12neuwagen.de12gebrauchtwagen.de

Unsere Partnerseiten:

Testbericht

Patrick Broich/SP-X, 29. Mai 2016

VW schließt Lücken im Angebot und offeriert auch den Beetle in einer Pseudo-Offroad-Variante. Dune heißt diese und sie sieht gar nicht schlecht aus. Der „Dune“-Schriftzug auf den Flanken wirkt stylisch. Dazu empfehlenden wir noch eine schöne Knallfarbe wie „Sandstorm“ oder „Curry“. Mindestens 24.000 Euro muss man einplanen für den Lifestyle-Beetle, dann gibt es 77 kW/105 PS, während der „GTI“ (162 kW/220 PS) unter den Neu-Käfern nicht unter 29.800 Euro zu haben ist. Dieselfahrer werden ab 26.725 Euro fündig – dann mit 81 kW/110 PS, für die 110 kW/150 PS-Version muss man schon 29.225 Euro in die Hand nehmen. Offene Versionen gibt es auch noch gegen rund 8.000 Euro Aufpreis. Und die Verbräuche rangieren zwischen 4,5 und knapp 7 Litern im gemittelten NEFZ je nach Version.

Wir starten mit dem 150 PS-Diesel-Cabrio. Der Zweiliter-TDI aus dem Volkswagenkonzern hat sich ja oft als sparsame, aber keineswegs spaßarme Maschine entpuppt. Auch mit dem 1,6-Tonnen schweren Lustcruiser tut er sich im Grunde leicht und treibt das luftige Gefährt souverän an. Man muss die Richtgeschwindigkeit schon hinter sich lassen, um weitere Beschleunigungsvorgänge als angestrengt bezeichnen zu können.

Das hier montierte Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe ist definitiv eine Erleichterung für Menschen, die häufig im Stadtverkehr unterwegs sind. Andererseits könnte der Automat ruhig auch einen Tick sanfter zu Werke gehen. Aber es ist nun einmal kein Wandler.

Wer Volkswagens Auftrag ernst nimmt und tatsächlich ein Spaßauto fordert, kommt am starken Zweiliter-Turbobenziner kaum vorbei. Kein anderes Triebwerk reißt so vehement an den Antriebswellen, das ist fast schon zu viel des Guten. Speziell bei der Automatikversion ist ein feinfühliger Gasfuß notwendig, um nicht ungewollt mit quietschenden Reifen anzufahren. Erst bei höheren Tempi reichen die dynamisch (1.500 bis 4.400 Touren) abrufbaren 350 Nm Moment nicht mehr aus, um die Pneus an die Grenzen ihrer Haftreibung zu bringen.

Bei der Wahl zwischen Cabrio und Coupé würden wir die offene Version präferieren. Ersten macht das klassische Stoffverdeck durchaus einen schlanken Fuß und zweitens ist den Ingenieuren auch in akustischer Hinsicht gute Arbeit gelungen. Denn die dicken Stofflagen verbannen Windgeräusche gefühlt kaum schlechter aus der Fahrgastzelle als die Vollmetall-Ausführung. Motorsound allerdings gelangt sehr wohl in den Innenraum, und sofern man das richtige Kreuzchen in der Liste gemacht hat, ist der auch attraktiv. Produktmarketing-Mann Hendrik Bonsack erklärt, dass der starke Benziner zwar nicht über einen aktiven Soundgenerator à la Golf GTI oder GTD verfügt – doch die Maschinenfrequenzen werden dennoch verstärkt und gezielt Richtung Innenraum geleitet. Apropos Innenraum: Hier bekommt der Fahrer die meisten Daten statt per überbordendem Elektronik-Infotainment noch mechanisch und analog. Drei kleine im Stil von Zusatzinstrumenten aussehende Skalen hoch über der Mittelkonsole zeigen so altmodische Dinge wie Öltemperatur. Ob das für den typischen Beetle-Fahrer relevant ist, sei dahingestellt.

Dann schon eher der schwarze Klavierlack (aufpreisfrei) in den Testwagen, welcher der Architektur eine schicke Note verpasst. Gar nicht so recht zu der grundsätzlich fein gearbeiteten Fahrgastzelle mag der etwas spröde wirkende Kunststoff für den Instrumententräger passen. Dafür entschädigen die straffen und komfortablen Sitze, die in ihrer Ausrichtung sportlicher anmuten, als das ganze Auto eigentlich ist.

Das serienmäßige Schlechtwege-Fahrwerk sagt diesbezüglich schon alles. Der Beetle ist jedenfalls auch im Falle von Polter-Straßen gut zu seiner menschlichen Fracht und überrollt speziell harte Querfugen recht wattig.

Doch wo bleibt der Innovationsschub, den man von einem Facelift eigentlich erwartet? Navi gegen 555 Euro Aufpreis. Xenonlicht? Ist an Bord (795 Euro), jedoch keine LED-Hauptscheinwerfer. Bei den Assistenten ist das Ende der Fahnenstange mit Müdigkeitserkenner, Rückfahrkamera und Totwinkelwarnung erreicht. Autonomes Bremssystem und andere Helferlein werden die Kunden erst nach der Umstellung des Beetle auf den modularen Querbaukasten erhalten können – wenn es denn überhaupt zu einem Nachfolger kommen sollte. Der Fangemeinde dieses Autos wird das keinen Abbruch tun, Coolness geht schließlich über alles. Und cool ist der Beetle ja, vor allem der Dune. Eine Coolness, die mit rund 4.500 Euro Aufpreis zur demnächst startenden Basis-Version aber auch würzig bezahlt werden will.

Volkswagen Beetle Dune - Technische Daten:
Retro-Kompaktklasse-Crossover, Länge: 4,29 Meter, Breite: 1,82 Meter, Höhe: 1,50 Meter, Radstand: 2,54 Meter
1,4-l-Vierzylinder-Benziner mit Direkteinspritzung und Turboaufladung, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 250 Nm bei 1.500 bis 3.500, Vmax: 200 km/h, 0-100: 8,8 s, Durchschnittsverbrauch: 5,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 127 g/km, Effizienzklasse B
2,0-l-Vierzylinder-Benziner mit Direkteinspritzung und Turboaufladung, 162 kW/220 PS, maximales Drehmoment: 350 Nm bei 1.500 bis 4.400, Vmax: 226 km/h, 0-100: 6,9 s, Durchschnittsverbrauch: 6,8 l/100 km, CO2-Ausstoß: 157 g/km, Effizienzklasse D
2,0-l-Vierzylinder-Diesel, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 bis 3.000, Vmax: 200 km/h, 0-100: 9,2 s, Durchschnittsverbrauch: 4,6 l/100 km, CO2-Ausstoß: 119 g/km, Effizienzklasse A,

Volkswagen Beetle Dune - Kurzcharakteristik:
Warum: einfach ein cooles Auto
Warum nicht: wenig Platz, wenig sportlich
Was sonst: der konventionelle Beetle
Wann: August 2016
Was noch: Demnächst zahlreiche farbenfrohe Pakete und die Denim-Version mit ausgefallenen Farben und Stoffen.

Fazit
VW hat den Beetle aufgewertet, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Dune liegt ein wenig höher.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-05-29

Getestete Modelle
Für diesen Testbericht sind keine passenden Modelle vorhanden.
Ähnliche Testberichte
auto-news
4.0 von 5

auto-news, 2016-06-01

VW Beetle Dune (2016) mit 150-PS-Benziner im Test: So fäh...VW Beetle Dune (2016) mit 150-PS-Benziner im Test: So fährt sich de...
Wir fahren den Beetle Dune mit 150-PS-BenzinerGanzen Testbericht lesen
Autoplenum
4.0 von 5

Autoplenum, 2016-05-29

VW Beetle Dune - Krabbler im Crossover-Look (Kurzfassung)VW Beetle Dune - Krabbler im Crossover-Look (Kurzfassung)
Krabbler im Crossover-Look (Kurzfassung) VW Beetle Dune Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum
3.5 von 5

Autoplenum, 2016-05-26

VW Beetle Dune - Der Käfer für den Strand (Vorabbericht)VW Beetle Dune - Der Käfer für den Strand  (Vorabbericht)
Der Käfer für den Strand (Vorabbericht) VW Beetle Dune Ganzen Testbericht lesen
auto-news
4.0 von 5

auto-news, 2016-01-13

VW Beetle Dune im Test mit technischen Daten, Preis und M...VW Beetle Dune im Test mit technischen Daten, Preis und Markteinfüh...
Alles nur Show? Der neue VW Beetle Dune im TestGanzen Testbericht lesen
Autoplenum
3.5 von 5

Autoplenum, 2016-01-07

VW Beetle Dune - Beach BoyVW Beetle Dune - Beach Boy
In Europa führt der VW Beetle neben dem übermächtigen Golf kaum mehr als ein Schattendasein, doch gerade in den USA i...Ganzen Testbericht lesen