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Testbericht

Stefan Grundhoff, 21. Oktober 2010
Endlich – der hässliche Deckel ist wieder da. Ab sofort sieht ein Subaru WRX STI wieder so aus wie ein echter Rallye-Bolide aussehen soll – wild und scharf.

Echten Rallyefans war vor zwei Jahren die Kinnlade heruntergefallen, als der neue Subaru WRX STI vorfuhr. Nicht die erwartete Stufenhecklimousine, sondern ein fünftüriges Schrägheckmodell sollte fortan die mittlerweile schlaff wehende Rallyefahne von Fuji Heavy Industries bei der sportlich interessierten Kundschaft hoch halten. Doch die düsteren Zeiten sind nun vorbei. Deckel und Flügel sind zurück beim Kunden. „Der WRX STI sieht jetzt wieder so aus, wie so ein Auto aussehen soll“, kann auch Subaru-Deutschland-Chef Jens Becker seine Freude über die neue Stufenheckvariante nicht verhehlen, „das ist Freude pur mit so einem Auto zu fahren.“ Der Subaru WRX STI musste mittlerweile zwar seinen Vornamen „Impreza“ abgeben, aber er bleibt eine der schärfsten Kisten, die für Landstraße und Rennstrecke zu bekommen ist. Die frappierende Ähnlichkeit des knackigen WRX-Hinterteils mit dem des neuen Suzuki Kizashi stört niemanden – im Gegenteil.

Für den kraftvollen Auftritt des Subaru WRX STI ist der wenn auch kurze Kofferraum Gold wert. Endlich kann man sich den asiatischen Vollblutsportler wieder mit Freude anschauen und echte Rallyefans haben die Wahl, ob dezent oder wild. Auf Wunsch bekommt der STI jenen charismatischen Heckflügel, der den 4,58 Meter langen Boliden schon im Stand zur Rakete werden lässt. Jens Becker: „Es ist bedauerlich, dass Subaru mit dem professionellen Rallyesport aufgehört hat. Aber wenn man sich den WRX STI ansieht - vielleicht ist ja noch nicht alles begraben.“ Doch erst einmal können nur private Kunden den Rallyemeister vergangener Zeiten zu sportlichen Höchstleistungen treiben. Wie es richtig geht, zeigten die letzten Testfahrten mit dem viermaligen Rallyeweltmeister Tommi Mäkinen eindrucksvoll. Er prügelte den Subaru WRX STI in einer grandiosen Zeit von 7,55 Sekunden über die Nordschleife des Nürburgrings. Mäkinen schwärmte: „Das Fahrzeug war mit seinem präzisen Handling selbst in schwierigen Kurven hervorragend zu kontrollieren.“

Hier in den schnellen Kehren, auf Berg- und Bergabpassagen fühlt sich einer wie der WRX STI so richtig zu Hause. Wenn der Turbolader den 2,5 Liter großen Vierzylinder-Boxer zu Leistungsexplosionen herausfordert und volle 1,1 bar Ladedruck zur Verfügung stellt, gibt es für passionierte Kurvenräuber kein Halten mehr. Der Subaru WRX gehört wie kaum ein anderes Auto auf die Landstraße – und kaum etwas anderes ist die Nordschleife des Nürburgrings. Der Boxer des Power-Subaru hält sich akustisch selbst bei hoher Drehzahl überraschend zurück. 221 KW / 300 PS und ein maximales Drehmoment von 407 Nm bei 4.000 U/min machen auf der Straße und abseits befestigter Wege fast alles möglich. Dank seines exzellenten Allradantriebs mit Sperren und Sportprogrammen schafft der 1,6 Tonnen schwere Subaru den Spurt 0 auf 100 km/h in 5,2 Sekunden.

Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 255 km/h abgeriegelt. Viel mehr wäre jedoch auch ohne die elektronischen Zügel nicht drin, denn seine stärkste Phase hat der Allradler zwischen 80 und 180 km/h. Ab 200 km/h wird es insbesondere durch die betont lang ausgelegten Gänge fünf und sechs zäher als man es von einem 300-PS-Bolzen erwarten würde. Der mächtige Heckflügel bleibt derweil Geschmacksache. „Bei 200 km/h bietet uns der Flügel einen zusätzlichen Abtrieb von 37 Kilogramm“, ergänzt Subaru-Techniker Bernhard Schäfer. Im normalen Fahrbetrieb sorgt die wenig schmuckvolle Hochterrasse auf dem Kofferraumdeckel jedoch in erster Linie für eines: mächtig Eindruck.

Hinter dem Steuer präsentiert sich der Subaru WRX STI wie immer. Sind Fahrer, Motor und Reifen erst einmal warm, ist der Fahrspaß im kurvigen Terrain kaum zu steigern. Nicht einmal am Rande interessiert der avisierte Normverbrauch von 10,5 Litern SuperPlus auf 100 Kilometern. Hat einen die Kurvenlust mit der präzisen Lenkung und der messerscharfen Handschaltung erst einmal gepackt, gibt es sowieso kein Halten mehr. Geschaltet wird erst, wenn die rote Leuchte im Cockpit blinkt. Ein Druck auf den ESP-Taster über dem linken Knie und der Subaru fegt im lässigen Drift noch forscher um die Ecken als ohnehin schon. Kurz gegengelenkt und der Nippon-Renner ist wieder auf der Spur und selbst die meisten Sportwagen lassen sich mit den 4x4-Antrieb und 407 Nm Drehmoment lässig vernaschen.

Dabei zeigt der Subaru auch ohne den Namensannex Impreza immer wieder, wie alltagstauglich er sein kann. Vier Personen finden in jedem Fall locker Platz und wenn es sein muss, wird selbst Mitfahrer Nummer fünf noch mittig im Fond untergebracht. 420 Liter Kofferraumvolumen lassen einem ebenfalls den nötigen Freiraum für Transporte aller Art. Über den wenig schmucken Innenraum sieht man gerne hinweg. Wenn die Ausstattung stimmen soll, führt am Subaru WRX STI in der Ausstattungsvariante „Sport“ kein Weg vorbei. Dann gibt es für 51.500 Euro eine Vollausstattung mit Alcantara-Sportsitzen, Xenonlicht, Klimaautomatik, schlüssellosem Zugang und 18-Zoll-BBS-Alufelgen. Intelligente Assistenzsysteme, Regensensor oder Blinkautomatik – Fehlanzeige. Wer will: der Heckspoiler kostet beim Viertürer 369 Euro. Nicht in der Aufpreisliste enthalten ist der Wegfall des unerträglichen Piepsignals bei geöffnetem Gurtschloss. Doch da sollte vor dem nächsten Rangiermanöver in der Tiefgarage der nächste Subaru-Händler helfen können. Schließlich sind die Händler von Subaru nicht nur in Deutschland die beliebtesten überhaupt.

Quelle: Autoplenum, 2010-10-21

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