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Testbericht

25. August 2005
Burg im Spreewald, 23. August 2005 – Der Jetta kann in Deutschland bereits auf eine 26-jährige Geschichte zurückblicken. Die erste Stufenheckversion des VW Golf hieß 1979 Jetta, dann kamen der Vento und der Bora, und jetzt heißt das Modell wieder Jetta. Die neue Generation ist nun im Handel. Wir haben das Auto für Sie getestet. Zwei Benziner und zwei Diesel Zum Marktstart erhält die Stufenheck-Limousine zwei Benziner und zwei Diesel als Motoren. Die Ottoaggregate leisten 102 und 150 PS, die Selbstzünder 105 und 140 PS. Der Basis-Benziner und der kleine Diesel werden mit Fünfgang-Schaltung ausgeliefert, die anderen beiden Versionen mit sechs Gängen. Vier Motoren sind nicht viel, aber weitere Versionen folgen schon bald: ein 1.6 FSI mit 115 PS in den nächsten Tagen, der 2.0 TFSI aus dem Golf GTI im Oktober und gegen Ende des Jahres ein 170 PS starker 2.0 TDI. Die schwachen Golf-Motorisierungen, der 1.4 mit 75 PS, der 2.0 SDI mit 75 PS und der 1.9 TDI mit 90 PS sollen nicht angeboten werden. 2.0 FSI mit 150 PS Der erste unserer Testkandidaten war der stärkere der zwei Benziner, die vom Start an zur Verfügung stehen. Der Zweiliter-Benzindirekteinspritzer leistet 150 PS und beschleunigt den Jetta in 9,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Damit ist die 150-PS-Version deutlich schneller als die beiden schwächeren Benziner mit 102 und 115 PS, die 12,2 beziehungsweise 11,1 Sekunden benötigen. Aber auch schwächer als der 2.0 TFSI, der den Standardsprint in 7,5 Sekunden erledigt. Subjektiv fährt sich der Motor sehr flott, den Vorgängermotor 1.8T erreicht das Aggregat aber nicht. Den Spritverbrauch des 150-PS-Ottomotors gibt Volkswagen mit 7,8 Liter Super auf 100 Kilometer an. Das serienmäßige Sechsgang-Getriebe lässt sich ohne Probleme schalten.

1.9 TDI mit 105 PS Der kleinere von den beiden Selbstzündern ist ein seit langem bekannter Geselle. Er werkelte schon im Vorgänger Bora und arbeitet in vielen Modellen des VW-Konzerns. Er spurtet in 11,9 Sekunden auf Tempo 100 und ist damit etwa zwei Sekunden langsamer als der größere Diesel mit 140 PS. Doch auch mit dem kleinen Diesel fühlt man sich flott. Der Spritverbrauch bleibt mit 5,2 Litern auf 100 Kilometer sehr niedrig, der 140-PS-Bruder braucht allerdings auch nicht viel mehr. Ein Grund dafür mag das Sechsgang-Getriebe des 2.0 TDI sein – der kleinere Diesel muss mit fünf Gängen auskommen. Der Preisunterschied ist mit 2.150 Euro so groß, dass wir zu dem kleineren Diesel tendieren würden. Großer Kofferraum Im Innenraum gibt es keine erkennbaren Unterschiede zum VW Golf. Und auch im Fond ist etwa ebenso viel Platz wie im Schrägheckauto. Das heißt: Selbst für große Erwachsene gibt es mehr als genug Raum. In den Kofferraum passen stattliche 527 Liter. Zum Vergleich: Beim Golf passen nur 350 Liter hinein, wenn man die Rückbank nicht umlegt. Auch im Vergleich zu Konkurrenzmodellen ist es ein guter Wert. Auch die Höhe der Laderaumkante ist für eine Stufenhecklimousine akzeptabel. Der Kofferraum öffnet sich nicht nur nach hinten, sondern auch nach oben, sodass das Beladen in der Regel keine Schwierigkeiten machen sollte. Umklappbare Rücksitzbank Wer längere Gegenstände befördern möchte, profitiert von der serienmäßig umklappbaren Rücksitzlehne. Die Fondbank bleibt dabei wie beim Golf an ihrem Platz, sodass sich keine ebene Ladefläche ergibt.

Sperriges kaum transportabel Durch die asymmetrisch geteilte Rücksitzlehne können neben einem langen Gepäckstück auch noch ein oder zwei Passagiere im Fond mitreisen. Wer allerdings etwa einen Kühlschrank oder einen großen Fernseher transportieren möchte, muss entweder einen Dachträger anschaffen oder gleich ein Stufenheckauto wie den VW Golf wählen.

Ungeliebte Stufenhecklimousinen Stufenhecklimousinen sind hierzulande in der Golfklasse nicht besonders beliebt. Das liegt nicht nur daran, dass man Sperriges schlecht transportieren kann, sondern auch an ästhetischen Vorlieben. Zu den Vorteilen von Stufenheckmodellen zählt jedoch der große Gepäckraum, der meistens größer ist als bei der entsprechenden Schrägheckvariante – so auch beim Jetta. Außerdem sind Wertgegenstände sicherer als im Innenraum eines Schrägheckautos aufgehoben. Ab 18.950 Euro Die Preise für den Jetta beginnen bei 18.950 Euro. Die Ausstattungen heißen wie beim Golf Trendline, Comfortline und Sportline. Die Basisversion besitzt dieselbe Sicherheitsausstattung wie der Golf – also sechs Airbags, ABS und ESP. Wie beim Golf gibt es außerdem elektrisch einstellbare Außenspiegel und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Während das Schwestermodell jedoch serienmäßig nur vorne elektrische Fensterheber hat, besitzt der Jetta vier davon. Außerdem hat er dem Schrägheckler eine automatische Gepäckraumöffnung, eine Klimaanlage, 16-Zoll-Stahlräder sowie ein vollwertiges Reserverad voraus.

Weiß und Blau Während es beim Golf die Farben Weiß und Blau ohne Aufpreis gibt, gilt das beim Jetta nur für Weiß. Der von uns gefahrene 2.0 FSI ist ab 21.150 Euro zu haben, und für den 1.9 TDI zahlt man mindestens 20.950 Euro. Mazda, Toyota, Ford und Renault Zur Konkurrenz des Jetta zählen der Mazda 3 und die Stufenheckversionen des Toyota Corolla, des Ford Focus und des Renault Mégane. Bei allen lassen sich die Fondlehnen umklappen. Der schickste Viertürer in diesem Vergleichsfeld ist für uns der Mazda. Das liegt wohl daran, dass hier der hintere Überhang nicht so auffällig ist. Der VW streckt sein Hinterteil für unseren Geschmack etwas zu weit heraus.

Preis eher im oberen Bereich Bei den Preisen liegt das Einstiegsmodell des Jetta im oberen Mittelfeld. Für den Mazda 3 werden in der vergleichbaren Ausstattung Active bei ähnlicher Motorisierung 19.090 Euro fällig. Hier sind allerdings sogar CD-Radio und Klimaautomatik an Bord. Den Focus gibt es mit 100 PS ab 18.025 Euro, doch hat diese Version nur vorne elektrische Fensterheber. Der Toyota kostet lediglich 17.800 Euro; hier ist zwar ein CD-Radio Serie, dafür nur zwei elektrische Fensterheber. Noch günstiger ist der Mégane als Sondermodell Avantage mit 113 PS und gehobener Ausstattung für 17.300 Euro. Und im Vergleich zum Publikumsliebling Golf? Ein vergleichbar ausgestatteter Fünftürer kostet mit dem 102-PS-Motor 17.730 Euro, ist also etwa 1.000 Euro günstiger.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor mit Benzindirekteinspritzung
Hubraum:1.984
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:110 kW (150 PS) bei UPM
Drehmoment:200 Nm bei 3.500 UPM
Preis
Neupreis: 18.950 € (Stand: August 2005)
Fazit
Stufenheckautos sind Geschmackssache, und in Deutschland werden sie in der Golfklasse nur selten gekauft. Durch den Jetta wird sich das kaum ändern. Aber der Jetta wird auch hauptsächlich für die USA gebaut. Sieht man sich die objektiven Kriterien an, so schneidet der Jetta gar nicht schlecht ab. Er hat einen großen Kofferraum und eine umlegbare Rückbank, sodass man zumindest lange Gegenstände gut transportieren kann. Der Preis liegt im Vergleich zur Konkurrenz eher im oberen Bereich. Er ist auch deutlich teurer als ein fünftüriger Golf, den wir auch aus diesem Grund vorziehen würden. (sl)

Quelle: auto-news, 2005-08-25

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