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Testbericht

26. Juni 2009
Potsdam, 26. Juni 2009 - Gleich die erste Ampel ist rot: Wir sind gerade in den Mazda 3 2.0 i-stop eingestiegen und orientieren uns noch, wohin wir eigentlich müssen. Während wir an der Kreuzung stehen, läuft das Radio und die Klimaanlage versorgt uns mit Frischluft. Da wird es auch schon wieder grün. Als wir das Kupplungspedal drücken, um den ersten Gang einzulegen, sind wir überrascht: Der Motor springt an. Dabei hatten wir gar nicht mitbekommen, dass er ausgegangen war. Komplette Neuentwicklung Nun bringt also auch Mazda eine Start-Stopp-Automatik auf den Markt, zuerst im gerade eingeführten Kompaktmodell 3 und in Kombination mit einem neuen Zweiliter-Direkteinspritzer. Der soll gegenüber dem bisher eingesetzten 2,0-Liter-Benziner 14 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Mazdas Start-Stopp-System hört auf den Namen "i-stop" und ist eine komplette Neuentwicklung, die sich von den bisher bekannten Systemen anderer Hersteller dadurch unterscheidet, dass dem Anlasser nur noch eine Hilfsfunktion zukommt. Anlasser nur noch mit Hilfsfunktion Nur in der ersten Phase des Startvorgangs ist er vonnöten. Denn grundsätzlich werden die Vorteile der Direkteinspritzung genutzt, um den Motor neu zu starten. Hält der Fahrer an, legt den Leerlauf ein und kuppelt aus, stellt sich das Triebwerk automatisch ab. Ein Zylinder verharrt dabei im Arbeitstrakt. Drückt der Fahrer das Kupplungspedal, wird von der Einspritzanlage Kraftstoff zunächst direkt in diesen Zylinder gespritzt und dort zerstäubt. Aus dem Entzünden des Benzin-Luftgemischs resultiert eine Abwärtsbewegung des Kolbens. Zeitgleich versetzt der elektrische Anlasser der Kurbelwelle einen zusätzlichen kleinen Drehimpuls. Beide Anregungen zusammen initiieren so den Motorstart. Mit 0,35 Sekunden ist Mazda eigenen Angaben zufolge dabei doppelt so schnell wie beispielsweise die Start-Stopp-Systeme von BMW oder Toyota.

Wenig Geräusche und Vibrationen Auf die Verwendung eines Anlassers hätte aus technischer Sicht sogar ganz verzichtet werden können. Allerdings zeigte sich während der Entwicklung, dass durch den Elektromotor Sprit eingespart werden kann. Durch den auf ein Minimum reduzierten Einsatz des Anlassers ließen sich die Vibrationen und Geräusche spür- und hörbar reduzieren: Bei Unterhaltung, laufendem Radio und lauten Außengeräuschen ist das automatische Abstellen des Motors manchmal gar nicht, das selbstständige Wiederstarten nur sehr dezent wahrnehmbar. Allerdings zeigt eine "i-stop"-Anzeige im Tachometer an, wenn das System den Motor abgestellt hat. Energieintensive Klimaautomatik Immer wieder geht der Motor des Mazda 3 i-stop jedoch im Stillstand von alleine wieder an. Das passiert etwa dann, wenn zuviel zusätzliche Energie verbraucht wird, beispielsweise von der Klimaautomatik, die auch im Stillstand weiterarbeitet. Das passiert jedoch nicht nur dann, wenn die Klimaanlage große Unterschiede zwischen Fahrzeug-Innenraum und Außentemperatur ausgleichen muss. Dieses Zugeständnis zugunsten des Komforts und zuungunsten der Umwelt wäre vielleicht nicht unbedingt notwendig gewesen. Wer - beispielsweise im Stop-and-go-Verkehr - temporär auf die Start-Stopp-Automatik verzichten will, kann sie über einen Schalter am Armaturenbrett auch ganz deaktivieren. Europapremiere für Benzin-Direkteinspritzer Der Benzin-Direkteinspritzer mit zwei Liter Hubraum kommt in Europa neu zum Einsatz, in Japan ist er schon seit 2007 für den Mazda 3 verfügbar. Mit 151 PS leistet er lediglich ein PS mehr als das Vorgänger-Aggregat und auch das Drehmoment ist lediglich geringfügig auf 191 Newtonmeter angewachsen. Das Triebwerk erweist sich als unaufgeregt, laufruhig und - bei entspanntem Gasfuß - auch geräuscharm. Die Beschleunigung von null auf Tempo 100 bewältigt der Kompakt-Japaner in 10,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 206 km/h erreicht. Eher auf Dynamik als auf Komfort ausgelegt ist das durchaus straff abgestimmte Fahrwerk. Das sorgt für Fahrspaß, verhindert aber eben nicht, dass die ein oder andere Bodenwelle etwas zu ungefiltert auf die Insassen übertragen wird.

In Japan Start-Stopp auch mit Automatik Hierzulande wird der Mazda 3 i-stop ausschließlich mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe geliefert, das etwas hakelig arbeitet. Auf dem japanischen Heimatmarkt ist auch eine Start-Stopp-Version mit Fünfgang-Automatik erhältlich, die aber für den 3 aufgrund nur gering erwarteter Nachfrage nicht nach Deutschland kommen wird. Auf eine Schaltempfehlungsanzeige, wie sie viele Hersteller für ihre Sprit-Spar-Modelle im Angebot haben, muss man ebenso verzichten. 6,8 Liter verbraucht der Mazda 3 i-stop laut Hersteller im Schnitt und stößt dabei 159 Gramm CO2 aus. Das ist ein befriedigender Wert, aber kein überragender. Der 143 PS starke BMW 118i, ebenfalls mit Start-Stopp-System, soll sich mit 6,2 Liter Super auf 100 Kilometer begnügen. Der VW Golf 1.4 TSI mit 160 PS, aber ohne Start-Stopp-Automatik, verbraucht nach Werksangabe 6,3 Liter. Umfangreiche Serienausstattung Im August 2009 kommt der Mazda 3 2.0 i-stop zu den Händlern. Der Fünftürer ist ausschließlich in den beiden höchsten Ausstattungslinien erhältlich: Als High-Line wird er ab 22.600 Euro angeboten. Dafür gibt es eine sehr umfangreiche Ausstattung, unter anderem mit sechs Airbags, Klimaautomatik, CD-Radio, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie Spurwechselassistent. Für den Mazda 3 Sports-Line (zusätzlich mit optischem Sportpaket, Sportsitzen, Bose-Soundsystem und Xenonscheinwerfern) werden 2.000 Euro zusätzlich fällig. In Sachen Preis kann der Mazda im Vergleich zur Konkurrenz besonders punkten: Der VW Golf 1.4 TSI kostet in der günstigsten Variante mindestens 23.145 Euro, für den BMW 118i werden in der Basisversion sogar 24.450 Euro fällig. Bis 2011 jeder Mazda mit i-stop Die Start-Stopp-Automatik im Mazda 3 ist für den Hersteller erst ein Anfang. Bis 2011 sollen alle Modellreihen mit einem i-stop-System erhältlich sein. Denn mit verschiedenen Maßnahmen wollen die Japaner bis zum Jahr 2015 den CO2-Ausstoß ihrer gesamten Palette um 30 Prozent reduzieren.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor
Hubraum:1.999
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:111 kW (151 PS) bei UPM
Drehmoment:191 Nm bei 4.500 UPM
Preis
Neupreis: 22.600 € (Stand: Juni 2009)
Fazit
Die Start-Stopp-Automatik arbeitet im Mazda 2.0 i-stop überzeugend. Vor allem das zügige, relativ geräuscharme Wiederstarten des Motors haben die japanischen Ingenieuren sehr gut in die Tat umgesetzt. Nicht ideal finden wir, dass das Triebwerk auch im Stehen relativ häufig wieder von alleine startet, um den hohen Energieverbrauch der Kilmaanlage zu kompensieren. Das Hauptziel eines Start-Stopp-Systems, ein wirklich niedriger Durchschnittsverbrauch, wurde leider nur bedingt erreicht. Was nichts an der Tasache ändert, dass der Mazda 3 ein stimmiges Gesamt-Paket liefert.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2009-06-26

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