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Testbericht

10. Februar 2011
Haar, 19. Januar 2011 - "Der hat ja eine ungewöhnliche Form", "Der sieht ja interessant aus" hören wir immer wieder, wenn wir auf unseren Toyota iQ angesprochen werden. Der Wagen tritt in der Riege der Kleinsten an, um individuelle städtische Mobilität weiterhin möglich zu machen. Wir haben uns den winzigen Viersitzer mit neuem 90-PS-Diesel und manueller Sechsgang-Schaltung zum Test vorgenommen.

Kurz und breit Der iQ steht stämmig auf der Straße, schließlich ist er 1,68 Meter breit. Dass er dabei ein wenig ungewöhnlich wirkt, liegt an seiner Länge: Mit 2,99 Meter bleibt der iQ unter der Dreimeter-Marke. Der Smart ist mit 1,56 Meter Breite und 2,70 Meter Länge deutlich kleiner als der iQ - die Japaner schicken also ein vergleichsweise großes Auto ins Rennen um Marktanteile bei den Kleinsten. Dafür hat der Smart aber auch nur zwei Sitze, der iQ hat doppelt so viele. Bringt das was?

Hinten kein Leben Hinterm Steuer sitzen wir im iQ gut, auf dem Beifahrerplatz super. Selbst Zweimeter-Riesen sind begeistert, da sie ihre Beine nicht unter einem Handschuhfach durchzwängen müssen. Anstelle dieses Fachs hängt vor dem Beifahrer eine Art Lappen mit ein paar Stau-Taschen. Dieser Lappen ist nur mit einem Druckknopf am Armaturenbrett befestigt. Der Fahrer wird durch einen zusätzlichen Knieairbag geschützt, der Beifahrer wird im Bedarfsfall durch einen Sitzpolster-Airbag in Position gehalten - dieses System kennen wir sonst nur vom luxuriösen Ottomanen-Sitz im Lexus LS 600h. Die Beinfreiheit in der zweiten Reihe reicht hinter dem Fahrer nicht einmal für kleine Kinder. Der Beifahrersitz lässt sich zwar weiter nach vorne schieben als der Platz des Fahrers, aber ein Erwachsener wird rechts im Fond ganz bestimmt nicht glücklich. Zwar spendiert Toyota hier auch einen einzigartigen Heckairbag, aber der wird dann eben nur das Gepäck schützen.

Hohe Kanten Außerdem versaut das Gestühl in der letzten Reihe den Blick nach hinten enorm. Also: Die hinteren Kopfstützen abziehen, dann die Rücklehnen im Fond umklappen und schon lohnt sich der Blick in den Rückspiegel - und der Fahrer bemerkt, dass der Heckscheibenwischer seitlich nach rechts versetzt ist. Bei aufrecht stehendem Fondgestühl passen gerade mal 32 Liter in den schmalen Spalt hinter den Sitzen - ein paar Zeitungen kann man da schon unterbringen. In der von uns dringend empfohlenen Dauerkonfiguration mit umgelegten Fond-Rücklehnen dürfen immerhin 395 Liter Gepäck mit dabei sein. Die Beladung des Kleinen gestaltet sich dabei gar nicht so einfach: Eine hohe Ladekante, eine enorme Ladeschwelle und eine geizig bemessene Ladeöffnung verlangen nach einem kräftigen Rücken und gut portioniertem Gepäck.

Schicker Innenglanz Zur Bewertung der Innenraum-Anmutung erinnern wir uns mal an die größeren Toyota-Modelle: Plastik der harten Sorte in Farben, wie sie die Marine gerne zur Tarnung ihrer Schlachtschiffe verwendet. Und hier der iQ: Nett gemaserte Oberflächen treffen auf eine schwer glänzende schwarze Mittelkonsole. Das wirkt vielleicht ein bisschen versponnen und yuppimäßig, aber wir fühlen uns sofort wohl. Einziges Manko: Nachts spiegelt sich das fade Licht der Straßenbeleuchtung in der hochglänzenden Navi-Abdeckung und wird von dort an die Innenseite der Frontscheibe reflektiert. Die ständig in der Mitte der Frontscheibe hochhuschenden Lichtstreifen sind gewöhnungsbedürftig. Außerdem noch auffällig: Das Radio plagt sich mit einem schlappen Empfang und unsauberer Kanaltrennung. Und nicht, dass es uns gestört hätte, aber der Blinker gibt sich außergewöhnlich leise.

Schlägt sich wacker Auf der Piste weiß der kleine Japaner dann, was zu tun ist: Die Lenkung gibt sich unspektakulär präzise und genau in der richtigen Dosis leichtgängig. Die Scheibenbremsen rundum haben mit der guten Tonne Wagengewicht erwartungsgemäß keinerlei Probleme. Zudem erfreulich: Kurze Querrillen können den iQ nicht aus der Ruhe bringen, ebenso langsam und schnell gefahrene Kurven. Nur bei langen Querrillen muss der Winzling seinem exakt zwei Meter Radstand Tribut zollen, schaukelt etwas auf.

Flott mit vier Zylindern Die Kraft kommt im iQ 1.4 D-4D von einem Reihenturbodiesel mit vier Zylindern und zwei Ventilen pro Zylinder. Knapp 1,4 Liter Hubraum reichen für 90 PS und ein maximales Drehmoment von 190 Newtonmeter, welches zwischen 1.800 und 3.200 U/min anliegt. Damit geht's in 10,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Als Höchstgeschwindigkeit sind 170 km/h drin, der Tacho zeigt dabei 180 km/h an. Die Beschleunigung ist für das Wuseln durch die Stadt mehr als ausreichend und selbst auf der Autobahn sehen wir nicht alt aus. Hier helfen auch die 170 km/h, bei denen der Wagen nach wie vor souverän auf der Straße liegt. Bei 1.400 U/min kommt es zu Vibrationen, die den Innenspiegel deutlich erzittern lassen - ein Phänomen, das sich bei höheren Drehzahlen wieder gibt. Toyota gibt einen Durchschnittsverbrauch von 4,0 Liter pro 100 Kilometer an. Wir kommen in der Stadt auf 5,3 und bei Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn auf 6,8 Liter pro 100-Kilometer-Distanz.

Per Hand schalten Die Gänge verwalten wir im iQ 1.4 D-4D über eine manuelle Sechsgang-Schaltung. Das stufenlose Getriebe namens Multidrive steht für den Diesel nicht zur Verfügung. Ein Glück, wie wir meinen - stufenlose Getriebe gehören in die Abteilung Kundenabwehr. Das manuelle Gangeinteilungs-Werk unseres iQ schaltet sich geschmeidig und präzise. Eine Kopplung an ein Start-Stopp-System hat Toyota hier allerdings noch nicht vorgesehen.
Technische Daten
Antrieb:Vorderradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Turbodiesel
Hubraum:1.364
Anzahl Ventile:2
Anzahl Zylinder:4
Leistung:66 kW (90 PS) bei UPM
Drehmoment:190 Nm bei 1.800 - 3.200 UPM
Preis
Neupreis: 15.450 € (Stand: Januar 2011)
Fazit
Der Toyota iQ soll es bei den ganz Kleinen richten - weltweit. Sogar in den USA kommt er als Scion iQ auf den Markt. Die Dieselvariante des Wagens gefällt mit ihrem ausgewogenen und recht sparsamen Motor und dem souveränen Fahrwerk. Die manuelle Schaltung ist perfekt, wenn man die Alternative "stufenloses Getriebe" bedenkt.

Der Innenraum des iQ macht einen hochwertigen Eindruck, wobei sich die Sitze im Fond nicht ernsthaft nutzen lassen. Legen wir ihre Rücklehnen um, bekommen wir einen akzeptablen Stauraum und einen guten Blick nach hinten - allerdings stören hier die hohe Ladekante und die knapp bemessene Ladeöffnung.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2011-02-10

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