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Testbericht

Stefan Grundhoff, 23. März 2010
Man kennt ihn eigentlich nur unter der Bezeichnung WRX, in coolem blaumetallic mit goldenen Felgen und gewaltigem Spoilergeschirr. Auf Rallyestrecken in der ganzen Welt hat der Subaru Impreza seine Spuren hinterlassen.

Seine Rallyeerfolge der letzten 20 Jahre sind ungezählt. Dutzende nationaler und internationaler Meisterschaften haben die Allradspezialisten von Subaru mit ihrem besten Rennpferd und zahlreichen Teams auf der ganzen Welt eingefahren. Hätte Subaru überhaupt ein Image, wenn es keinen WRX STi gegeben hätte? Ein Auto, das im Straßenverkehr kaum weniger auffällt als ein weißer Elefant, der von einem Maharadscha im Karnevalsoutfit geritten wird. Der Impreza war in seiner Rallyeversion WRX STi schon immer ein Lustbringer und ein Straßenrenner, den es zu schlagen galt. Nie schön, aber immer gefährlich maß er sich mit GT- Fahrzeugen aller erster Güte. Motor, Allrad und Fahrwerkstechnik bildeten seit je her eine nahezu einzigartige Symbiose. Wer hätte das von einer Stufenhecklimousine mit dem Design eines Ford Cortina erwartet?

Doch die Zeiten des charismatischen Subaru Impreza WRX STi sind zumindest optisch lange vorbei. Die aktuelle Impreza-Generation als kompaktes Schrägheckmodell mit fünf Türen und großer Heckklappe geht selbst mit dem Sportabzeichen im grauen Straßenverkehr unter. Der Impreza als aktuelle Serienversion könnte auch aus dem Hause Toyota, Kia oder Hyundai stammen. Auffällig ist rein gar nichts. Optische Langweile trifft jedoch auf bekannte Kurvengelüste. Denn besser als jeder andere seiner Ahnen jagt der 300 PS starke Allradler um die Ecken. Am liebsten hat der Japaner Pisten, die sich des befestigten Belags bereits weitgehend entledigt haben. Dann drehen die Reifen und der Bolide katapultiert sich unnachgiebig nach vorn. Quer oder längs ist von nachrangiger Bedeutung, denn der Allradantrieb tut sein möglichstes, die Leistung des 2,5 Liter großen Vierzylinders auf das Tanzparkett zu bringen.

Unten herum könnte der Japaner durchaus noch einiges mehr an Dampf vertragen; denn erst wenn der Turbo greift, lernt man die führungsstarken Sportsitze und das griffige Steuer so recht zu schätzen. Der Druck nach vorn ist eindrucksvoll, auch wenn die Leistungsexplosion wie bei der alten Stufenheck-Version mit 265-Turbo-PS ausbleibt. Die Lenkung ist präzise und selbst das Leergewicht von mittlerweile rund 1,6 Tonnen tut dem fahrdynamischen Potenzial des STi kaum einen Abbruch. Trotzdem dürfte es in dieser Liga eine ganze Portion härter zugehen. Die Federung des WRX ist stramm; wird aber nicht allen sportlichen Ansprüchen des Piloten gerecht.

Auch wenn der 4,42 Meter lange Impreza sein eigenständiges Äußeres verloren hat, setzt der Rallyerenner auf bewährte Tugenden: sportlich ambitionierter Allradantrieb, Turbopower und eine manuelle Handschaltung, die ihrem Bediener zeigt, dass es nicht immer ein Doppelkupplungs-Getriebe sein muss. Die sechs Gänge schnalzen prächtig und zeigen sich gut auf den drehfreudigen Vierzylinder abgestimmt. In Sachen Motorsound sollte es etwas mehr des sonoren Boxersounds sein. Auch hier übt sich Subaru ohne Grund in zunehmender Zurückhaltung. Denn bei dem Dampf unter dem Intercooler kann man auch der Umgebung einiges mehr zu Gehör bringen.

Das Triebwerk unter der gewohnt mit einer Lufthutze verzierten Motorhaube ist das bekannte Boxer-Kraftpaket. Aus 2,5 Litern Hubraum brabbeln Dank Aufladung 221 KW / 300 PS erwartungsvoll vor sich hin. Das maximale Drehmoment von 407 Nm steht dem engagierten Piloten bei 4.000 U/min zur Verfügung. Die variable Drehmomentenverteilung an Vorder- und Hinterachse sorgt dafür, dass der japanische Sportstudent seine Pneus wild in den Asphalt presst, um nach 5,2 Sekunden die 100- km/h-Marke zu passieren. Gerade bei höheren Geschwindigkeiten hat der Impreza deutlich gewonnen. Auch jenseits der 150er-Marke ist man nunmehr entspannter unterwegs. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Auch wenn Subaru einen Durchschnittsverbrauch von 10,3 Liter SuperPlus auf 100 Kilometer in Aussicht stellt, gibt es Kategorien, in denen der WRX STi mehr begeistern kann.

Wenn der Impreza nicht diesen Motor und dieses Antriebskonzept hätte, er wäre ein müder Krieger ohne jeden Charme. Das Design blass, wenig emotional und selbst in der umkämpften Kompaktklasse wenig beeindruckend. Beim Alltagsnutzen hat das jedoch durchaus seine Vorteile. Eine echte Rennmaschine im Kompaktklasseformat, in der zumindest vier Insassen ordentlich sitzen können, gibt es nicht bei jedem Hersteller. Notfalls passen sogar fünf Personen in den WRX. Das Laderaumvolumen bleibt mit 301 Litern angesichts der Fahrzeugdimensionen jedoch hinter den Erwartungen zurück. Bei umgeklappter Rückbank lässt sich der Laderaum immerhin auf 1.216 Liter erweitern. Das Basispreis für den Subaru Impreza WRX STi liegt bei 45.400 Euro. Wer hier noch draufsatteln möchte, dem sei der WRX STi Sport empfohlen. Hier gibt es für einen Aufpreis von stattlichen 5.100 Euro zusätzlich ein DVD-Entertainmentsystem, geschmiedete BBS-Leichtmetallfelgen, Recaro-Schalensitze und ein schlüsselloses Zugangssystem. Xenonlicht, Airbags, ESP, Allradantrieb und Klimaautomatik sind auch beim kleinen WRX Serie.

Quelle: Autoplenum, 2010-03-23

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