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Testbericht

Stefan Grundhoff, 23. August 2010
Volvo-Kombis sind müde, langweilig und nur das rechte Gefährt für extravagante Lehrerfamilien? Eine Spritztour im Volvo V 70 T6 AWD Heico räumt auf mit alten Vorurteilen und lässt einen AMG und M-GmbH träumen.

243 KW / 330 PS, Allradantrieb, Automatikgetriebe und 250 km/h Spitze – hört sich das wie ein Langweiler-Kombi an? Wer scharf auf den schärfsten Volvo aller Zeiten ist, sollte schnell zugreifen. Die sportlichste Sonderedition des V70 kostet 70.193 Euro und ist hierzulande auf gerade einmal 100 Fahrzeuge limitiert. Noch nie haben die Schweden ein derart sportliches Modell auf breite Reifen gestellt. Bereits das Basismodell des Volvo V 70 T6 AWD ist nicht dafür bekannt, an besonderen Leistungsdefiziten zu leiden. Doch der jüngst auf 224 KW / 304 PS erstarkte Reihensechszylinder mit Turboaufladung bekam bei Volvo-Haustuner Heico Sportiv noch einmal eine spürbare Leistungsspritze. Nach der stehen dem engagierten Kombipiloten 243 KW / 330 PS und ein bissiges Drehmoment von 460 Nm zur Verfügung. Das liegt bereits bei 2.100 Touren an und sorgt dafür, dass der Familienvater auf dem Weg nach Hause oder zum nächsten Termin auch niedertourig alle Möglichkeiten hat, sportlicher als erwartet unterwegs zu sein.

Optisch unterscheidet sich der Volvo V 70 T6 AWD von Heico kaum von seinen schwächeren Brüdern. Ein paar Schweller und Spoiler hier – Breitreifen und eine luxuriöse Innenausstattung. Alles kaum spektakulär, aber eben das, was ein Kunde in dieser Preisklasse von einem Edelkombi erwartet. Bequeme Ledersitze, natürlich mit elektrischer Verstellung und Sitzheizung, gibt es für die Passagiere in der ersten Reihe. Etwas mehr Beinauflage und Seitenhalt dürften es für einen Familiensportler wie den V70 jedoch durchaus sein. Das Armaturenbrett hat abgesehen von einer kleinen Plakette mit der laufenden Serienummern des Sondermodells keine nennenswerten Unterschiede zur Serie. Das Lenkrad ist griffig, die Instrumente mittlerweile etwas betagt und nach wie vor ärgert die Bedienung des Navigationssystems an der Lenkrad-Rückseite.

Hier herrscht dringender Nachholbedarf, denn nicht nur die Hauptkonkurrenz von Mercedes, Audi oder BMW bietet deutlich bessere und leichter zu bedienende Systeme. Auch im Fond des V 70 lässt es sich angenehm reisen. Da macht der Sportskamerad keinen Unterschied zum normalen Modell. Das Platzangebot auf der weichen Lederbank ist vorbildlich und der Volvo erweist sich nicht nur aus Innenraumaspekten als idealer Reisewagen. Der Laderraum schluckt zwischen 575 und 1.600 Litern. Standesgemäß lässt sich die Heckklappe elektrisch bedienen.

Volvo ist sonst kaum für seine besonders sportiven Triebwerke bekannt. Der V70 T6 AWD von Heico Sportiv macht da eine Ausnahme. Dank neuer Motorsteuerung gibt es 26 PS und ein sattes Plus an Durchzug mehr. Den Spurt 0 auf 100 km/h schafft der Allradler in 5,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h abgeriegelt. Die Motorleistung wird über die serienmäßige Sechsstufen-Automatik an die beiden Antriebsachsen übertragen. Im Normalbetrieb wird ein Großteil der Leistung an die Vorderachse übertragen. Spürbare Antriebskräfte lassen sich so kaum überspielen. Volvo gibt einen Normverbrauch von 10,6 Litern Super auf 100 Kilometern an. Doch der drehfreudige Sechszylinder mit Turboaufladung macht es einem schwer, diesen Verbrauch nur in Ansätzen zu erreichen. Gerade auf schnellen Landstraßen-Passagen oder auf der Autobahn animiert einen der Volvo dazu, seine Leistungsreserven abzurufen. Da liegt ein Durchschnittsverbrauch von knapp elf Litern in weiter Ferne.

Beim Fahrwerk haben die Entwickler von Heico und Volvo ebenfalls einiges verändert. So wurde der Serien-V70 um 30 Millimeter tiefer gelegt und mit einem 19-Zoll-Radsatz mit 245/35er Reifen ausgestattet. Härtere Federn und Stoßdämpfer sollen ebenfalls dafür sorgen, dass der Sport-V70 seine Leistung auch in schnellen Kurven artgerecht auf die Straße bringt. Die sportliche, aber nicht zu harte Abstimmung passt dabei gut. Trotzdem vermisst der ambitionierte Fahrer eine direktere Lenkung, die eine genaue Rückmeldung von der Fahrbahn gibt. Zudem wankt die Karosserie trotz der härteren Fahrwerksabstimmung im Grenzbereich deutlich. Zur Jagd um die Pylonen oder einen dynamischen Ritt über kurvenreiche Bergstraßen taugt der Volvo auch wegen der deutlichen Neigung zum Untersteuern daher nur bedingt. Er fühlt sich insbesondere auf langen Autobahnetappen oder seichten Landstraßen zu Hause, wo er seine Komfort-Vorteile und die Motorleistung ausspielen kann.

Quelle: Autoplenum, 2010-08-23

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