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Testbericht

14. November 2006
Palma, 14. November 2006 – So schick, so schön: Mit dem Volvo C30 zeigt der schwedische Hersteller Mut zum Design und stößt gleichzeitig in ein neues Segment vor. Mit dem stylischen Kompaktwagen will der Autobauer gegen Audi A3 und BMW 1er antreten. Dafür gilt es, neue Zielgruppen zu finden und vor allem anzusprechen. Schon 2003 hat Volvo mit dem S40 begonnen, sein konservatives Image abzulegen und mit frischem Mut neue Käuferschichten anzusprechen. Vor allem galt es, Staub aus den Kleidern zu schütteln: Früher hatten Volvos eine recht langweilige kantige Form. Gekauft wurden sie, glaubt man dem Image, überwiegend von Leuten, die Rollkragenpullover mögen, meist in pädagogischen Berufen tätig waren und vor allem Wert auf Sicherheit und Komfort legten. Anleihen vom Schneewittchensarg Dennoch gab es Design-Höhepunkte wie den legendären Volvo P 1800 ES von 1971, der wegen seiner ungewöhnlichen Heckfenstergestaltung den liebevollen Spitznamen „Schneewittchensarg“ bekam. Beim neuen C30, der sich die Plattform und den Radstand mit S40 und V50 teilt, finden sich die Elemente des Märchen-Autos wieder. Von vorn ist der kompakte Schwede unverkennbar ein Volvo, der im Rückspiegel auch schnell mit S40/V50 verwechselt werden kann. Doch schon in der Seitenlinie, die in breiten, muskulösen Schultern endet, verlieren sich die Gemeinsamkeiten. Richtig schön anzuschauen ist das Heck des Wagen, das mit seiner großen, nach unten gezogenen Scheibe tatsächlich an den Schneewittchensarg erinnert. Ein kleiner Spoiler, der serienmäßig bei den Top-Varianten D5 und T5 montiert ist, polarisiert: Seine Kritiker finden ihn zu wuchtig. Zwei verchromte Endrohre grüßen die Hinterherfahrenden und zeugen davon, dass im Motorenraum die stärksten Varianten von Benziner oder Diesel untergebracht sind. Bequemes Residieren Man muss nicht der siebte Zwerg sein, um sich auf den vorderen Plätzen des Schneewittchen-Gefährts wohlzufühlen. Auf dem Gestühl sitzt es sich bequem, straff und auf Wunsch auch mit beheiztem Hinterteil. Nur beim Anlegen des Sicherheitsgurtes ist eine Verrenkung notwendig, weil die B-Säule ziemlich weit hinten steht. Der Innenraum ist ansprechend und wertig gestaltet. Auch im C30 findet sich die neue, scheinbar frei schwebende, Volvo-Mittelkonsole wieder, die von der Sache her nur ein Mittelbrett ist: Dahinter ist noch ein kleines Staufach zu finden. Die eigentliche Bedieneinheit für Telefon, Radio und Klimaautomatik ist wie die Fernbedienung eines TV-Gerätes gestaltet. Das sieht zwar hübsch aus, erweist sich aber in der Praxis als recht fummelig, da die Tasten ziemlich klein sind. Dafür lässt sich die Konsole in verschiedenen Designs bestellen. Immerhin: Für die gute Stube des C30 lassen sich 15 Kombinationsmöglichkeiten von Polstern und Innenraumfarben finden.

Keine billigen Plätze Wer in den Fond möchte, muss zunächst ein wenig Gymnastik betreiben, wird aber mit einem super Platzangebot belohnt. Für Kopf und Knie eines Erwachsenen ist jedenfalls genügend Raum vorhanden. Das kommt daher, dass Volvo gar nicht erst den Versuch unternommen hat, eine Dreier-Bank zu installieren, sondern gleich zwei Einzelsitze verbaut hat. Diese sind zudem leicht zur Fahrzeugmitte hin versetzt, von billigen Plätzen ist hinten also nichts zu spüren. Nur die massiven Kopfstützen der Vordersitze stören ein wenig das Wohlbefinden, denn sie haben leider keine Öffnung zum Durchschauen. 278 Liter Stauraum sind nicht viel Kommen wir zum Heckabteil unter der großen Glasklappe. 278 Liter Stauraum sind nicht gerade viel und die hohe und enge Ladeöffnung leistet auch keinen Beitrag dazu, den C30 als Transportwunder zu bezeichnen. Immerhin lassen sich die Rücklehnen leicht klappen, sodass das Gepäckvolumen auf 921 Liter erhöht werden kann. Eine Abdeckung gibt es nur gegen Aufpreis, dafür aber ab Mitte 2007 auch in einer festen Variante. Inweit dieses Manko die anvisierten Käufer stört, bleibt abzuwarten. Die Zielgruppen sind klar umrissen: Wer sich einen C30 kauft, ist bis zu 35 Jahre alt, verdient gutes Geld und hat noch keine Kinder. Eine zweite Gruppe sind die so genannten „Silver Agers“, auch „Empty Nesters“ genannt. Frei übersetzt bedeuten diese Marketing-Begriffe so viel, dass Leute über 50, deren Kinder bereits aus dem Haus sind, vielleicht einen Premium-Kompaktwagen kaufen wollen, weil sie etwas Neues probieren möchten. Dabei will der Hersteller vor allem Kunden gewinnen, die vorher noch keinen Volvo besaßen. Fünf Benziner, drei Diesel Um den C30 voranzubringen, gibt es fünf Benzinmotoren von 100 bis 220 PS und drei Diesel von 109 bis 180 PS. Die beiden Top-Varianten D5 und T5 sind wir bereits gefahren. Der Fünfzylinder-Dieselmotor powert mit 180 PS und einem Drehmoment von 350 Newtonmetern. Der 2,4-Liter-Turbomotor wird zurzeit ausschließlich mit einer Fünfgang-Automatik kombiniert. Erst ab Mitte 2007 soll es für den D5 auch ein Schaltgetriebe geben. Der Motor ist nach dem Kaltstart recht laut, wird danach leiser, bleibt aber akustisch anwesend. Die Automatik schaltet sehr sanft und kann auch manuell bedient werden, trübt aber den Fahrspaß ein wenig durch langsames Ansprechverhalten beim Kickdown. Dennoch sprintet der C30 D5 in 8,4 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von immerhin 220 km/h.

Top-Ottomotor mit 220 Turbo-PS Den Otto-Gipfel bildet ein 220 PS starker 2,5-Liter Turbomotor, der mit einem Drehmoment von 320 Newtonmetern antritt. In Kombination mit einer exakten Sechsgang-Schaltung ist dieser Fünfzylinder die sportlichste Variante, C30 zu fahren. Die Maschine bringt viel Power von unten und drückt einem vor allem bei Zwischenspurts den Sitz regelrecht ins Kreuz. Nach nur 6,7 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, weiter gehts bis immerhin 240 km/h. Auch der Rest der Komponenten passt, um den Schweden sportlich und agil voranzubringen. Das Fahrwerk ist ein gelungener Kompromiss aus komfortabler Dämpfung und straffer Abstimmung, nur kurze Stöße werden nach innen gemeldet. Der C30 lässt sich ambitioniert um Kurven bringen und quittiert Ausbruchsversuche mit Untersteuern, bevor das ESP eingreift. Gegen Aufpreis kann ein straffer abgestimmtes Sportfahrwerk geordert werden. Ab 18.600 Euro Der Volvo C30 ist ab 18.600 Euro zu haben. Dafür bekommt man den 100 PS starken 1,6-Liter-Benziner. Darüber hinaus gibt es die Linien Kinetic, Momentum und Summum. Der Top-Diesel D5 kostet 27.200 Euro, der Spitzenbenziner ist für 28.500 ab der Linie Kinetic zu haben. Bereits das Basismodell verfügt über die Volvo-typische Sicherheitsausstattung wie Seitenaufprallschutz-System, das Schleudertrauma-Schutzsystem, das ESP, Kopf-Schulterairbags und Seitenairbags. Zur Komfortausstattung gehören das CD-Radio, der höhenverstellbare Beifahrersitz und eine manuelle Klimaanlage. (hd)
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Automatikgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Turbodiesel
Hubraum:2.400
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:5
Leistung:132 kW (180 PS) bei UPM
Drehmoment:350 Nm bei 1.750 - 3.250 UPM
Preis
Neupreis: 18.600 € (Stand: November 2006)
Fazit
Mit dem C30 könnte Volvo der Einstieg ins Kompaktsegment gelingen. Der Wagen ist überaus schick, lässt sich stark motorisieren und bringt dynamische Qualitäten mit. Zudem können im Fond zwei Erwachsene bequem reisen. Inwieweit der kleine Kofferraum und die hohe Ladekante stören, müssen die Kunden entscheiden.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2006-11-14

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