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Testbericht

25. Februar 2013
Cannes (Frankreich), 26. Februar 2013 - Fiat erweitert die Produktpalette des Minivans 500L. Zu den zwei bisher angebotenen Aggregaten gesellen sich ein neuer Vierzylinder-Diesel und der 2011 als "Engine of the year" ausgezeichnete 0,9-Liter-Zweizylinder-Benziner mit Turboaufladung. Wir haben beide bereits getestet. Neuer Diesel kann überzeugen Der neue 1,6-Liter-Multijet-Turbodiesel leistet 105 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 320 Newtonmeter zur Verfügung. In der Praxis lässt sich der auf dem Punto basierende große Bruder des 500 damit erstaunlich gut vom Fleck bewegen. Selbst an Steigungen kommt man mit den rund 1,5 Tonnen zügig voran. Dies rührt auch daher, dass die Drehmomentspitze schon bei 1.750 Touren anliegt. Die Lautstärke hält sich stets in Grenzen, lediglich bei untertouriger Fahrweise wird es etwas brummig im Innenraum. Die in beiden neuen Motorvarianten serienmäßige Start-Stopp-Automatik arbeitet tadellos und sanft. Unter anderem diese soll dazu beitragen, den Normverbrauch auf 4,5 Liter pro 100 Kilometer zu drücken. Am Ende unserer nicht immer gemächlichen Testfahrt standen etwas mehr als sechs Liter auf der Anzeige des Bordcomputers. Stimmiges GetriebeDie Gänge des serienmäßigen Sechsgang-Getriebes werden über einen langen und klobigen Schalthebel sortiert. Dieser ist zwar gut erreichbar, liegt aber nicht sonderlich angenehm in der Hand. Die Schaltung funktioniert einwandfrei und die Ganganschlüsse sind stimmig.
Fahrwerk und Lenkung offenbaren Schwächen Während der Fahrt über die hügeligen und kurvigen Straßen Südfrankreichs offenbart das Fahrwerk einige Schwächen. Es agiert poltrig und leitet Rillen und Wellen nahezu ungefiltert weiter. Die Lenkung ist sehr indirekt. Besonders bei schnellerem Fahren hat man das Gefühl, als bestünde der Lenkwiderstand aus einem Gummiband. Der Teufel im Detail Das Cockpit des Fiat 500L ist benutzerfreundlich gestaltet. Trotz seines ungewöhnlichen Designs findet sich alles dort wieder, wo man es erwartet. Die Materialanmutung überzeugt, jedoch steckt der Teufel im Detail: Bei unserem Testwagen ließ sich eine verklebte Plastikverkleidung im oberen der beiden Handschuhfächer ohne jegliche Mühe lösen. Außerdem fielen die Spaltmaße zum Teil sehr ungleichmäßig aus. In Verbindung mit den neuen Motoren ist ein Radio mit Fünf-Zoll-Touchscreen serienmäßig. Es punktet durch einen großen Funktionsumfang, allerdings ist die Bedienung zum Teil fummelig. Gutes Platzangebot An den Sitzen merkt man, dass der Durchschnittsitaliener eben doch ein wenig kleiner ist. Die Beinauflagen der Sitze fallen für einen 1,84-Meter-Mann eindeutig zu kurz aus. Alle anderen Dimensionen im Innenraum sind mehr als ausreichend. Die Beinfreiheit im Fond ist ausgesprochen gut, lediglich die Kopffreiheit ist für Personen über 1,75 Meter Größe eher knapp bemessen.
Zweizylinder weckt Motorrad-Gefühle Ab sofort ist auch für den 500L eine aufgeladene Variante des aus dem Punto und dem herkömmlichen 500 bekannten Zweizyliner-TwinAir-Benziners bestellbar. Sie leistet, wie auch der neue Diesel, 105 PS. Das maximale Drehmoment beträgt 145 Newtonmeter, bei aktiviertem Eco-Modus wird es auf 120 Newtonmeter begrenzt, die Leistung beträgt dann 98 PS. Im Alltag fühlt sich der Benziner wesentlich kraftloser an als sein Selbstzünder-Bruder. Den Normverbrauch von 4,7 Liter überboten wir während unserer Testfahrt mit knapp acht Liter deutlich. Ein sehr kurz übersetzter erster Gang soll die Anfahrschwäche des Reihenzweizylinders kaschieren. Dies gelingt jedoch nur mäßig. Beeindruckend hingegen ist die Klangkulisse des Zweizylinders. Besonders bei scharfem Beschleunigen erinnert der Sound stark an ein Motorrad. Und so wundert es nicht, dass man nach Aussage des Fiat-Motorenentwicklungschef Aldo Marangoni bereits mit einem namhaften italienischen Motorradhersteller zusammenarbeitet, um eine Sport-Variante dieses Aggregats zu entwickeln. Neuer Diesel unter 20.000 Euro Als Preis für den 500L TwinAir nennt Fiat mindestens 18.500 Euro in Verbindung mit der "Easy"-Ausstattungslinie. Die Markteinführung des 1,6-Liter-Multijet-Diesel erfolgt Ende März 2013 zu Preisen ab 19.800 Euro. Der Hersteller rechnet damit, dass sich rund ein Viertel der 500L-Käufer in Deutschland für den Zweizylinder-Benziner und gut 20 Prozent für den neuen Selbstzünder entscheiden werden.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Manuelles Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Turbodieselmotor
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:77 kW (105 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 1.750 UPM
Preis
Neupreis: 19.800 € (Stand: Februar 2013)
Fazit
Nicht ohne Grund hat Fiat in den ersten fünf Monaten nach der Markteinführung insgesamt rund 38.000 Exemplare des 500L verkauft. Er überzeugt durch viel Platz zu einem vertretbaren Preis. Die neuen Motoren sind eine sinnvolle Erweiterung des Angebots. Der Diesel kann im Test jedoch wesentlich mehr überzeugen als der kleine Zweizylinder-Benziner. Das Lifestyle-Image und das gewöhnungsbedürftige Design des Italieners sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Lenkung und Federung sollten verbessert werden.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: auto-news, 2013-02-25

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