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Testbericht

Hans Bast, 22. Oktober 2010
Wer wollte das nicht auch schon einmal: auf einer abgesperrten Strecke so richtig die Sau raus lassen. Mit der Volkswagen Driving Experience kann man es am Steuer eines Scirocco R so richtig krachen lassen und lernt dabei noch jede Menge.

Anders als viele andere Anbieter schult die Volkswagen Driving Experience nicht auf den Privatfahrzeugen der Kursteilnehmer, sondern auf präparierten eigenen Sportgeräten – zum Beispiel dem Scirocco R mit 2.0-Liter TSI-Motor. Der Scirocco kommt auf 19 Zoll Reifen und mit dem Sechsgang-DSG-Getriebe daher. 195 KW / 265 PS und 0 auf 100 km/h in 6,5 Sekunden – da kommt schon vor dem Trainingsbeginn Freude auf. Geschaltet wird besonders sportlich am besten mit Schaltwippen am Lenkrad. Wer das nicht will, der kann auch wie gewohnt mit dem Schalthebel den Gang wählen oder es ganz der DSG-Getriebeautomatik überlassen. Aber - wer will das hier schon? Selbst, wer die Schaltwippen nicht gewohnt ist, nutzt die kurzen Hebel schon nach wenigen Runden, als hätte er sein ganzes Autofahrerleben lang nie anders geschaltet. Wer sich verheddert, der hat genügend Auslauf: Auf dem ehemaligen Militärflugplatz Groß Dölln ist ausreichend betonierter Fläche für mehrere Trainingstrecken, Rundkurse und großzügige Auslaufzonen vorhanden. An den Rändern der Startbahnen haben sich in den ehemaligen Bunkern der sowjetischen Luftwaffe gleich mehrere Autohersteller ihre Trainingscenter eingerichtet. Hier stehen die Autos bereit für die erste Trainingseinheit.

Erste Übung: Ausweichen. Der Fahrer muss mit hohem Tempo in eine mit Pylonen begrenzten Gasse hineinrasen, rechtzeitig einem Hindernis ausweichen und anschließend wieder in die ursprüngliche Spur zurückfinden. Das geht kaum ohne quietschende und qualmende Reifen – wenn man es mit dem nötigen Schmackes macht. Auch der ein oder andere Dreher ist vorprogrammiert. Schließlich soll der Fahrer sich in dieser Übung an die Haftgrenze der Reifen herantasten, ein leichtes Übersteuern riskieren, dann durch frühzeitiges Gegenlenken das Fahrzeug abfangen und wieder auf die richtige Spur zwingen. Alles erst einmal ziemlich ungewohnt. Versucht man doch im Straßenverkehr als Autofahrer durch vorausschauende Fahrweise gerade solche Situationen zu verhindern. Wer auf der Testpiste zum ersten Mal ins Schleudern gerät, wird selbst dann erst mal einen Schreck bekommen, wenn er eigentlich weiß, dass nichts passieren kann. Ein Gefühl für die Potenziale von Auto und Reifen stellt sich nach und nach ein - und die Erkenntnis, dass die Grenze mitunter auch sehr schnell erreicht sein kann und es dann buchstäblich kein Halten mehr gibt.

Auf dem Slalomkurs wird auf Zeit gefahren. Dabei soll jeder seinen Rhythmus finden und gleichzeitig verhindern, dass sich das Fahrzeug aufschaukelt. Je weniger die Reifen quietschen, umso besser. Aber das schaffen im Kurs nur wenige. Endlich geht es auf die die erste Rundstrecke. Unter Anleitung der Instruktoren tasten sich die Teilnehmer vorsichtig an die Ideallinie und den optimalen Bremspunkt heran. Man wundert sich selbst, wie das Vertrauen in das Fahrzeug und das eigene Fahrvermögen zunimmt und die Runden immer schneller und harmonischer werden. Zum krönenden Abschluss kann man seine neu erworbenen Fähigkeiten auf der gut präparierten Rennstrecke erproben - und eine symbolische Siegerehrung gibt es am Ende auch. Rennen fährt man schließlich, um zu gewinnen.

Das eineinhalbtägige Training und die theoretische Prüfung reichen aus, um beim Deutschen Motor Sport Bund eine nationale Sportfahrer-Lizenz der Stufe A zu erwerben. Die Lizenz ist Voraussetzung für die Teilnahme an diversen Rundstreckenrennen und Leistungsprüfungen in Deutschland, auch auf der Nürburgring-Nordschleife. Die nächsten Motorsportlizenztrainings der Volkswagen Driving Experience GmbH finden vom 21. bis 22. Mai 2011 und vom 25.bis 26. Juni 2011 in Groß Dölln statt. Der Preis für die Teilnahme liegt bei rund 1.600 Euro. Ist durchaus angemessen: Wer es richtig krachen lässt, der ruiniert an den anderthalb Tagen locker einen Satz Reifen. Lernerfolge und Fahrspaß sind dann fast schon umsonst.

Quelle: Autoplenum, 2010-10-22

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