 3,98 Meter lange Polo GTI ist überaus agil, sportlich und alles andere als ein Aufschneider.

Der doppelt aufgeladene Vierzylinder mit 1,4 Liter Hubraum leistet 132 KW / 180 PS und ein maximales Drehmoment von 250 Nm. Damit die Leistung bereits unten herum anliegt und der vergleichsweise kleine Vierzylinder bei Beschleunigungen aus niederen Drehzahlen nicht allzu sehr ins Schwitzen kommt, beatmet frühzeitig ein Kompressor; in mittleren Drehzahlen schaltet sich ein Turbolader hinzu, der die Beatmung ab 3.500 Touren komplett übernimmt. Das Triebwerk wurde präzise auf das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe DSG abgestimmt, mit dem der Polo bissig am Gas hängt. Bereits im normalen Fahrmodus „D“ dreht das Triebwerk sehr hoch, sodass man versucht ist, manuell in den nächst höheren Gang zu schalten. Beeindruckend: der kleine Vierzylinder hat einen Motorsound wie ein großer.

Im Vergleich zum Vorgänger, der von einem 1,8 Liter großen Turbotriebwerk befeuert wurde, hat der neue Polo GTI zwar nicht mehr Leistung, jedoch einen um 25 Prozent geringeren Verbrauch. So soll sich der Einstiegssportler mit 5,9 Litern Super auf 100 Kilometern zufrieden geben. 0 auf 100 km/h schafft der 1,2 Tonnen schwere Fronttriebler in 6,9 Sekunden und gönnt seinen Insassen eine Höchstgeschwindigkeit von 229 km/h. Ab Tempo 190 kann der Polo GTI seinen kleinen Hubraum jedoch auch durch die doppelte Aufladung nicht überspielen. Der Vortrieb Richtung Höchstgeschwindigkeit wird zunehmend dünner.

Auf kurviger Langstraße ficht einen das sowieso nicht an. Hier macht der Nachwuchs-GTI sowohl im normalen Modus, als auch im Sportprogramm des DSG viel Freude. Dafür, dass die üppige Motorleistung auch sinngerecht auf die Fahrbahn kommt, sorgt ein elektronisches Querdifferenzial an der Vorderachse. wird Die Lenkung ist präzise, die Bremsen bissig und das Fahrwerk straff. Schmerzlich vermisst wird allein eine elektronische Dämpfereinstellung, mit der das Spektrum weiter aufgefächert werden könnte. So neigt der Polo GTI zu spürbarer Härte, die sich gerade bei kurven Bodenwellen spürbar auf das Gemüt der Insassen niederschlägt.

Im Innenraum ist der VW Polo GTI ebenso wie seine zahmeren Brüder Referenzklasse. Bedienelemente, Verkleidungen, Sitze und Verarbeitung suchen in der Kleinwagenklasse ihresgleichen. Wenn es etwas auszusetzen gibt, ist es die etwas zu kurze Oberschenkelauflage der Karo- Sportsitze, an der sich nur groß gewachsene Insassen stören dürften und das alles andere als überzeugende Navigationssystem. Hier ist der Polo auch als GTI in Sachen Kartendarstellung und Bedienung nicht auf der Höhe der Zeit. Der Laderaum des Polos ist mit 185 bis 882 Litern klassenüblich ausgestaltet. Der Preis für den VW Polo GTI liegt bei 22.500 Euro. Der preisliche, fahrdynamische und komfortable Abstand zum große Bruder Golf GTI ist nach wie vor groß genug, sodass der Zögling hier kaum wildern dürfte. Die Serienausstattung bietet unter anderem ESP, Airbags, 17-Zoll-Alufelgen, Klimaanlage, Sportfahrwerk, Sportsitze und sportliche Schweller rundherum.

Quelle: Autoplenum, 2010-05-12

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