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Testbericht

Jürgen Wolff, 26. Januar 2008
Für Peugeot hat sich der 206 als Glücksgriff erwiesen. Egal ob Limousinchen, Cabrio oder Mini-Laster: Der feine Kleine verkauft sich prächtig. Und immer öfter wird er unter dem Kombi-Kürzel SW geordert. Besser als Diesel oder als Benziner?

Zum vierten Mal in Folge blieb der 206 im vergangenen Jahr das beliebteste Importauto in Deutschland. Und auch als Lifestyle-Laster kommt der 206 seit seiner Markteinführung langsam, aber beachtlich. Traditionell liegt die Kombi-Quote in diesem Segment gerade mal bei fünf Prozent. Der 206 SW allerdings erreichte vergangenes Jahr im Modellmix mit 8738 Zulassungen einen Anteil von fast 16 Prozent - und damit fast schon den über alle Klassen gemittelten Kombi-Schnitt von gut 21 Prozent.

Allein am Ladevolumen kann's kaum liegen: Das ist mit 313 Litern nur bei voller Bestuhlung etwas größer als bei der 206er Limousine mit 245 Litern. Bei umgeklappten hinteren Sitzreihen bietet der Kombi annähernd Gleichstand: 1136 Liter, ganze 6 Liter mehr als die Schrägheck-Limousine. Es müssen also andere Werte sein, die für einen SW sprechen. Sind es auch. Platz allein zum Beispiel ist nicht alles - es kommt auch darauf an, wie man ihn bestücken kann. Und da ist der SW im Vorteil. Die (serienmäßig getönte) Heckscheibe kann wie bei einigen "großen" SUV und Kombis unabhängig von der Heckklappe geöffnet werden - prima, um mal eben eine Einkaufstasche rein zu hieven, ohne dass der Hund gleich abhaut. Und wenn der 206 SW dann doch mal die große (Heck-)Klappe aufreißt, dann sorgt die niedrige Ladekante von 54 Zentimetern für bequemen Zugang.

Aber das ist nicht alles, was für den kleinen Kombi spricht. Wenn schon nicht dem Gepäck dann bietet er doch den Passagieren mehr Platz - vor allem hinten. Mit etwas über vier Metern ist er 20 Zentimeter länger als die Limousine - was die Ingenieure vor allem dazu nutzten, die Rückbank nach hinten zu versetzen. Das Ergebnis: Mehr Freiheit für die Knie. Und mehr Platz für Gedanken ist zwischen Kopf und Wagenhimmel auch noch.

Vor allem aber dürfte es die freche flotte Optik sein, mit der Peugeots 206 SW Sympathiepunkte sammelt. Die Frontpartie ist mit der Limousine identisch - danach beginnt die eigenständige Linienführung. Serienmäßige Dachreling, sanft ansteigende Gürtellinie, im Fensterrahmen versenkte Griffe an den hinteren Türen, Rückleuchten, die weit in die Kotflügel reichen - dynamisch, praktisch, imageträchtig. Wer sich ohne Ego-Schmerzen im Stadtverkehr und gelegentlich über Land und Autobahn bewegen will, ist mit dem Kombi-Franzosen gut bedient.

Fragt sich nur, mit welcher Motorisierung. Diesel? Oder doch Benziner? Wie meist heißt auch hier die klare Antwort: Das kommt darauf an. Darauf, welche persönlichen Präferenzen man in den Vordergrund stellt. Wir haben den 1,6-Liter Benziner auf gleicher Strecke gegen den 1,6-HDi-Diesel gefahren - und durchaus klare Unterschiede ausgemacht. Beide Motoren entwickeln 109 kW/80 PS aus 1560 cm³ beim Diesel und 1587 cm³ beim Benziner. Aber aus diesen 80 PS entspringen durchaus unterschiedliche Temperamente. Der Diesel kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h, der Benziner schafft 4 km/h mehr. Das klingt nach nur wenig Differenz, macht vom gefühlten Fahren her jedoch einen durchaus merkbaren Unterschied. Zumal der Diesel auf den letzten Strichen des Tachometers der 190 mühsamer nahe kommt als der Benziner der 200. Wer also eher längere Strecken fährt oder solche, auf denen höhere Geschwindigkeiten möglich sind, hat mit dem Benziner etwas mehr Freude.

Der Diesel dagegen macht im Stadtverkehr und auf der Landstraße mehr Vergnügen - immer da also, wenn es nicht um möglichst langes Tempo sondern um Abbremsen und Beschleunigen geht. Formal sieht es für Diesel und Benziner beinahe gleich aus: Der Benziner ist in 10,4 Sekunden auf Tempo 100. Der Diesel braucht eine zehntel Sekunde weniger. Aber während der Benziner mit 147 Nm Drehmoment auskommen muss, die erst bei 4000 Umdrehungen anliegen, zieht der Diesel 245 Nm aus seinen vier Zylindern - und das schon ab 1750 Umdrehungen. Dank der "Overboost"-Funktion stehen bei Bedarf durch eine kurzzeitige Erhöhung des Ladedrucks sogar 260 Nm zur Verfügung. Das merkt man natürlich vor allem bei stadtüblich niedrigen Drehzahlen.

Dass der Diesel die auch rundum "saubere" Alternative ist, gehört bei Peugeot zum Image. Schließlich war der 206 der erste Kleinwagen, dem ein Filter das Rußen abgewöhnt hat. Das hat dem 1,6-Liter-Diesel nicht nur ein rotes "i" im HDi-Schriftzug verschafft sondern auch Euro-4. Der Benziner muss sich dagegen mit Euro 3 und D4 begnügen. Besser schneidet der Diesel auch in Sachen Lärmemission ab. Der Diesel kommt im Stand auf 78 dB(A), der Benziner auf 82. Logisch - auch beim Verbrauch liegt der Diesel vorne. 4,8 Liter schluckt er im Schnitt auf 100 Kilometer, der Benziner braucht 6,7 Liter. Für die Stadt-Präferenz des Diesel spricht auch der Innerorts-Verbrauch von 6,0 Litern - der Benziner liegt bei 8,7 Liter.

Bleibt noch das Thema Preis. Den Benziner gibt es mit 1,6-Liter-Motor nur in der Version Tendance und kostet da ab 16.050 Euro. Der Tendance-Diesel ist mit 17.900 Euro ein gutes Stück teurer. Aber: Er lässt sich auch teurer wieder verkaufen. DAT kommt zu der Prognose, dass die SW-Modelle mit HDi-Diesel und Rußpartikelfilter in den nächsten drei Jahren einen geringeren Wertverlust haben werden als durchschnittlich andere Fahrzeuge im gleichen Segment. In der Gesamtrechnung wird's in der Regel also zumindest dabei pari ausgehen zwischen Diesel und Benziner.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2008-01-26

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