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Testbericht

automobil-magazin.de, 9. Juli 2012
„Best Ager“ ist ein deutscher Schein-Anglizismus, der für die Generation 50plus stehen soll, und den kein Engländer je verstehen muss. Den Suzuki Splash, der nach dem Facelift altersweise, der geblieben ist, der er war, macht es nicht nur älteren Menschen leicht. Er ist bequem, weil die höhenverstellbaren Sitze auf der Fahrer- und Beifahrerseite hoch bauen. Dies und die weit ins Dreieck von A- und C-Säule gezogenen tiefen Seitenscheiben sorgen für gute Rundumsicht.

Splash wie Flash – Gedankenblitze während der Bedienung erfordert der Japaner trotzdem nicht. Die Schalter und Knöpfe sitzen wie angegossen. Nicht viel zu erklären, alles übersichtlich. Die fünf Gänge gehen in erhöhter, verbesserter Schaltposition locker von der Hand. Auch das mit dem Ablegen, denn flotte Ablagen sind vorhanden. Etwa die zwei schalenförmigen mit breitem Rand auf der Konsole zwischen den Vordersitzen oder das flache Klappfach auf der Armaturentafel in lenkradnaher Position. Vorne wie hinten gibt es reichlich Kopfraum. Der fünfte Platz in der Rückbankmitte bleibt allerdings eine enge Sache. Der Kofferraum – fast zu erwarten bei 3,78 m Fahrzeuglänge – ebenso: Sein Volumen beträgt schmale 178 Liter. Erst nach dem 1/3-2/3-Umlegen werden bis zu 1.050 Liter und eine ordentliche Ebene für Sperriges daraus.

Klavierlackoptik und Sitzheizung in der Einstiegsklasse – damit macht der Splash nun um die Mittelkonsole nicht nur mehr her, sondern im Winter auch fröstelnde Frauen auf den Vordersitzen glücklich – subjektiver Eindruck: das Sitzheizungsverehrende Geschlecht. Auch das serienmäßige Multifunktionslenkrad durfte man früher im Kleinwagen nicht erwarten, auch wenn „Multi“ hier lediglich die Radiosteuerung betrifft. Mit den hinteren Fensterkurbeln weiß man dann wieder, wo und wie man sitzt: gut, aber im Kleinwagen der Einstiegsklasse.

9.990 Euro – Richtig günstig ist der Splash zum Einstiegspreis. Gut, dass der nach dem Facelift der gleiche geblieben ist. Schlecht, dass es falsch ist, nur dies zu investieren, denn so fehlen das so wichtige ESP und die im Notfall schützenden Vorhangairbags vorn und hinten. Der „Club“ für 11.990 Euro ist daher Pflicht und zudem eine empfehlenswerte Mehrinvestition. Auch weil nötiges wie die Klimaanlage mit Pollenfilter, das höhenverstellbare Lenkrad oder der Stauraum unter dem Kofferraumboden jetzt inklusive sind. Aber auch weil Bequemes wie die elektrisch verstellbaren und beheizbaren Außenspiegel oder der Schminkspiegel in der Sonnenblende mit an Bord sind. Oder gleichwohl der oben auf die Armaturentafel gepfropfte Drehzahlmesser sowie das MP3-fähige CD-Radio.

Drei auf Volllast sind Verbrennungsehrlichkeit – beim Ausdrehen des Einliter-Dreizylinders spürt man die unrunde Zylinderzahl im Motorraum. Aber kaum bei niedrigerer Last. Der 68 PS leistende Suzuki-Motor knurrt deutlich weniger als die Dreizylinder des zweiten japanischen Kleinwagenprofis, Daihatsu. Erst ab 5.000 Umdrehungen dreht sich der Kleine vorne, eher turbinenhaft, in Rage. Ab 160 km/h ist der Zeiger am Ende und um 6.300 U/min wird der Untergrund des Drehzahlmessers rot. Flotter geht es mit dem 1,2-Liter-Vierzylinder und 94 PS. In 12,0 statt 14,7 Sekunden beschleunigt er bis 100 km/h. 175 läuft er in der Spitze.

Die neuen Luftaustrittsöffnungen am Heck und der stilisierte Diffusor würde man eher am Swift Sport erwarten. Nicht so sportlich, aber leicht geht der Splash von der Hand: Leichtes Auto (1.050 - 1.105 kg), leichte Lenkung, leichtes Handling – so leicht ist das. Wird in der Kurve ein Lastwechsel produziert (plötzliches Bremsen), schiebt der Kompakte – mit Frontantrieb: Kleinwagen-Klassik und damit artgerecht – über die Vorderräder. Trotzdem ist Suzukis Kleiner ein Quentchen definierter im Bremspedaldruck und im Schalthandling als das Gros der Daihatsu-Modelle.

„Etwas mehr Dynamik hereingebracht“, so Suzuki-Marketingmann Markus Westermann, hat man auch in die Karosse. Sichtbar an der leicht abgerundeten Motorhaube und dem vergrößerten Kühlergrill. Zwei Farben sind neu („Sparkling Blue Metallic“ und „Bison Brown Metallic“). Weil der alte Splash in der Philosophie dem neuen Splash treu geblieben ist, erfährt „günstig“ auch nach dem Erwerb (9.990 bis 14.090 Euro) keinen Dämpfer. Nur 4,7 (1,0 l VVT) bis 5,7 Liter (1,2 l VVT Automatik) genehmigt sich der Suzuki im Testzyklus. Ein Diesel ist nicht im Angebot. Ist auch nicht nötig. Der Splash bleibt auch ohne diesen ein aufrechter Kleinwagen – Best Ager hin, Best Ager her.


(Lothar Erfert)
Testwertung
3.0 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2012-07-09

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