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Testbericht

Sebastian Viehmann, 21. Juli 2010
Golf mit Stufenheck war gestern: Der neue Jetta hat deutlich mehr Platz und Laderaum anzubieten als der Kompaktklassen-König. Auch beim Preis ist der Jetta dem Golf entwachsen. Er wird rund 20.000 Euro kosten.

„Das ist unser Brot-und-Butter-Auto“, sagt Volkswagens US-Geschäftsführer Mark Barnes über den neuen Jetta. Kein VW verkauft sich besser im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, deshalb wurde das Auto auch auf den amerikanischen Geschmack abgestimmt. Dort heißt es bekanntlich „Bigger is better“. Mit 4,64 Metern überragt der Jetta den Golf um 40 Zentimeter, das macht sich im Innenraum bemerkbar. Der Jetta hat deutlich mehr Freiraum für Fahrer und Beifahrer als der Golf, auch im Fond können Erwachsene bequem die Beine ausstrecken.

Der Kofferraum ist einfach gestrickt und hat abgesehen vom automatischen Öffnungsmechanismus keine Extras wie Unterbodenfächer, dafür schluckt er aber 510 Liter (160 Liter mehr als der Golf) und lässt sich gut beladen. Das Cockpit erinnert weitgehend an den Golf, allerdings gibt es ein paar Unterschiede. So befindet sich der Startknopf für den Motor beispielsweise unten an der Mittelkonsole hinter dem Ganghebel. Bis der Jetta im Januar 2011 auch in Deutschland verkauft wird, werden einige Details geändert, darunter wohl auch die ungewohnt kleinen Außenspiegel. Was bleibt, ist die schlechte Übersicht beim Spurwechsel nach hinten – daran ist die breite B-Säule schuld.

Unter der Haube hat der Jetta Motoren von 105 bis 200 PS. Bei den Turbo-Benzinern reicht die Palette vom 1.2 TSI mit 105 PS über den 1.4 TSI mit 122 oder 160 PS bis zum 2.0 TSI mit 200 PS. Bei den Diesen stehen der 1.6 TDI mit 105 PS und der 2.0 TDI mit 140 PS zur Auswahl. Außer für den 1.2 TSI gibt es für alle Modelle optional ein automatisches DSG-Doppelkupplungsgetriebe, je nach Motorisierung hat es sechs oder sieben Gänge. Die Hybridversion des Jetta, die 2012 erscheint, ist primär für Märkte wie die USA oder Japan gedacht. Ob man den Hybrid auch in Deutschland kaufen kann, ist ungewiss.

Mit dem aus dem Golf GTI bekannten Zweiliter-Turbobenziner ist der Jetta kraftvoll motorisiert, kommt ohne Turboloch schnell vom Fleck und sorgt für entspannte Überholmanöver mit üppigen Drehmomentreserven. In Verbindung mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe ist der 200 PS starke Wagen nicht minder agil, allerdings sind das Anfahren und der Übergang in den zweiten Gang bei niedrigem Tempo etwas ruckelig. Den Durchschnittsverbrauch gibt VW mit 6,9 Litern pro 100 Kilometer an. Das Einstiegsmodell mit 105 PS verbraucht im Schnitt 5,3 Liter pro 100 Kilometer, der sparsamste Jette ist der 1.6 TDI (105 PS) mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,5 Litern pro 100 Kilometer. Gegen Aufpreis gibt es das BlueMotion-Paket mit Start-Stopp-Automatik, dann sinkt der Verbrauch auf 4,2 Liter pro 100 Kilometer.

Der Jetta fährt sich angenehm und komfortabel. Man spürt zwar, dass er weicher abgestimmt ist als ein Golf, doch der Wagen gibt in schnellen Kurven eine passable Figur ab. Er legt nur eine minimale Wankneigung an den Tag, lenkt präzise ein und untersteuert erst spät. Auch der Federungskomfort ist gut. Weil der Jetta allerdings wegen der deutschen Autobahnen für ein deutlich höheres Tempo ausgelegt wird, bekommt die Europa-Version eine komplexere Radaufhängung an der Hinterachse (Vierlenkerachse statt Verbundlenkerachse). Damit dürfte hoffentlich auch das laute Poltern der Vergangenheit angehören, dass der Jetta bei manchen Querfugen und Schlaglöchern an den Tag legt.

In Nordamerika wird der Jetta zum Kampfpreis von 15.995 US-Dollar an den Start gehen, das sind 500 Dollar mehr als Toyota für seinen Corolla verlangt. Der gehört zu den erfolgreichsten „Sub Compacts“ in den USA und ist Volkswagens Primärziel in der Kompaktwagen-Schlacht. Noch müssen sich die Japaner vor den Deutschen aber nicht fürchten. In Kalifornien zum Beispiel, dem wichtigsten Automarkt der USA, war der Honda Civic im ersten Quartal 2010 die Nummer Eins mit einem Marktanteil von 21,7 Prozent. Auf Rang zwei lag der Toyota Corolla, auf Rang Drei der Hybrid Prius. Der Jetta rollte nur auf den vierten Platz, gefolgt vom Mazda 3. In den gesamten USA wurden 2009 fast 268.000 Corollas und 214.000 Civics verkauft – beide allerdings mit fallender Tendenz. Beim Jetta waren es etwas mehr als 88.000 Fahrzeuge.

In Deutschland darf man vom Jetta keine Kampfpreise erwarten. Der Wagen wird schon aufgrund der moderneren Motorenpalette deutlich teurer sein als in den USA. Das Einstiegsmodell mit dem 1,2-Liter TSI-Motor wird ungefähr 20.000 Euro kosten. Zur Serienausstattung (Basismodell Trendline) gehören unter anderem ESP, sechs Airbags, Tagfahrlicht und Klimaanlage. Das Modell Comfortline hat zusätzlich Komfortsitze, CD-Radio, Einparkhilfe, Lederapplikationen und Mittelarmlehne an Bord. Beim Top-Modell Highline wird die Ausstattung durch Dinge wie Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht-Funktion und Klimaautomatik ergänzt.

Quelle: Autoplenum, 2010-07-21

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